Herr Sundblad, wie groß ist die Freude auf den Saisonstart?
Ich freue mich sehr. Endlich geht es wieder los. Und das mit Zuschauern. Das ist richtig gut und macht Spaß. Wir sind gut vorbereitet und gespannt.
Welches Fazit ziehen Sie aus den sechs Testspielen?
Ich bin zufrieden. Wir haben drei Spiele gewonnen und drei verloren. Gegen Top-Mannschaften aus der Schweiz haben wir starke Leistungen abgeliefert. Nur die Leistung im verlorenen Finale beim Bodensee-Cup war nicht so gut. Aber viel wichtiger ist, dass die Jungs in der sechswöchigen Vorbereitung tolle Trainingsmoral gezeigt und viel gearbeitet haben.
Schwenningen hat nun vier schwedische Spieler, einen Norweger und ein schwedisches Trainer-Duo. Wird das Spiel der Wild Wings skandinavisch geprägt sein?
Nein. Wir haben auch vier Kanadier im Team und insgesamt eine gute Mischung. Die Spieler wurden auch nicht nach Nationalität ausgesucht. Schwedische Spieler sind für uns deshalb interessant, weil die erste Liga in Schweden eine gute Liga ist.
In der vergangenen Runde fehlte Schwenningen nach 38 Hauptrunden-Spielen weniger als ein Punkt zum Erreichen der Playoffs. Warum wird den Wild Wings dies in der kommenden Saison nicht noch einmal passieren?
Weil wir gleich und konsequent weiterarbeiten, mit dem gleichen System und mit dem gleichen Training. Wichtig ist die Konstanz. Das Erreichen der Playoffs ist für Schwenningen nicht einfach. So oft ist das in der Vergangenheit nicht gelungen.
Sind die Playoffs für die Wild Wings ein Muss?
Ein Muss ist es mit Sicherheit nicht. Aber unser Ziel ist, dass wir auch noch im April Eishockey spielen werden, wenn die Playoffs in der DEL laufen.
Vergangene Saison sammelten Troy Bourke und Andreas Thuresson kräftig Scorer-Punkte und galten als kongeniales Duo. Beide haben Schwenningen verlassen. Welche Spieler sollen im neuen Team ihre Rollen einnehmen?
Bourke und Thuresson haben natürlich hervorragend gescored. Aber das haben andere Spieler von uns auch gemacht. Wir werden sie mit anderen Spielertypen ersetzen. Ich sehe darin kein Problem.
Hat Sie ein Spieler in den vergangenen Wochen besonders überrascht?
Da gibt es keinen speziellen Spieler. Die ganze Mannschaft war sehr fleißig und hat mich positiv überrascht. Auch die Fitness-Werte sind sehr, sehr hoch. Gute Vorbereitung und gute Fitness wird sich langfristig auszahlen.
Die Wild Wings waren vergangene Saison mit durchschnittlich zwölf Strafminuten pro Spiel Vorletzter in der Fairplay-Tabelle. Die Strafen kosteten auch einige Punkte. Wie soll sich das ändern?
Wir müssen mehr laufen und mehr Scheibenbesitz haben.
Gibt es andere Bereiche, in denen sich Ihr Team wesentlich verbessern muss?
Da sehe ich keinen Punkt, denn wir hatten in der vergangenen Saison eine gute Mannschaft. Aber wir müssen in den Bereichen, in denen wir gut waren, noch besser werden.
Kann Neuzugang Marvin Cüpper Schwenningens Torhüter Nummer eins, Joacim Eriksson, zwischen den Pfosten ernsthaft Konkurrenz machen?
Joacim war vergangene Saison der beste Torhüter in der DEL. Wir wollen ein funktionierendes Torwart-Duo haben und keine Konkurrenten. Mit Joacim und Marvin haben wir eine gute Mischung.
Im letzten Testspiel vergangenen Samstag gegen Augsburg waren erstmals seit eineinhalb Jahren wieder Fans in der Helios-Arena. Wie emotional war dieses Erlebnis für Sie und Ihre Mannschaft?
Es war richtig schön und hat sehr viel Spaß gemacht.
Inwiefern ist es für die Wild Wings ein Vorteil, dass wieder bis zu 5000 Fans bei den Heimspielen in der Halle sein dürfen?
Es ist immer ein Vorteil mit unseren lauten Fans. Die Schwenninger Fans sind top. Wir wollen gutes Eishockey spielen, damit sie stolz auf uns sein können.
Wie agieren Sie in den Drittelpausen? Sind Sie in der Kabine laut oder leise?
Ich bin sehr selten laut. Wenn es nötig ist, muss man den Spielern natürlich Bescheid sagen. Aber wir versuchen, immer konstruktiv zu sein. In den Drittelpausen kann man nicht sehr viel ändern. Wenn ich in der Kabine oft schreien müsste, dann hätten wir bereits bei der Vorbereitung auf das Spiel etwas falsch gemacht.
56 Hauptrundenspiele warten in den nächsten sechs Monaten auf Ihre Mannschaft. Wie schwer wird dieses Mammutprogramm?
Es sind nur vier Spiele mehr als bisher in einer normalen Saison. Das ist kein großer Unterschied. Zudem ist die neue DEL-Mannschaft aus Bietigheim und damit nicht weit von uns entfernt. Diese Begegnungen haben Derby-Charakter. Auf solche Spiele freut man sich immer.
Welche Teams zählen Sie zu den absoluten Titelfavoriten?
Mannheim und München. Aber letzte Saison hat Berlin den Titel gewonnen. Somit kann alles passieren.
Welche Schlagzeile möchten Sie im Frühjahr 2022 gerne über sich lesen?
Schwer zu sagen. Ich bin Trainer und kein Journalist. Die Reporter sollen sich etwas einfallen lassen. Hoffentlich ist es eine gute Schlagzeile.