Eishockey: Eine von zwei wichtigen Entscheidungen ist bereits gefallen. Christof Kreutzer bleibt auch in der kommenden Saison Sportdirektor bei den Wild Wings. Die Antwort auf die Frage, wer Chefcoach in Schwenningen wird, lässt indes noch auf sich warten. Nur so viel: „Wir werden den neuen Trainer zeitnah bekannt geben“, kündigte Geschäftsführer Christoph Sandner an. Das soll bereits in der kommenden Woche der Fall sein.
Nach der Trennung von Niklas Sundblad im vergangenen November hat Christof Kreutzer bewiesen, dass er auch Trainer kann. Dennoch wird er diesen Teil seines Doppeljobs nach Saison-Ende wieder abgeben. „Mir macht die Arbeit als Coach Spaß. Aber ich kann nicht beides zugleich machen. Ich bin nach Schwenningen gekommen, um etwas aufbauen. Und das will ich in meiner Funktion als sportlicher Leiter in Ruhe fortsetzen“ sagte der Rheinländer.
Seit Mai 2020 arbeitet Kreutzer nun schon an diesem Projekt, das um ein Haar bereits im ersten Jahr von Erfolg gekrönt worden wäre. In der vergangenen Saison waren die Wild Wings dem Playoff-Viertelfinale so nahe, wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Winzige 0,01 Punkte fehlten zu diesem sportlichen Meilenstein. In dieser Saison schienen die Schwenninger dieses Ziel nach einem völlig verkorksten Saisonstart frühzeitig aus den Augen verloren zu haben. Inzwischen rückte Platz zehn und damit das Ticket für die Pre-Playoffs wieder in Sichtweite. Daran hat auch Trainer Christof Kreutzer seinen Anteil. Immerhin feierte der Rheinländer in den vergangenen sieben Spielen sechs Siege.
Die bisherige Tätigkeit des 54-Jährigen am Neckarursprung war von der Corona-Pandemie geprägt, die seit knapp zwei Jahren auch die Deutsche Eishockey-Liga gewaltig durcheinanderwirbelt. Allein am vergangenen Wochenende wurden sieben von zwölf Spielen abgesagt. Das bringt die Tabelle in eine Schieflage, die kaum mehr zu begradigen sein dürfte. „Ich mache mir schon Gedanken, wie das funktionieren soll, die Saison zu Ende zu spielen. Das ist kein sportlicher Wettbewerb mehr. Je mehr Spiele die Teams in kurzer Zeit bestreiten müssen, umso mehr steigt die Verletzungsgefahr der Spieler.“
Weil in der Deutschen Eishockey Liga zurzeit alles drunter und drüber geht, versuchen die Wild Wings, wenigstens in der Organisation stabile Anker zu setzen. Sandner: „Die schwierigen vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass sich Kontinuität und das Festhalten an einer gemeinsamen Perspektive bezahlt machen. Nun steht die weitere Entwicklung der Mannschaft an erster Stelle. Christof Kreutzer hat uns mit seinem Konzept für die Zukunft der Wild Wings überzeugt.“ Diese Zukunft sieht Christof Kreutzer wieder ausschließlich auf der Position des Sportdirektors. Ob der Vertrag auch über die Saison 2022/23 hinaus reicht, wollte Sandner nicht verraten.
Am Mittwoch und Donnerstag (Beginn jeweils 19:30 Uhr) wollen die Wild Wings in zwei Back-to-Back-Spielen bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven innerhalb von 24 Stunden den nächsten Schritt in Richtung Platz zehn machen. Nach aktuellemn Stand kann die Partie stattfinden. Die zuletzt von Corona gebeutelten Gastgeber haben wieder 13 Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung. Die Chancen, dass den Schwenningern diesmal eine weitere, mehrere tausend Euro teure „Kaffeefahrt“ an die Nordseeküste erspart bleibt, stehen demnach gut. Kreutzer: „Wie wollen in beiden Spielen punkten.“