Fußball, südbadischer Pokal, Finale: DJK Donaueschingen – SV Oberachern (Samstag, 12.15 Uhr, in Lahr). Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen, das große Spiel kann beginnen. Für die DJK Donaueschingen steht am Samstag der Höhepunkt in der 99-jährigen Vereinsgeschichte an. Der Verbandsligist spielt gegen den Oberligisten um die wichtigste Trophäe in Südbaden. „Die Stimmung ist großartig, die Vorfreude riesig“, sagt DJK-Trainer Benjamin Gallmann.
Intensiv bereitete Gallmann seine Mannschaft in den vergangenen Tagen und Wochen auf diese Partie vor. Der Coach schaute sich den Gegner einmal live und fünf Mal per Video an. „Ich habe einige wertvolle Informationen gewonnen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich alle an die Spieler weiterleite. Ich will die Jungs auch nicht überfrachten. Wenn der Kopf zu sehr gefüllt ist, blockiert das oft die Beine“, macht Gallmann deutlich. Er wisse, wie seine Elf taktisch einzustellen sei und worauf es ankomme.
Bereits um 7.30 Uhr wird sich die Mannschaft am Samstag von Donaueschingen auf den Weg machen. Unterwegs ist ein gemeinsames Frühstück geplant. Gegen 10.30 Uhr ist die Ankunft in Lahr geplant. Den frühen Anstoßzeitpunkt sieht Gallmann inzwischen nicht mehr als Nachteil: „Wenn du so eine Partie um 15 oder gar 18 Uhr bestreitest, denkst du stundenlang nach und beschäftigst dich mit allen Eventualitäten. So kommen wir an, ziehen uns um und gehen auf den Platz.“
Die Allmendshofener haben für die Partie 22 Spieler gemeldet. Darunter sind auch Spieler der zweiten Mannschaft und der eigenen A-Junioren, die am vergangenen Wochenende den Meistertitel in der Landesliga feierten. Mit Alexander Schuler fehlt ein wichtiger Akteur. Schuler hatte schon vor Wochen seinen Urlaub geplant. Nach vierwöchiger Pause ist Hendrik Hölzenbein wieder dabei. Ansonsten sind alle verfügbaren Akteure aus den vergangenen Punktspielen dabei. Einige verletzte Spieler fahren ebenfalls mit, um die Mannschaft zu unterstützen.
Gallmann will das Finale mit einer Mischung aus Demut, Freude und Leichtigkeit angehen. „Wir haben mehr zu gewinnen als zu verlieren“, impfte der Trainer seinen Spielern ein. Mit welchem Spielsystem Gallmann beginnen wird, will der Übungsleiter nicht verraten. „Wir dürfen nicht zu passiv auftreten. Nur 90 Minuten verteidigen geht nicht gut. Es gilt die richtige Balance zu finden und nicht kopflos ins Verderben rennen.“ Nachdem die Elf in den Punktspielen zuletzt einige gute Torchancen nicht genutzt hatte, gilt es diesmal ganz besonders, die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt abzuschließen.
Für den 36-jährigen Heiko Reich, Kapitän der Allmendshofener, ist die Partie natürlich auch der Höhepunkt in einer langen Karriere. „Ich habe in den vergangenen Tagen gemerkt, wie das Interesse an dem Spiel immer größer wurde. Ich hoffe, mit meiner Routine der Mannschaft helfen zu können.“ Ob Reich eine spezielle Ansprache an die Mitspieler richten wird, lässt der Stürmer offen. „Unser Trainer findet immer die richtigen Worte. Außerdem darf sich jeder Spieler in Ansprachen einbringen“, ergänzt der Spielführer der DJK, der den Höhepunkt nicht mit einem Karriereende verknüpft. „Alles deutet darauf hin, dass ich noch eine weitere Saison für die DJK spiele. Ich will jedoch keinen jüngerem im Weg stehen.“
In seiner kurzen Zeit beim 1. FC Rielasingen/Arlen hat DJK-Angreifer Stephan Ohnmacht bereits gegen Oberachern gespielt. „Spielerisch sind sie auf einer Ebene mit Rielasingen. Oberachern tritt sehr robust und körperlich stark auf. Zudem haben sie einige große Spieler“, sagt Ohnmacht, für den das Finale ebenfalls eine Premiere ist. „Selbst in den Jugendmannschaften war mir ein Finale nicht vergönnt. Nun freue ich mich darauf“, ergänzt Ohnmacht, der im Halbfinale aus gesundheitlichen Gründen passen musste.