Fußball-Oberliga: 1. CfR Pforzheim – FC 08 Villingen 1:1. Mit einem verdienten Punktgewinn im Gepäck kehrte der FC 08 Villingen vom Auswärtsspiel aus Pforzheim zurück. Verdient deshalb, weil die Nullachter in Halbzeit eins dem Druck der Gastgeber standhielten, kein Gegentor kassierten und sich selbst durch einem Rückstand kurz nach dem Seitenwechsel nicht aus dem Konzept bringen ließen.
Es war die entscheidende Frage schlechthin, die sich im Vorfeld der Begegnung stellte: Wie würde der FC 08 die geballte Offensiv-Power der Gastgeber in Schach halten können? Allein 15 der zuvor 18 erzielten Treffer von Pforzheim – doppelt so viele Tore, wie Villingen bislang erzielt hatte – gingen auf das Konto von Salvatore Catanzano, Stanley Ratifo und Marco Rienhardt. Da alle drei Stürmer in der Startaufstellung standen, machte dies die Aufgabe für die Mannschaft von Marcel Yahyaijan nicht gerade leichter.
„Die erste Halbzeit geht an Pforzheim. Da haben wir unsere Sache nicht gut gemacht“, nahm der FC 08-Trainer kein Blatt vor den Mund. Dies betraf nahezu alle Mannschaftsteile. Während der Kontrahent so manchen Angriff in Richtung Villinger Tor fuhr, ging von seinem Team bis auf zwei Weitschüsse wenig Gefahr aus. „Nach zwei tollen Paraden war es in erster Linie unserem Torhüter Andrea Hoxha zu verdanken, dass wir nicht in Rückstand geraten sind“, beschrieb Yahyaijan Durchgang eins.
Zu allem Überfluss verletzte sich kurz vor dem Pausenpfiff auch noch Villingens Kapitän Dragan Ovuka und musste mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. „An ein Weiterspielen war nicht zu denken. Es scheint aber nichts Ernstes zu sein“, gab der Coach zu Protokoll.
In der Kabine wurden besagte Nachlässigkeiten deutlich angesprochen. Villingen kehrte mit dem festen Vorsatz auf den Platz zurück, dies in der Folgezeit besser zu machen – um nur kurze Zeit später einen herben Dämpfer zu kassieren. „Solche Spieler lassen sich nicht komplett ausschalten“, war Yahyaijan in Bezug auf die genannten Akteure bewusst. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da brachte eben jener Rienhardt die Pforzheimer doch in Führung.
Aber selbst von diesem Nackenschlag ließ sich der FC 08 nicht beirren, kam nun zu einigen guten Möglichkeiten (Yahyaijan: „Insgesamt haben wir es deutlich besser gemacht“) und schaffte in der 73. Spielminute nach einem langen Pass von Leo Benz durch den eingewechselten Damian Kaminski den verdienten Ausgleich. Es war Kaminskis erstes Saisontor, bei dem die Pforzheimer Bank allerdings vehement reklamierte, was in einer gelb-roten Karte für deren Trainer Fatih Ceylan endete. „Von meiner Position aus kann ich dies nicht beurteilen. Aber Damian hat mir versichert, dass es kein Abseits war“, kommentierte der Villinger Coach die Szene.
In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams Chancen auf den Sieg hatten, wobei der Zufall dabei oft eine nicht unerhebliche Rolle spielte. „Auf diesem Platz sind so viele Bälle versprungen. Kein Wunder, dass Pforzheim trotz seiner Qualität oft mit langen Pässen agiert“, so Yahyaijan. Letztlich blieb es bei der Punkteteilung. „Damit kann ich leben. Wir haben uns im Verlauf der Partie gesteigert und nach dem Rückstand eine tolle Moral bewiesen“, lautete das Fazit des Villinger Trainers. Tore: 1:0 (47.) Rienhardt, 1:1 (73.) Kaminski. SR: Kern (Sillenbuch). Zuschauer: 405.
FC 08 Villingen: Hoxha, Benz, Peters, Ovuka (ab 44. Beha), Feger, Wagner (ab 81. Chiurazzi), Tadic, Kunz, Yahyaijan (ab 80. Djermanovic), Bak (ab 57. Kaminski), Plavci.