Fußball-Verbandspokal, Viertelfinale: FC 08 Villingen – 1. FC Rielasingen-Arlen (Freitag 18.30 Uhr). Als würde in diesem Spiel nicht ohnehin gehörig Brisanz stecken, zumal in einem Pokal-Viertelfinale, einer Hängepartie aus der vergangenen Saison. Ein Spiel, in dem es um den nächsten Schritt in Richtung der großen Fleischtöpfe, sprich den DFB-Pokal geht. Noch dazu trifft der FC 08 Villingen als Rekordsieger dieses Wettbewerbs (neun Triumphe) auf den amtierenden Titelträger 1. FC Rielasingen-Arlen. Dies allein sollte eigentlich schon Anreiz genug sein.

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Aber da steckt noch viel mehr Zündstoff drin, durch die räumliche Nähe etwa, schließlich liegen zwischen den beiden Clubs gerade mal 60 Kilometer. Oder aber durch den regen Austausch an Spielern. Beispiele gefällig? Von den aktuellen Villinger Akteuren trugen bereits Nedzad Plavci, Thomas Kunz und Frederick Bruno das Trikot von Rielasingen-Arlen. Den umgekehrten Weg schlugen Gianluca Serpa, Daniel Wehrle und, über die Umwege Stuttgart beziehungsweise Donaueschingen, Daniel Niedermann und Stephan Ohnmacht ein.

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Zu guter Letzt birgt auch die bisherige Bilanz eine Menge Brisanz. Im Pokal standen sich die Mannschaften zweimal gegenüber, zuletzt gewann der FC 08 vor etwas mehr als zwei Jahren das Finale in Pfullendorf. Doch noch immer schmerzt die Niederlage, als es im November 2016 im Achtelfinale eine Niederlage im eigenen Stadion setzte, sich das Team vom Bodensee anschließend den Pott holte und im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund das große Los zog. In den Liga-Vergleichen jedoch führt Rielasingen-Arlen knapp. Gerade die 0:1-Niederlage am 4. Oktober 2020 an der „Talwiese“ in der später annullierten Oberliga-Runde wurmt die Nullachter nach wie vor.

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Trotzdem ist dies Schnee von gestern. Was zählt, ist das Hier und Jetzt, gerade in dieser neuen, außergewöhnlichen Situation. „Da muss ich allen Beteiligten ein großes Kompliment aussprechen. Sowohl den Spielern, die in dieser kurzen Zeit voll mitgezogen haben, als auch meinem Trainerteam. Immerhin galt es, bei den harten Einheiten die maximale Intensität herauszuholen, ohne dabei zu überziehen“, sagt Villingens Chef-Coach Marcel Yahyaijan. Schließlich muss er im Hinterkopf behalten, dass es bei einem Sieg keine 48 Stunden später bereits mit dem Halbfinale weitergeht. „Im besten Fall sind dies für uns drei Endspiele, und genau nach diesem Motto werden wir jede einzelne Begegnung angehen“, verspricht Yahyaijan.

Dabei kann der 28-Jährige die eigene Vorfreude nicht verbergen. „Ich persönlich bin ohnehin ein Wettkampftyp. Aber auch bei den Akteuren kann ich nicht feststellen, dass sie nun besonders nervös werden. Sie sind fokussiert und brennen darauf, dass es endlich losgeht“, so der Trainer. Trotzdem herrsche naturgemäß eine gewisse Ungewissheit. „Aber dies betrifft alle Mannschaften. Training ist kein Vorbereitungsspiel und ein solches kein Pflichtspiel. Es wird darauf ankommen, wessen Kraft länger reicht und wer über die gesamte Zeit weniger Fehler macht. Denn die werden kommen“, ist sich Yahyaijan sicher.

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Im Gegensatz zum FC 08, bei dem mit Erich Sautner, Anthony Mbem-Som Nyamsi sowie Rückkehrer Bruno drei Neuzugänge schon im Pokal spielberechtigt sind, baut Rielasingen-Arlen komplett auf das Personal aus der vergangenen Saison. „Für mich macht dies jedoch keinen großen Unterschied. Wir alle sind noch dabei, Abläufe und Automatismen zu verinnerlichen. Ob einer nun seit drei Wochen oder seit drei Jahren dabei ist, spielt zum jetzigen Zeitpunkt nur eine untergeordnete Rolle“, sagt der verantwortliche Mann auf der Villinger Trainerbank.

Endspiel in Bahlingen

Das Endspiel im Verbands-Pokal ist für Sonntag, 27. Juni, um 15 Uhr geplant. Gespielt wird im Bahlinger Kaiserstuhlstadion. Die Details zum Endspiel (Zuschauerzahlen, Ticketvergabe, etc.) stehen derzeit noch nicht fest. Ursprünglich sollte das Finale im Freiburger Mösle-Stadion ausgetragen werden. Durch den Aufstieg der zweiten Mannschaft des SC Freiburg in die Dritte Liga und dem damit einhergehendem Organisationsaufwand für den Verein wurde das Spiel nun nach Bahlingen verlegt.