Nach dem letzten Heimspiel der Wild Wings und dem besiegelten Verpassen der Playoffs reagierte das Publikum in der Schwenninger Helios-Arena höchst unterschiedlich. Es gab Pfiffe für Team und Trainer, aber auch wohlwollenden Applaus.

Beide Reaktionen passten zur abgelaufenen Saison. Die Mannschaft hat es in den letzten Spielen nicht geschafft, weiter die zuvor durchaus guten Leistungen abzurufen. Wieder einmal tauchten zu viele der nominellen Führungsspieler ab.

Das könnte Sie auch interessieren

Andere Profis, die gerne vorangehen möchten und dabei deutlich mehr das Wohl und Wehe des Klubs im Auge haben, wurden zu wenig gehört. Nach dem Spiel gegen Köln waren Stimmen zu vernehmen, dass sich nicht alle Akteure gleichermaßen für den möglichen Erfolg eingesetzt haben. „Wir waren alle in einem Boot, aber zwölf haben gerudert und die anderen nicht“, lautete eine Aussage.

Zu wenig Konsequenzen

Dieses Ungleichgewicht ist ein Problem, das die Schwenninger seit geraumer Zeit begleitet. Die prominenteren Gesichter der Mannschaft sind in der Regel nett, kritische Spieler dafür nicht so richtig gerne gesehen. Zudem gab es für ungenügende Leistungen zu selten Konsequenzen. In der vergangenen Saison musste beispielsweise Brandon DeFazio um seinen Platz im Kader nicht fürchten. Es gilt zu hoffen, dass sich dies unter dem neuen sportlichen Leiter Stefan Wagner und dem neuen Trainer ändern wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Immerhin dürfte nun hinter den Kulissen etwas mehr Ruhe einkehren als speziell in den letzten zwei bis drei Jahren. Mit der Verpflichtung des seit November freigestellten Geschäftsführers Christoph Sandner hatte man sich wahrlich keinen Gefallen getan. Mit Alexander Herr haben die Wild Wings nun einen deutlich zugänglicheren und zudem einheimischen kaufmännischen Leiter, den auch die Fans akzeptieren.

Die Basis für eine bessere Zukunft ist gelegt. Es wird Zeit, dass es deutlicher vorwärts geht für die Wild Wings. „Dieser Standort braucht eine neue Mentalität“, forderte ein Spieler zuletzt. Zurecht. Die „Es war nicht alles schlecht“-Haltung bringt den SERC nicht weiter. Anders gesagt: Die Vorgabe sollte nicht die Vermeidung des Abstiegs, sondern die Qualifikation für die Finalrunde sein.