Elf Spiele liegen noch vor den Wild Wings bis zum Ende der Hauptrunde in der DEL. Derzeit belegen die Schwenninger dem neunten Rang, der für die Teilnahme an der ersten Playoff-Runde reichen würde. Mit dem 2:1-Sieg gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven am Sonntag wurden im achten Spiel in Folge Punkte eingefahren, der Vorsprung auf die elftplatzierten Nürnberg Ice Tigers beträgt vier Zähler.

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Und so durfte man nach dem Erfolg gegen die Norddeutschen im Stadion endlich einmal wieder ausgelassen feiern. Zumal die Fans von den Verantwortlichen der Wild Wings nach der Partie noch ein besonders süßes „Bonbon“ geschenkt bekamen. Nach der Verkündung, dass Torhüter Joacim Eriksson für drei weitere Jahre bleiben wird, flog der Helios-Arena sprichwörtlich das Dach weg. Der Jubel über die Vertragsverlängerung des Schweden kannte keine Grenzen.

Da schaute auch der kleine Vincent Eriksson auf dem Arm seines Papas ziemlich erstaunt. „Es war unglaublich. Ich wollte unbedingt gewinnen, um die Veröffentlichung auf dem Eis erleben zu dürfen. Aber ich denke, ich bin während dem Spiel schon fokussiert auf meine Leistung geblieben“, berichtete Eriksson nach diesem Erlebnis.

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Tatsächlich hatte der 32-Jährige auch an diesem Tag wieder eine blitzsaubere Leistung geboten, war mitverantwortlich für den dritten Sieg in Folge. Auch SERC-Trainer Harold Kreis lobte seinen Goalie, vor allem aber sein gesamtes Team. „Ich ziehe den Hut vor der Leistung meiner Mannschaft. Das war 50 Minuten tolles Eishockey in allen Bereichen. Das Ergebnis ist dabei die eine Sache. Aber für uns ist ja schon die ganze Saison über wichtig, dass unser Entwicklungsprozess stimmt. Und das hat er heute von vorne bis hinten“, war der Headcoach für seine Verhältnisse sehr überschwänglich in seiner Beurteilung.

Die Schwäne scheinen also auf einem guten Weg in Richtung Playoffs zu sein. Zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg hat man in Schwenningen keine Angst vor dem letzten Platz, denn dieser ist seit Sonntag auch rein rechnerisch nicht mehr möglich. Selten hat man aber auch die Mannschaft vor ihren Fans in der Kurve derartig jubeln sehen.

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Auch die Teamkollegen ließen sich von den „Feierlichkeiten“ um die Vertragsverlängerung von Eriksson mitreißen. „Er ist ein unfassbarer Torwart, aber er ist auch ein Herzensfreund von mir. Er ist eine so gute Seele. Ich bin froh, dass er mit mir noch ein paar Jahre hier ist. Und das nicht nur, weil ich so gerne mit ihm zusammen an der Spielekonsole zocke“, freute sich Stürmer Sebastian Uvira, der noch einen Vertrag bis 2025 besitzt, über den Verbleib des Torhüters.

Die Stimmen zu Harold Kreis

Da spielte es am Ende auch überhaupt keine Rolle, dass zu diesem Zeitpunkt bereits für jeden in der Halle klar war, dass am Tag darauf der Abgang von Harold Kreis offiziell werden würde. Tatsächlich kommt der Wechsel des 64-Jährigen auf die Position des Bundestrainers nun nach wochenlangen, immer deutlicher werdenden Gerüchten nicht mehr überraschend. Der SÜDKURIER hat Stimmen zum Thema gesammelt.

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Alexander Karachun, Stürmer der Wild Wings und Nationalspieler: „Es ist schön für Harry. Für den Klub ist es gleichzeitig sehr schade. Harry leistet hier gute Arbeit, hat viel Verantwortung übernommen und noch mehr Professionalität reingebracht. Sein Spielsystem hat uns als Mannschaft weiterentwickelt. Dazu kommen seine Ruhe, die er ausstrahlt und sein Charakter. Er wird von den Spielern und den Fans respektiert und gemocht. Es ist also schade, dass es jetzt wieder eine Veränderung gibt. Natürlich kann man Harry verstehen, wenn er diese Chance nutzt. Ich gönne ihm auch absolut den Erfolg mit der Nationalmannschaft.

Das ist ja schon nochmal ein größerer Schritt für ihn. Welche Art von Trainer ich als Nachfolger gerne sehen würde, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber ich würde denken, dass man keine Experimente machen sollte. Wir sind hier gerade mit der gesamten Organisation auf dem richtigen Weg und da sollte der zukünftige Trainer dazu passen. Wir sollten diesen Weg gemeinsam weiter gehen und vielleicht keinen Coach bekommen, der sich erst noch ausprobieren muss.“

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Wolfgang Jack, Fanbeauftrager der Wild Wings: „Es ist einfach sehr, sehr schade, dass Kreis geht. Seine Handschrift ist so gut erkennbar in dieser Saison. Wir stehen ja richtig gut da und das ist meiner Meinung nach schon auch der Verdienst von Kreis. Man kann aber schon verstehen, dass er in seinem Alter nicht mehr diese ganzen Busfahrten haben will. Ich denke, dass er ein guter Bundestrainer wird. Er ist Profi durch und durch und hat ja schon bewiesen, was er kann. Die ganze Wild Wings-Organisation sehe ich gerade auf einem guten Weg. Mit Harry bricht da doch eine tragende Säule weg. Ich hoffe, dass Stefan Wagner einen Trainer finden wird, der diesen Weg fortsetzen kann.“