Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings haben zwei richtig schwere Aufgaben vor der Brust. Am Freitagabend (19:30 Uhr) geht es in Köln gegen die Haie, am Sonntag (16:30 Uhr) kommen die Iserlohn Roosters in die Helios-Arena. Einen Neuzugang werden die Fans dabei noch nicht erleben, dafür aber eine überraschende Umstellung.

„Niclas Burström wird im Sturm spielen“, ließ Schwenningens Trainer Niklas Sundblad die Katze gleich aus dem berühmten Sack. Ein Grinsen konnte der Schwede dabei nicht verbergen. Sein Landsmann und Verteidiger soll dem schwachen Angriff der Wild Wings mehr Tiefe und mehr Power geben. Das größte und eben auch entscheidendste Problem der Schwäne ist der offensive Output. Ganze 20 Tore haben sie in den bisher neun Spielen erzielt, die schwächste Quote aller DEL-Teams. Womit dann auch klar ist, dass sich etwas ändern muss. In den letzten Tage waren die Blicke dabei auf Sportdirektor Christof Kreutzer gerichtet. Er kündigte an, dass man gewillt ist, notfalls auch die beiden verbleibenden Ausländerlizenzen zu vergeben. Kreutzer bremste aber aufkeimende Spekulationen, ein potenzieller Neuer sei bereits an diesem Wochenende dabei, augenblicklich. „Der Markt ist schwierig. Wir schauen, aber es muss eben auch perfekt passen“, so der Sportdirektor.

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Mindestens gegen Köln und Iserlohn muss man noch ohne Verstärkung auskommen. Auch Alexander Karachun (Fußprobleme) und Johannes Huß (krank) werden nicht dabei sein. Und so musste sich der Headcoach etwas einfallen lassen. „Burström hat in Schweden schon einmal als Center gespielt. Er kennt diese Position und wir wollen das probieren“, erklärte Sundblad den Wechsel seines Defensivmannes in die Offensive. An der Seite von Burström werden der bislang sparsam agierende Patrik Lundh und Youngster Manuel Alberg auflaufen. Der genesene Ken-André Olimb rückt zu Max Görtz und Boaz Bassen. In der Verteidigung ist Maximilian Adam wieder dabei . Mit Philip Feist und Kai Zernikel hat man zwei U23-Akteure von Kooperationspartner Freiburg zurück geholt, sie sind mit nach Köln gefahren und zumindest einer von beiden wird dort auch spielen.

Von Druck wollen die Wild Wings in diesen Tagen eher nicht reden. Die Tabellensituation allerdings spricht Bände, zumal in einer Saison, an deren Ende es möglicherweise zwei Absteiger geben wird. „Wir haben diese Woche endlich wieder mit einem vollen Kader trainiert, das hat uns sehr gut getan“, berichtete Sundblad. Zudem gab ein ergiebiges Team-Meeting. „Wir haben vor allem darüber gesprochen, was wir beeinflussen können. Wir wollen uns nicht so sehr auf Ergebnisse und das Tore schießen fokussieren, sondern auf Eishockey spielen.“

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Letzteres gelang zuletzt vor allem bei Fünf-gegen-Fünf eher wenig. Weshalb nun eben Burström vorne helfen soll. „Wir brauchen mehr Tiefe, so dass wir viel Druck auf den Gegner machen und viel laufen können“, so Sundblad. Im Tor wird zumindest in Köln Joacim Eriksson stehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit erhält der Schwede auch im Heimspiel gegen Iserlohn den Vorzug.

Zu dieser Partie in der Helios-Arena erhoffen sich die Wild Wings wieder um die 3000 Zuschauer, damit würden sie ihren bisher durchaus passablen Schnitt halten können. Der Dauerkartenverkauf verlief dagegen deutlich zurückhaltend. Im Vergleich zur Saison 2019/2020 wurden 15 Prozent weniger Saisonkarten abgesetzt.