Fußball-Oberliga: Einer hatte immer daran geglaubt: Daniel Miletic, Chef-Trainer der U21 des FC 08 Villingen, wurde nicht müde, an die Geduld zu appellieren, selbst nach neun Niederlagen in Folge. „Diese Serie wird reißen, davon bin ich überzeugt, weil ich die Spieler jeden Tag im Training sehe und weiß, wozu sie in der Lage sind“, machte Miletic Woche für Woche unmissverständlich klar. Durch den 2:0-Auswärtserfolg bei Calcio Leinfelden-Echterdingen wurde seine Zuversicht jetzt auch mit Zählbarem untermauert.
„Es lässt sich kaum beschreiben, wie groß die Freude – oder nennen wir es Erleichterung – bei den Spielern war, den Bock endlich umgestoßen und uns für unsere Leistung auch tatsächlich belohnt zu haben. Dieser Sieg wird uns enorm viel Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben“, erzählt Miletic, weil die Villinger damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlugen. Denn es war nicht nur der dritte Saisonerfolg für sie überhaupt, sondern auch der erste in der Fremde. So ganz nebenbei war es die bislang einzige Partie, in der sie kein Gegentor kassierten. „Weil wir insgesamt gut verteidigt und uns keine Fehler erlaubt haben“, schildert der Coach. Noch dazu ist der FC 08 wieder auf Tuchfühlung zu den davor platzierten Mannschaften.
Nach etwas mehr als einem Drittel der gespielten Begegnungen in dieser Saison entpuppt sich die Oberliga Baden-Württemberg als wahre Dreiklassen-Gesellschaft. Vorne weg Großaspach (unbesiegt) und Balingen (eine Niederlage), die sich so gut wie keine Blöße geben. Dahinter vier Mannschaften in Lauerstellung, jedoch schon mit einem gehörigen Abstand. Dann aber wird es interessant: Zwischen Normannia Gmünd als Siebter und Villingens U21 als Schlusslicht liegen gerade einmal sieben Punkte. Und die nächsten Gegner sind allesamt zumindest tabellarisch in Reichweite.
Aber nicht nur für das Klassement war dieser Sieg vor den Toren Stuttgarts unheimlich wichtig, sondern auch, um den mehr und mehr aufkommenden Selbstzweifeln bei den Spielern keinen weiteren Nährboden zu geben. „Sie haben es jetzt schwarz auf weiß, dass sie es können. Dass sie in diese Liga gehören und zumindest mit einem großen Teil der anderen Teams mithalten können. Deshalb wird der Erfolg ihnen Selbstvertrauen geben“, ist sich Miletic sicher.
Nur einen Wunsch hat der Villinger Trainer für die kommenden Wochen: „Wir müssen noch mannschaftsdienlicher auftreten, auch mal den Blick für den besser postierten Nebenmann haben“, sagt er. Denn dies wäre seiner Truppe in Leinfelden-Echterdingen beinahe zum Verhängnis geworden, als genau dadurch beste Chancen vergeben und eine vorzeitige Entscheidung vertagt wurden.