Mit dem Auswärtssieg am Sonntag bei den Eisbären Berlin endete für die Wild Wings eine DEL-Saison, von der sich die Schwenninger mehr als Platz zwölf erhofft hatten. Die Enttäuschung über die verpassten Playoffs zeigen auch die Stimmen von Verantwortlichen und Spielern:

Harold Kreis (Cheftrainer):

Cheftrainer Harold Kreis wird ab nächster Saison der neue Bundestrainer.
Cheftrainer Harold Kreis wird ab nächster Saison der neue Bundestrainer. | Bild: Kaltenbach, Christof

„Es waren nicht die letzten vier oder fünf Spiele, die uns den Einzug in die Playoffs gekostet haben. Wir haben die ganze Saison über einige Punkte liegen gelassen. Zu viele Punkte. Vor dem Spiel gegen Köln haben wir diskutiert, ob wir beispielsweise in der Verlängerung den Torhüter rausnehmen wollen. Ich habe mich dagegen entschieden. Letztlich waren wir am vorletzten Spieltag noch in der Lage, uns zu qualifizieren. Das ist uns nicht gelungen und das ist wirklich schade.“

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Thomas Burger (Gesellschafter der Wild Wings GmbH):

Thomas Burger ist seit 2005 Gesellschafter bei den Wild Wings.
Thomas Burger ist seit 2005 Gesellschafter bei den Wild Wings. | Bild: Burger

„Zum einen ist es schade, dass wir das Ziel Pre-Playoffs verfehlt haben, zum anderen haben wir uns aber auch gesteigert gegenüber dem Vorjahr. Es war schon frühzeitig klar, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden und unser Team hat einige Male gezeigt, was ihn ihm steckt. Leider haben wir in Spielen gegen direkte Playoff-Kandidaten zu viele Punkte abgegeben. Immerhin hat die Mannschaft sich im letzten Spiel in Berlin nicht hängen lassen und Charakter gezeigt.“

Stefan Wagner (Geschäftsführer Sport):

Stefan Wagner ist seit Dezember des letzten Jahres Geschäftsführer.
Stefan Wagner ist seit Dezember des letzten Jahres Geschäftsführer. | Bild: Tina Fröhlich

„Die Enttäuschung ist sehr groß. Das Problem war sicher der Februar. Wir haben von den letzten elf Spielen acht verloren. Das war zu wenig und jetzt stehen wir mit leeren Händen da. Es ist wichtig, alles ganz in Ruhe zu analysieren. Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn das jetzt nicht jeder hören möchte. Im Moment ist es natürlich frustrierend. Wir brauchen in Zukunft mehr Spieler, die Tore schießen. Wir waren wahrscheinlich am Schluss zu ausrechenbar. Aber es gibt jetzt keine Hektik. Das Gerüst, das steht, ist gut. Die Trainerfrage hat natürlich Priorität.“

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John Ramage (Kapitän):

John Ramage, Abwehrspieler und Kapitän der Schwenninger Wild Wings.
John Ramage, Abwehrspieler und Kapitän der Schwenninger Wild Wings. | Bild: Sven Lägler

„Wir hatten unsere Chancen. Am ärgerlichsten war es, dass wir überhaupt in die Situation geraten sind, es in den letzten beiden Spielen richten zu müssen. Wenn man so unter Druck ist, macht es das nicht einfacher. Am Ende war es speziell im Februar einfach nicht gut genug. Wir sind da unseren eigenen Erwartungen nicht gerecht geworden. Wir haben als Mannschaft immer daran geglaubt, dass wir gut genug sind. Aber wir haben nicht unser bestes Eishockey gespielt.“

Alexander Karachun (Spieler):

Alexander Karachun ist Stürmer bei den Wild Wings.
Alexander Karachun ist Stürmer bei den Wild Wings. | Bild: Sven Lägler

„Wir wussten alle, was hier auf dem Spiel steht und haben es nicht geschafft, abzuliefern. Das war auch in den Spielen davor schon so. Es waren in den entscheidenden Phasen die besten Spieler auf dem Eis, und wir haben es nicht gebacken bekommen. Das ist einfach nur peinlich. Es gibt nichts schönzureden. Wir haben die Saison über gezeigt, wie super wir Eishockey spielen können. Aber wir haben uns in den wichtigen Spielen gegen die direkte Konkurrenz in die Hose gemacht. Gegen Köln vor einem ausverkauften Haus im vorletzten Spiel haben wir wieder nicht gezeigt, was wir können. Den Fans möchte ich einen großen Dank aussprechen, sie waren für uns da.“

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Alex Trivellato (Spieler):

Abwehrspieler Alex Trivellato.
Abwehrspieler Alex Trivellato. | Bild: Sven Lägler

„Der Februar war am Ende der Knackpunkt. Ich weiß nicht, was los war. Wir hatten viele Gespräche miteinander, aber unser Spiel hat einfach nicht mehr funktioniert. Wir haben uns einfach komplett weggeworfen, das ist die Realität. Wir hatten es in der Hand, etwas richtig Gutes zu machen, hier Geschichte zu schreiben. Das ist so traurig. Vielleicht war es am Ende zu wenig Biss. Nürnberg hat es gezeigt. Sie waren hinter uns, haben sich dann gesagt, dass sie die Playoffs packen und haben es gemacht. Wir nicht, Punkt. Wenn nur einige Spieler wollen und von den anderen einige nicht, geht es nicht.“

Sebastian Uvira (Spieler):

Stürmer Sebastian Uvira über die Saison seiner Wild Wings.
Stürmer Sebastian Uvira über die Saison seiner Wild Wings. | Bild: Sven Lägler

„Es ist ein bescheidenes Gefühl und eine gewisse Ratlosigkeit. Es ist bitter, denn wir haben füreinander gekämpft. Dass wir im Februar nicht gut genug waren, hat überhaupt nichts damit zu tun, dass zu diesem Zeitpunkt endgültig klar war, dass Harold Kreis gehen wird. Das sind Unterstellungen, die man keinem wünscht. Da stehen wir als Mannschaft klar hinter dem Trainer. Jetzt war das Spiel in Berlin das letzte mit diesem Team. Das tut weh. Wir waren eine tolle Familie und gute Freunde. Es könnte mir gerade nicht schlechter gehen.“

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Wolfgang Jack (Fanbeauftragter):

Wolfgang Jack ist Vorsitzender des Wild Wings Fanprojekts.
Wolfgang Jack ist Vorsitzender des Wild Wings Fanprojekts. | Bild: privat

„Mit etwas Abstand fällt es mir schwer, mit dieser Saison unzufrieden zu sein. Wir haben mit Tyson Spink den besten Torschützen der Liga, mit Joacim Eriksson den Torhüter mit der besten Fangquote und mit Ville Lajunen den punktbesten Verteidiger. Das ist für unseren Standort doch super. Klar war der Februar nicht schön und direkt nach dem Spiel gegen Köln war die Enttäuschung sehr groß. Aber der erste Schmerz ist weg und jetzt schauen wir in die Zukunft. Wenn wir an einigen Stellschrauben drehen, dann sehe ich diese Zukunft positiv.“