Eishockey: Spiel Nummer zwei der Heimspiel-Woche steht bevor. Nach der bitteren Niederlage am Sonntag gegen die Augsburger Panther (3:4) gibt es für die Wild Wings nicht viel Zeit nachzudenken oder zu regenerieren. Bereits am Dienstag, 19.30 Uhr, empfangen die Schwenninger die Adler Mannheim.
Die aktuelle Personalnot ist einer der Faktoren, warum die Wild Wings die Partie gegen Augsburg noch aus der Hand gaben. Glücklicherweise verletzte sich kein weiterer Spieler am Sonntag. Die Ausfälle der vier Verletzten und die Sperre von Tyson Spink wirken sich beim dünnen Schwenninger Kader ohnehin schon sichtbar aus. Die Qualität nimmt ab und die Tatsache, dass nicht alle vier Reihen komplettiert werden können, sorgt für Doppelschichten einiger Spieler, was sich wiederum auf die Kraft auswirkt.
Deshalb hoffen die Wild Wings, dass die Zwei-Spiele-Sperre von Tyson Spink auf eine Partie verkürzt wird und der Kanadier gegen Mannheim spielen kann. „Wir sind hier in einem sehr guten Dialog mit den Beteiligten“, sagt Wild Wings-Manager Christof Kreutzer. Er sieht auf jeden Fall eine Chance, dass Tyson Spink auflaufen kann. Der DEL-Disziplinarausschuss hatte ihn bestraft, da der Kanadier direkt nach dem Abpfiff der Partie in München einen Stockstich verübt haben soll. „Tyson beteuert, dass er nichts getan hat. Leider gibt es von der Szene keine Video-Aufnahmen“, sagt Kreutzer.
Spätestens am Dienstagvormittag muss die DEL entscheiden, ob die Sperre verkürzt wird. Dann könnten die Wild Wings mit drei Verteidiger-Duos und vier kompletten Angriffsreihen antreten. Darf Tyson Spink nicht spielen, will Cheftrainer Niklas Sundblad dennoch vier Sturm-Reihen aufs Eis schicken. Im Tor steht gegen die Adler der Schwede Joacim Eriksson.
Sundblad weiß natürlich, dass gegen den Spitzenreiter der Gruppe Süd eine hohe Hürde wartet. Für Zuversicht sorgen die ersten zwei Aufeinandertreffen in dieser Saison. Eine unglückliche Niederlage und ein Sieg, jeweils auswärts, zeigen, dass im Baden-Württemberg-Derby alles möglich ist.
Für das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Nürnberg zeichnet sich eine Verbesserung der Personalsituation ab. „Die Verteidiger Benedikt Brückner und Dylan Yeo werden dann wieder spielen können“, kündigt der Chefcoach an.
Mit Blick auf die kommenden Wochen werden die Wild Wings jeden einzelnen Spieler benötigen. Kreutzer geht davon aus, dass vor den Playoffs auch die Einfach-Runde gegen die Teams der Gruppe Nord gespielt wird. „Einen Spielplan gibt es bereits. Er soll nächste Woche veröffentlicht werden.“ Vielleicht haben die Schwenninger bis dahin auch einen weiteren Spieler im Kader. Kreutzer: „Wir müssen eine vernünftige Entscheidung treffen. Der Markt mit deutschen Spielern ist leider leer gefegt. Es ist aber auch denkbar, dass wir einen zehnten Ausländer verpflichten“.
Zunächst geht es jedoch um Punkte und Prestige im Derby. Gehen die Wild Wings als Verlierer vom Eis, würden sie erstmals in dieser Saison die Playoff-Ränge verlassen. Verfolger Augsburg spielt zwar nicht. Aber Schwenningen hätte bei einer Niederlage den schlechteren Punkte-Quotient als die Panther. Umso wichtiger wäre, dass Tyson Spink gegen Mannheim doch noch auflaufen kann.