Fußball: Der Südbadische Fußballverband will in diesen Tagen entscheiden, wie die Saison 2020/21 weitergehen soll. Nachdem klar ist, dass die verkürzte Rückrunde zeitlich nicht mehr realisierbar ist, gibt es noch zwei Szenarien: Die Vorrunde zu Ende spielen oder die Saison komplett abbrechen. Der SÜDKURIER hat bei Schwarzwälder Trainern nachgefragt, welche Entscheidung sie für sinnvoll halten:
Tim Heine (Verbandsligist DJK Donaueschingen): „Für uns wäre es hart, wenn die Vorrunde zu Ende gespielt und gewertet wird. Eine sportliche Entscheidung ist zwar gut. Richtig fair kann eine Saison aber nur mit Vor- und Rückrunde sein. Trotzdem hoffe ich, dass wir bald wieder Punktspiele austragen können. Wird die Saison abgebrochen, gäbe es mindestens zehn Monate keine Punktspiele.“
Patrick Fleig (FV Marbach/Landesliga): „Die bestmögliche Lösung wäre derzeit, dass die Vorrunde ohne englische Wochen fertig gespielt wird. Ich glaube allerdings eher an einen Abbruch der Saison. Meine Spieler halten sich dennoch fit, damit wir jederzeit bereit sind, wieder zu spielen, wenn es losgeht. Es heißt nun abwarten, was die Politik uns erlaubt.“
Jörg Klausmann (FC Löffingen/Landesliga): „Die Corona-Fallzahlen sinken, deshalb hoffe ich, dass nach Ostern wieder trainiert werden darf. Dann wären Punktspiele Anfang Mai wieder möglich und auch ein Ende der Vorrunde bis 30. Juni. In der Landesliga ist das gut machbar und wäre auch in unserem Interesse. Vielleicht gibt es ja auch bald kostenlose Schnelltest, die einiges sicherer machen könnten.“
Tevfik Ceylan (FC Bräunlingen/Bezirksliga): „Ein Abbruch wäre für mich die allerletzte Lösung. Die Hinrunde muss zu Ende gespielt werden. Eventuell auch im Juli. Die Sommerpause kann in diesem Jahr auch kürzer sein. Wir hatten jetzt lange genug Pause. Jeder Fußballer ist froh, wenn er wieder kicken kann. Ich denke, den meisten würden auch englische Wochen nichts ausmachen. Wenn die Saison annulliert wird, wäre alles, was man bisher investiert hat, für die Katz.“
Axel Schweizer (SV Aasen/Bezirksliga): „Ein Saisonabbruch ohne eine Wertung wäre der Super-Gau. Warum muss der 30. Juni als Saisonende in Stein gemeißelt sein? In der schönsten Jahreszeit sind dann zwei Monate Spielpause. Dies ist aber nicht erst durch Corona ein Thema. Ich erwarte, dass Lockerungen der Politik bald kommen werden. Die Frage ist jedoch, ab wann darf bei den Amateuren wieder Kontaktsport betrieben werden?“
Franco de Rosa (FC Tannheim/Kreisliga A): „Die Corona-Krise ist vielleicht eine Chance, daran zu arbeiten, dass wir künftig auch im Juli Fußball spielen. Ich kann nicht verstehen, dass eine Saison zwingend am 30. Juni beendet sein muss. Wir haben Punktspiele im November, aber nicht im Sommer, in einer Zeit, in der jeder lieber Fußball spielt als im späten Herbst.“