Fußball: Nach zwei absoluten Horror-Jahren mit Abstiegen aus der Landes- und Bezirksliga, gepaart mit grausamen Tor- und Punktebilanzen, geht der Blick beim krisengeschüttelten FC Bad Dürrheim wieder nach vorne. „Ich habe beim Verband zwei Mannschaften für die kommende Saison angemeldet. Wir werden in der ersten Mannschaft in der Kreisliga A und mit der zweiten Garnitur in der Kreisliga B spielen. Inzwischen haben wir auch genügend Spieler für beide Mannschaften“, sagt der FC-Vorsitzende Klaus Kussauer.
Von der Verbandsliga in die Kreisliga
Der Fußballclub aus der Kurstadt hat in den vergangenen zwei Spielzeiten einen nahezu beispiellosen Absturz hingelegt. Brachten es die Kurstädter in der Landesliga-Saison 2022/23 immerhin noch als Tabellenschlusslicht auf 18 Punkte, so stehen in der gerade beendeten Bezirksliga-Saison null Zähler aus 30 Spielen bei einem Torverhältnis von 14:179 zu Buche. Bis ins Jahr 2018 spielte Bad Dürrheim noch in der Verbandsliga und griff da zeitweise sogar die Tabellenspitze an, wie Abschlussplatzierungen vier (2013/14) oder fünf (2014/15) verdeutlichen.
„In den vergangenen Jahren wurden viele Fehler gemacht, die weit vor meiner Zeit lagen. Für mich war immer klar, dass der Fußball in Bad Dürrheim nicht sterben darf“, betont Kussauer, der in der sportlichen Glanzzeit als Mannschaftsbetreuer an der Seitenlinie stand und sich zu Beginn des Jahres zum Vorsitzenden wählen ließ. Den Niedergang konnten er und seine Mitstreiter nicht aufhalten. Nun soll der Neuanfang in der Kreisliga A gelingen und gleichzeitig wieder sportlich bessere Zeiten in der Kurstadt einläuten.
Die Suche nach neuen Spielern
Federführend war in den vergangenen Wochen Trainer Predag Kicic, gleichzeitig sportlicher Leiter im Verein, unterwegs, um Spieler für den Verein zu begeistern. Nicht alle Anfragen waren zielführend, schließlich verbanden einige potenzielle Neuzugänge ihre Absage mit dem schlechten Image des FC Bad Dürrheim. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, die erste Mannschaft mit 18 bis 20 Spielern zu bestücken. Diesbezüglich sind wir auf einem sehr guten Weg. Es fehlen zu dieser Zielgröße nur noch drei, vier Spieler, die wir auch noch bekommen werden“, fügt Kussauer an.
Unter den Zugängen seien auch Akteure, die schon höherklassig aktiv waren. „Es wird viel gespottet über uns und erzählt, wir bekommen nur Spieler aus der Kreisliga B. Dem ist nicht so. Wir werden eine Mannschaft bilden, die einen guten einstelligen Tabellenplatz in der Kreisliga A erreichen kann.“ Kicic habe dabei nicht nur vor der Haustür geschaut, sondern auch Spieler aus dem württembergischen Bereich gewinnen können. „Das sind Jungs, die nicht zurückschauen und sich mit unseren neuen Ideen identifizieren“, so Kussauer.
Keine SG mit Hochemmingen
Komplett vom Tisch ist zunächst einmal die noch vor einem Jahr von der ehemaligen Führungsriege angedachte Spielgemeinschaft mit dem FC Hochemmingen. „Das Thema ist in den kommenden zwei, drei Jahren nicht mehr präsent. Was perspektivisch passiert, kann ich nicht sagen, doch für uns zählt jetzt allein der Neustart als FC Bad Dürrheim“, fügt Kussauer an.
Er möchte die Hochemminger sportlich herausfordern und hat daher beim Verband den Antrag gestellt, dass der FC Bad Dürrheim in die Kreisliga A2 eingegliedert wird, wo die Hochemminger spielen und mit dem Nachbarn SG Oberbaldingen/Öfingen weitere Derbys warten. Dann wollen die Kurstädter gleichwertige Gegner sein, damit Horror-Jahre und grausame Bilanzen endgültig der Vergangenheit angehören.
Abschluss-Platzierungen
- 2013/14, Verbandsliga: 5.
- 2014/15, Verbandsliga: 5.
- 2015/16, Verbandsliga: 9.
- 2016/17, Verbandsliga: 8.
- 2017/18, Verbandsliga: 14.
(Abstieg in die Landesliga - 2019/20, Landesliga: 3.
(Saison-Abbruch aufgrund von Corona) - 2020/21, Landesliga: 14.
(erneuter Saison-Abbruch) - 2021/22, Landesliga: 11.
- 2022/23, Landesliga: 16.
(Abstieg in die Bezirksliga) - 2023/24, Bezirksliga: 16.
(Abstieg in die Kreisliga A)