Eishockey: Ja, in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es zum Hauptrunden-Ende hin immer hoch her. Die Spiele finden nun noch enger getaktet statt. Doch, dass zwei Mannschaften innerhalb von nur fünf Tagen gleich zwei Mal am selben Ort aufeinandertreffen, ist dann eher ungewöhnlich. Die Schwenninger Wild Wings haben also am Dienstagmittag abermals die Reise zu den Straubing Tigers angetreten, wo sie am Mittwochabend (Spielbeginn 19 Uhr) wiederum im Eisstadion am Pulverturm auflaufen werden. Diese für die Schwäne nun nicht gerade vorteilhafte Spielansetzung kam durch die Teilnahme der Niederbayern am bekannten und gut dotierten Spengler Cup in Davos über den Jahreswechsel zustande.
Das sagt die Mannschaft
Für die Wild Wings-Profis ist die erneut langwierige Busfahrt indes kein Grund, gröber zu klagen. Rund sechs Stunden dauert die Anreise in die Gäubodenstadt. „Straubing hat am Sonntag auch auswärts gespielt, die waren in Mannheim. Es geht im Augenblick nur noch darum, wer es mehr will. Die Reiserei ist Teil des Geschäfts. Wir denken da nicht großartig darüber nach. Wir müssen mental bereit sein und ich denke, dass wir das sein werden“, sagte Alex Trivellato vor der Abreise.
Der erfahrene Verteidiger ist sich ohnehin bewusst, dass es keine Ausreden mehr geben kann. Nach wie vor sind die Schwenninger mitten drin im Kampf um die Plätze sieben bis zehn, haben dabei keine ganz schlechte Ausgangsposition. Als einziges der fünf Teams im Rennen haben die Neckarstädter auf Rang neun liegend derzeit ein positives Torverhältnis. „Es geht in diesen Spielen jetzt um Nuancen. Jeder Fehler macht einen Riesenunterschied, zudem ist es im Augenblick schwer, Tore zu schießen. Man muss einfach in jeder Lage konzentriert sein und bleiben“, meinte Trivellato.
Das gilt mehr denn je in Niederbayern. Am vergangenen Freitag wirkten die Wild Wings ziemlich unterlegen, konnten vor allem mit dem Tempo der Tigers kaum mithalten. „Wir müssen den Hunger, den sie zeigen, auch an den Tag legen. Wir müssen von Anfang an bereit sein, uns darauf einstellen, dass sie brutal loslegen werden. Wir müssen uns emotional total pushen“, gibt Trivellato schon mal eine erste Richtung vor.
Die Trainer-Meinung
Auch das Trainerteam sah im letzten Aufeinandertreffen das Tempo-Problem. Assistenzcoach Tim Kehler hatte es nach der Partie angesprochen, ist nun aber zuversichtlich, dass die Schwenninger diesmal besser damit zurechtkommen werden. „Wir sind in der Lage das Tempo mitzugehen. Das Problem ist eher, dass man ihnen keinen Raum geben darf. Wenn man ihnen Platz lässt, wirkt sich ihr Tempo sehr stark aus und sie können es dann gut umsetzen. Es geht also darum, den Raum zu nehmen, strukturiert zu agieren“, erklärte Kehler, der nochmals Cheftrainer Steve Walker vertrat.
Ebenfalls etwas auffällig war, dass es den Wild Wings ein wenig an Nachdruck mangelte. Während die Tigers gefühlt alles auf dem Eis ließen, hatte man bei den Gästen den Eindruck, dass sie etwas zurückhaltend agierten. „Es gab einige Dinge, die wir besser machen können. Wir können in den Zweikämpfen und bei der Scheibenkontrolle besser sein. Generell müssen wir aber auf der ganzen Eisfläche entschlossener sein. Straubing zeigt nun die Form, die wir schon die ganze Saison von ihnen erwartet haben. Für uns ist es eine tolle Gelegenheit, direkt wieder gegen sie zu spielen. Wir bekommen sofort eine Chance, es besser zu machen und sie sind nur drei Punkte vor uns“, forderte der Co-Trainer aber auch ein Stück weit mehr Einsatz.
Des weiteren zeigten die Hausherren am Freitag eine blitzsaubere Defensivleistung, was wiederum den Gegner vor große Probleme stellte. Auch hier gilt es für die Schwaben einige Veränderungen vorzunehmen. Vor allem das Spiel aus der eigenen Zone heraus soll und muss „sauberer, klarer und mit mehr gegenseitiger Unterstützung sowie Tempo erfolgen“, lautet die Vorgabe der Coaches.
Die Personalsituation
Einige Schwenninger Profis sind derzeit angeschlagen, deshalb sind einige weitere Spieler als Absicherung mitgefahren. Für den zuletzt erkrankten Torhüter Michael Bitzer, bei dem man ebenso von Tag zu Tag schaut wie bei Kapitän Thomas Larkin, ist U20-Goalie Steve Majher mitgereist. Ebenfalls mit im Bus saß Verteidiger Daniel Schwaiger, den man von Kooperationspartner EHC Freiburg zurückbeordert hat. Im Tor wird erneut Joacim Eriksson stehen.