Tina Fröhlich

Das Kellerduell stand unter interessanten Vorzeichen. Hüben wie drüben liefen Profis auf, die für den jeweils anderen Club schon gespielt hatten. So haben die Schwenninger Dylan Yeo und Christopher Fischer eine sauerländische Vergangenheit, dazu trafen die Brüder Alex und Daniel Weiß aufeinander. Die brisanteste Personalie aber ist Jamie MacQueen, der von den Wild Wings im Oktober freigestellt wurde, seit November in Iserlohn spielt, aber für die nächste Saison noch einen Vertrag bei den Schwänen besitzt. „Mir gefällt es hier sehr gut. Wenn die Roosters mich haben möchten und Schwenningen eben nicht mehr, kann ich mir vorstellen, weiter hier zu bleiben“, erklärte der Torjäger vor der Partie. Außerdem absolvierte SERC-Verteidiger Mirko Sacher sein 200. DEL-Spiel.

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Und das begann für seine Farben ziemlich gut. Dieses Mal waren die Wild Wings von Beginn an hellwach, gingen direkt früh drauf, agierten sehr aufsässig im Forechecking und bremsten somit den ersten Angriffsschwung der Hausherren ein. Das nötige Glück hatten sie endlich einmal obendrein. In der 2. Minute hatten die Iserlohner zu viele Spieler auf dem Eis, das folgende Powerplay nutzten die Gäste prompt. Christopher Fischer zog von der blauen Linie ab, Markus Poukkula mit dem Schläger und Rooster Bobby Raymond per Schlittschuh fälschten ab. Den Treffer bekam Poukkula gutgeschrieben (4. Minute). Eine eigene Unterzahlsituation überstanden die Schwarzwälder anschließend schadlos. So wie auch den Rest des ersten Abschnitts, in dem sie nach und nach die Oberhand gewannen. Mit einem guten Umschaltspiel, strukturiert im Angriff und viel Leidenschaft in der Defensive war die knappe Führung denn auch verdient. „Nach vorne machen wir es gut, hinten müssen wir noch konsequenter sein“, lautete die Zwischenanalyse von Schwenningens Verteidiger Benedikt Brückner.

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Was er damit meinte, zeigte sich gleich nach Wiederbeginn. Da wurde MacQueen sträflich alleine gelassen, spielte eine Zuckerpass auf Ryan O‘Connor, der auf 1:1 stellte (21.). Eine kalte Dusche, von der sich die Wild Wings etwas erholen mussten. Fortan neutralisierten sich die beiden Kontrahenten weitestgehend, die Partie verflachte, die Fehlerzahl erhöhte sich. Kurz vor dem Ende kam es dann erneut knüppeldick für die Gäste. Kyle Sonnenburg spielte an der eigenen blauen Linie eine absoluten Katastrophenpass direkt in den Schläger von Mike Halmo, der sich auch nicht zwei Mal bitten ließ und in der 38. Minute zum 2:1 abschloss.

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Die Wild Wings kamen mit Verve aus der Kabine, wollten den schnellen Ausgleich. Doch die Westfalen hielten dagegen. Erneut verflachte das Spiel etwas, es gab nur wenige Chancen auf beiden Seiten. Die Iserlohner wollten den Sieg einfach etwas mehr, auch wenn sich die Schwenninger redlich bemühten und sogar ein Chancenplus verzeichneten. Kurz vor Schluss machten die Gastgeber dann mit einem Treffer ins leere Tor verdient den Deckel drauf. Die „Rote Laterne“ bleibt damit auch weiter am Neckar. „Wir waren eigentlich die bessere Mannschaft, hatten mehr Chancen, machen aber die Tore nicht“, analysierte hinterher SERC-Stürmer Marcel Kurth sichtlich enttäuscht.