Fußball: BSV Schwenningen – FC 08 Villingen U21 0:2 (0:0). Das Stadtderby zwischen dem BSV Schwenningen und der U21 des FC 08 Villingen hat in der Vorbereitung bereits Tradition. Ebenso, dass es in diesen Spielen nicht zuletzt dank der besonderen Rivalität meist eng zugeht. Schließlich spielen einige ehemalige Schwarz-Weiße inzwischen bei den Neckarstädtern, beispielsweise Dragan Ovuka sowie die Chiurazzi-Brüder Mauro und Fabio. Am Ende sich aber immer die jungen Villinger durchsetzen. So auch diesmal, als das Team von Chef-Trainer Daniel Miletic nach Toren von Flavio Vogt und Peter Bächle mit 2:0 die Oberhand behielt. Und dennoch war der Coach anschließend nicht zufrieden.
„Wir haben vieles von dem vermissen lassen, was wir erst wenige Tage zuvor beim Sieg gegen Teningen richtig gut gemacht haben. Da lagen Welten zwischen diesen beiden Partien. Einige Spieler von uns waren einfach nicht bereit, das ist zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung keine zwei Wochen vor Saisonstart nicht zu akzeptieren“, fiel die Kritik von Miletic ziemlich heftig aus. „Ein schnelles Spiel und dadurch Torgefahr auszustrahlen, fand zu selten statt. Viel zu laufen und dadurch Räume zu schaffen, sind das A und O, die Passqualität war auch nicht gut. Selbst die einfachsten Laufwege haben oft nicht gestimmt.“
Gleichzeitig sprach Miletic ein Lob an den zwei Klassen tiefer spielenden Gegner aus. „Sie haben es richtig gut gemacht. Was aber keine Entschuldigung für unseren Auftritt ist“, meinte der Coach. Sein Pendant aufseiten des BSV war gegeben, sichtlich angetan von seiner Mannschaft. „Wenn man bedenkt, dass ich sie erst am Tag zuvor im Training richtig hart herangenommen habe, war davon wenig zu spüren. Wir haben selbst mit den jungen Spielern nicht allein läuferisch gut mitgehalten“, so der ehemalige Villinger Spieler und Trainer Jago Maric, der seit einigen Jahren die sportlichen Geschicke jenseits der Stadtgrenze leitet und Schwenningen bis in die Landesliga geführt hat.
Miletic hingegen war noch längst nicht fertig damit, seinem Ärger Luft zu machen. „Jeder bekommt speziell in der Vorbereitung seine Chance. Nutzt er die nicht, muss er sich nicht wundern, wenn er in den Ligaspielen keine Minute auf dem Platz steht“, betonte er. Schlug dann aber wieder sanftere Töne an: „Ich bin mir sicher, dass sie dies kapiert haben. Denn es sind alles gute Jungs, die eigentlich wollen, lernwillig sind und Kritik annehmen.“ Nannte zudem als positives Beispiel einen Vogt, der gerade erst aus der Villinger A-Jugend kam, in Schwenningen mit einem Treffer und einer Vorlage zum Matchwinner wurde.
Für den Oberliga-Aufsteiger vom FC 08 geht es nun am Freitag erst einmal in das vom spielenden Co-Trainer Frederick Bruno organisierte dreitägige Trainingslager nach Wettersbach einem Teilort von Karlsruhe. „Wir werden bereits am Abend die erste Trainingseinheit abhalten, am nächsten Tag folgen zwei weitere. Gemeinsam werden wir über den Stream zudem die Begegnung unserer Regionalliga-Mannschaft in Fulda anschauen“, so Bruno zu den Planungen. Den Abschluss wird am Sonntag das letzte Vorbereitungsspiel gegen Kuppenheim bilden, bevor sich der Tross wieder auf den Heimweg in Richtung Schwarzwald machen wird.
„Es werden wohl 25 Spieler dabei sein, auch die angeschlagenen Akteure. Die werden dann individuell trainieren“, gab Bruno darüber hinaus preis. Um noch einen weiteren Aspekt ins Feld zu führen: „Es geht einfach darum, dass wir kurz vor dem Saisonstart nochmals einige Tage miteinander verbringen. Dadurch sollen die Gemeinschaft weiter gestärkt und auch mal Dinge angesprochen werden, für die sonst im Alltagsgeschäft kaum Zeit bleiben.“