Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: Die DJK Villingen hat es geschafft. Nur zwölf Monate nach dem unglücklichen Abstieg aus der Bezirksliga ist die DJK als Kreisliga A-Meister gleich im ersten Anlauf zurück im Bezirksoberhaus. Mit dem 3:1-Sieg am vergangenen Sonntag in Niedereschach gelang der Elf um Kapitän Marco Schwind schon vor dem abschließenden Heimspiel am kommenden Samstag gegen die SG Mönchweiler/Peterzell der beeindruckende Erfolg. Schon auf dem Platz in Niedereschach wurde der Erfolg gebührend mit Bierduschen für die Trainer gefeiert. Anschließend ging es nach der Rückkehr in Villingen weiter. Die zweite Meistersause wird nun am Samstag folgen.
Die Voraussetzungen für eine sofortige Rückkehr in die Bezirksliga waren im Juni 2023 alles andere als günstig. Trotz guter 42 Punkte erwischte es die DJK als Tabellenfünftletzter der Bezirksliga. Neben Torjäger Kevin Kärcher (28 Treffer) verabschiedeten sich die Spieler Luca Beraldi, Jan Sakschewski, Sandro Jock und Simon Förnbacher. Fünf Stammspieler, die Trainer Mario Bibic und sein Team ersetzen mussten. Geschlossen wurden die Lücken in erster Linie mit eigenen Talenten. Nicht selten spielte die DJK in der laufenden Saison gleich mit vier, fünf Teenagern, die das Vertrauen zurückzahlten und in ihrer Entwicklung einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben.
„Mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen“, sagt Bibic. Er habe sich stets auf sein Trainer-Team verlassen können. „Dieses Team hat einen großen Anteil am Erfolg. Sie haben eine super Arbeit geleistet und viele neue Ideen eingebracht“, so Bibic. Die Mannschaft habe Rückschläge weggesteckt und diese als Lernprozess begriffen. Mit jedem Erfolg kam neues Selbstvertrauen hinzu. „Wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen, haben uns immer wieder motiviert und manchmal auch unsere Spielphilosophie angepasst. Letztlich haben wir den Abstieg auch als Chance begriffen. Wir haben nichts geschenkt bekommen, uns alles selbst hart erarbeitet“, ergänzt Bibic. Makellos ist vor allem die Auswärtsbilanz der DJK. 13 Spiele, 13 Siege. Mit Michael Höhe (24), Noah Schade (20) und Arber Krasniqi (14) schafften gleich drei Spieler zweistellige Trefferzahlen.
Bibic und seine Mitstreiter erkannten schnell, dass es im eigenen Nachwuchs Spieler gibt, die eine Chance verdient haben. Youngster wie Max Uhing, Luan Kuqi oder der neu hinzu gekommene Mirac Gümüscay fanden sich schnell zurecht, auch weil sie mit Marco Schwind, Michael Höhe oder Christian Penndorf Routiniers an ihrer Seite hatten. „Die Mischung aus den jungen Spielern und erfahrenen Akteuren passt bei uns exzellent. Wir haben den Jungs nie gesagt, dass sie aufsteigen müssen. Unser Team hat viel Wert darauf gelegt, sie zu entwickeln, was auch gelungen ist“, fügt Bibic an.
Noch ist nicht ganz sicher, ob die Mannschaft in der aktuellen personellen Konstellation die Bezirksliga in Angriff nehmen wird. Ein, zwei Spieler überlegen noch, ob sie den aktuellen Erfolg nutzen, um ihre Kickschuhe an den Nagel zu hängen. Nicht nur deshalb schauen sich Bibic und seine Mitstreiter nach passenden Zugängen um. „Wir wissen, dass wir uns etwas breiter aufstellen müssen und haben schon Zusagen von Spielern, die uns verstärken werden“, betont Bibic, ohne Namen zu nennen. Auf keinen Fall sei es geplant, den Aufstiegshelden nur neue Gesichter vor die Nase zu setzen. Die jetzige Mannschaft werde das Grundgerüst für die neue Spielzeit darstellen.
Mit der gesicherten Meisterschaft und dem Aufstieg spricht am kommenden Samstag gegen die SG Mönchweiler/Peterzell vieles dafür, dass es rund um den DJK-Platz im Friedengrund noch eine ausgiebige Feier mit weiteren Bierduschen geben wird. „Ich wollte mich schon in Niedereschach verstecken, was mir jedoch nicht gelungen ist“, schmunzelt Bibic. Er appellierte an seine Spieler, sich am Samstag als würdiger Meister zu zeigen und nicht nachzulassen, zumal der Gegner im Tabellenkeller steckt und noch gegen den Abstieg kämpft. Nach den letzten 90 Minuten der Saison sollte es jedoch kein Halten geben. Die Tränen von vor zwölf Monaten sind getrocknet, und sollten am Samstag neue hinzukommen, dann wohl in erster Linie durch den Gerstensaft, der in die Augen rinnt.