Es war angerichtet an diesem Freitagabend in einer mit 5135 Zuschauern voll besetzten Helios-Arena. Die Spannung in diesem letzten Hauptrunden-Heimspiel war ebenso greifbar wie die Gänsehaut angesichts der prickelnden Stimmung. Für die Wild Wings stand nicht weniger auf dem Spiel als die Entscheidung „Urlaub oder Playoffs“. Die Fankurve forderte mit einem Spruchband: „Ob unten auf dem Eis oder oben auf den Rängen – kämpft für den Verein“. Ein Blick ging dabei auch immer nach Nürnberg, denn das Ergebnis der Löwen Frankfurt war mitentscheidend.

Viel Tempo zu Beginn

Auf dem Eis legten beide Mannschaften mit viel Energie und Tempo los, die Hausherren erarbeiteten sich schnell viel Offensivzeit und auch einige gute Chancen. Miks Indrasis und Boaz Bassen scheiterten mit Alleingängen an Kölns Torhüter Mirko Pantkowski, während Brandon DeFazio aus nächster Nähe die Scheibe nicht am Goalie vorbei brachte.

Die Gäste brauchten weniger Chancen und gingen so in der 17. Minute in Führung. Julian Chrobot nutzte einen Fehler der SERC-Verteidiger Ville Lajunen und Alex Trivellato und schob zum 0:1 ein. Schwenningen glich postwendend aus. Daniel Pfaffengut sorgte mit einem Abstauber nach einem Lajunen-Schuss zwei Minuten später für das 1:1. Eine weitere Minute später und vier Sekunden vor der ersten Sirene schoss Maximilian Kammerer erst an die Latte, den Abpraller versenkte Moritz Müller zum 1:2.

Schwacher Start ins zweite Drittel

Im zweiten Abschnitt fanden die Wild Wings zunächst offensiv überhaupt nicht statt. Die Gastgeber wirkten seltsam teilnahmslos, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt sicher noch nicht volles Risiko gehen wollte. „Wir woll‘n euch kämpfen sehen“, hallte es durchs Rund, auch den Fans war die Leistung etwas zu dürftig. Aus heiterem Himmel aber durften die Schwenninger doch noch jubeln: Florian Elias vollendete 41 Sekunden vor der zweiten Pause ein wunderbares Solo zum 2:2 und sorgte so wieder für Hoffnung.

Frankfurt führte zu diesem Zeitpunkt klar mit 6:1 und auch Berlin lag vorne. Somit war klar: Die Wild Wings brauchten mindestens zwei Punkte. Die Möglichkeit zumindest zur Führung ließen sie aber bei einer doppelten Überzahl liegen. Ein weiteres Powerplay blieb ungenutzt und dazu hatte man Glück bei einem Pfostenschuss von Kölns Jason Bast.

Zeit läuft davon

Die Zeit lief den Schwenningern nun davon. Die Chance war immer noch da und die Spannung kaum auszuhalten. Zu diesem Drama passte die fällige Verlängerung. Die dauerte nur 71 Sekunden: Brady Austin beendete mit einem präzisen Schuss zum 2:3 nicht nur das Spiel, sondern auch die Saison der Wild Wings. Sie verpassten um Haaresbreite den Einzug in die Playoffs. Die letzte Partie am Sonntag in Berlin hat damit nur noch statistischen Wert.