Basketball, ProA: Wiha Panthers Schwenningen – Phoenix Hagen (Freitag, 19.30 Uhr). Die letzten beiden Heimspiele konnten die Panthers für sich entscheiden. Dieser kleine Lauf steht am Freitagabend in der Schwenninger Deutenberghalle gegen Phoenix Hagen auf dem Prüfstand. Eine Fortsetzung der Serie könnten die Panthers dringend gebrauchen.
Und täglich grüßt das Murmeltier: Dies müssen sich die Schwenninger Basketballer am vergangenen Samstag gedacht haben, als sie trotz ordentlicher Leistung bei den SparkassenStars Bochum, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, knapp mit 80:83 verloren. Wieder hielten die Panthers auswärts lange auf Augenhöhe mit, wieder waren es Zentimeterentscheidungen, aber in erster Linie teils haarsträubende Ballverluste, die letztlich die Big Points kosteten. „Wir Trainer stehen teilweise vor dem Team und wissen selbst nicht, wie wir ihnen klar machen sollen, dass sie sich in der Zeit auf dem Feld konzentrieren müssen“, sagt ein nachdenklicher Alen Velcic. „In Spielen wie gegen Düsseldorf oder Vechta sah man schon Fortschritte, dann gibt es aber auch Partien, in denen wir hintenraus alles vergessen. Wir könnten schon locker fünf Siege auf dem Konto haben, dann wären wir auf Platz 13“, rechnet Velcic vor.
Die Realität lautet aber Tabellenletzter und Abstiegskampf. In dieser Situation stellt sich unweigerlich die Frage nach den Gründen für die Misere. „Es ist eine Frage der neuen Rollen“, erklärt Velcic. Spieler wie Mark Kotieno oder Daniel Mayr müssen bei den Panthers mehr Verantwortung übernehmen als bei vorherigen Stationen. Dem, so Velcic, könne der ein oder andere Spieler derzeit nicht nachkommen.
Dass die Schwenninger, wie von Velcic anfangs der Saison prognostiziert, im Januar und Februar ihren besten Basketball zeigen werden, an dieser Einschätzung hat sich beim Coach nichts geändert. „Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr noch zwei, drei Spiele gewinnen können. Die Gegner (Hagen, Nürnberg, Karlsruhe, Trier, Anm. d. Red.) sind allesamt schlagbar.“ Sollte sich in dieser Phase keine Besserung der sportlichen Situation eingestellt haben, wird selbst der Trainer, der bisher immer schützend vor seiner Mannschaft stand, um eine knallharte Analyse seines Kaders nicht drumherum kommen. „Wir werden sehen, ob es uns gelingen wird, die Konzentration oben zu halten. Sollte sich dieses Problem weiter hinziehen, muss man sagen, dass die psychische Qualität des Teams einfach nicht reicht.“
Eine weitere Chance, das Gegenteil zu beweisen, erhalten die Neckarstädter heute im Heimspiel gegen Hagen, in dem sie als klarer Außenseiter antreten werden. Die Phoenixe haben ihren Kader im Sommer ordentlich verstärkt, mit JJ Mann oder Bjarne Kraushaar kamen bekannte Namen mit sehr gutem ProA-Niveau zum Team von Chris Harris. Die herausragenden Akteure sind bislang allerdings die beiden Aufbauspieler: Kyle Castlin ist mit knapp 18 Punkten pro Partie einer der besten Scorer der Liga, Grayson Murphy ist mit knapp acht Assists einer der besten Vorlagengeber der ProA. Daher verwundert es nicht, dass Hagen die zweitbeste Offensive der Liga hat, mit acht Siegen aus elf Partien auf Rang drei und damit klar auf Playoff-Kurs liegt. Alen Velcic gibt die Marschroute vor: „Wir müssen besonders in der Rückwärtsbewegung aufmerksam sein und die gegnerischen Schützen kontrollieren.“ Genau darin liegt jedoch eine der Schwachstellen der Panthers, die fast zwölf (!) Dreier pro Partie kassieren.
Immerhin kann der Trainer personell aus dem Vollen schöpfen. Der Vertrag mit Ioannis Chatzinikolas wurde in der Vorwoche zum Ende der Probephase aufgelöst. Der Grieche kam kurz vor Saisonstart als Ersatz für den schwer verletzten Rylan Bergersen, dessen Arbeitspapier ebenfalls längst aufgelöst wurde. Somit fehlt den Panthers derzeit ein Spieler im Kader – aber auch das Geld für eine Nachverpflichtung. Velcic: „Es ist im Moment sehr schwer.“