Eishockey: Schwenningens Torhüter-Legende Matthias Hoppe brachte es nach dem Derby auf den Punkt: „Die Spieler haben gekämpft. Aber beim aktuellen Verletzungspech ist der Kader zu klein, um gegen ein Top-Team zu gewinnen.“ Bei vielen Zuschauern dürfte die Analyse nach der 0:4-Niederlage der Wild Wings gegen die Adler Mannheim gleich oder ähnlich ausfallen. Auch wenn diese Niederlage um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel, gab es in den 60 Minuten nur wenige Momente, die Hoffnung machten, dass Schwenningen als Sieger vom Eis gehen wird.
In den ersten Wochen der DEL-Saison hatten die Wild Wings drei Angriffsreihen, die jede für sich ein Spiel entscheiden konnte. Durch die Verletzungen und die Sperre von Tyson Spink blieb von diesen Reihen nur noch das Trio Troy Bourke/Andreas Thuresson/Boaz Bassen. Zu wenig, um den Spitzenreiter aus Mannheim in die Knie zu zwingen.
Hinzu kam am Dienstagabend, dass das Vorhaben von Cheftrainer Niklas Sundblad, für seine laufintensive Spielweise immer mit vier Angriffsreihen zu spielen, ab der Hälfte der Partie dahin war. In der Mitte des zweiten Drittels musste Maximilian Hadraschek verletzt vom Feld. Er hatte sich in einen Mannheimer Schuss geworfen und ging mit starken Schmerzen vorzeitig in die Kabine. Fortan spielten die Schwenninger nur noch mit drei Sturmreihen. Vier Angreifer fehlten und ein weiterer Stürmer (Marius Möchel) musste in der Abwehr aushelfen. Kaum verwunderlich, dass Sundblad nach dem Spiel feststellte: „Am Ende hat uns die Kraft gefehlt, um gegen Mannheim mitzuhalten.“
Eines mussten sich die Schwenninger allerdings vorwerfen lassen. Ende des ersten Drittels hatten sie knapp zwei Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Diesen klaren Vorteil ließen die Hausherren ungenutzt verstreichen. „Das war der Knackpunkt. So etwas muss man nutzen, um diesen Gegner zu schlagen“, so Sundblad. Auch für Adler-Coach Pavel Gross war es eine richtungsweisende Phase. Wild Wings-Verteidiger Christopher Fischer ging auf diese doppelte Überzahl ein: „Wenn man knapp zwei Minuten Fünf gegen Drei spielt, muss was kommen. Wir haben auch kein sauberes Powerplay gespielt.“ Für den 33-Jährigen war auch unverständlich, dass die Schwenninger erstmals in dieser Saison ohne Treffer vom Eis gingen. Fischer: „Die Chancen waren da. Wir hätten Tore schießen können.“
Am Sonntag empfangen die Wild Wings die Ice Tigers aus Nürnberg, aktuell Schlusslicht der DEL-Gruppe Süd. Gehen die Schwenninger auch in dieser Partie als Verlierer vom Eis, hätten sie innerhalb einer Woche drei Heimspiele in Folge verloren. Immerhin sieht die Personalsituation vor dieser Partie um einiges besser aus. Sundblad kündigte an, dass die Verteidiger Benedikt Brückner und Dylan Yeo nach ihren Verletzungspausen wieder zurückkehren werden. Zudem ist die Sperre von Tyson Spink abgelaufen.
Hadraschek fraglich
Fraglich ist, ob Maximilian Hadraschek gegen Nürnberg auflaufen kann. Wild Wings-Pressesprecher Krischan Läubin sagte „die Verletzung ist nichts Gravierendes“. Dennoch sei derzeit noch offen, ob Hadraschek am Sonntag spielen wird.