Nach dem Abstieg aus der Oberliga und der damit verbundenen personellen Zäsur sah es beim 1.FC Rielasingen-Arlen so gar nicht nach Wiederaufstieg aus. Rang 13 nach nur einem Sieg nach fünf Spieltagen und das frühe Pokal-Aus des zweifachen Pokalgewinners in der ersten Hauptrunde beim Bezirksligisten FC RW Salem schienen es zu bestätigen – das Talwiesenteam hat seinen Zenit überschritten und spielt nur noch eine Nebenrolle. Doch dann griffen die Mechanismen von Neu-Trainer Andreas Keller immer besser, der 1.FC Rielasingen-Arlen kletterte in der Tabelle nach oben und nach elf Spieltagen war man im Spitzenquartett angekommen.
Unmittelbar vor der Winterpause dann noch der 2:1-Sieg über den Spitzenreiter FC 08 Villingen II, vor zwei Wochen dann der imposante 6:0 beim FC Teningen, der lange Spitzenreiter war. Klare Sache: Der Trend sprach vor dem Derby gegen den Ex-Regionalligisten SC Pfullendorf klar für einen ungefährdeten Heimsieg, zumal die Linzgauer bisher auf fremden Plätzen nicht gerade Angst und Schrecken verbreiteten, während die Elf von Andreas Keller als extrem heimstark gilt.
Aber vielleicht war genau dies im Hinterkopf der Rielasinger Kicker. Bei beiden Toren zeigte sich die Defensive der Gastgeber nachlässig bis passiv, vorne wurden klarste Chancen nicht genutzt und mit zunehmender Spielzeit wurden dann die Offensivaktionen verkrampfter, was sich in einem Schussversuch aus guter Position zeigte, der zwar reichlich Dampf hatte, aber nicht nur weit über das Tor, sondern auch über den Zaun der Sportanlage ging.
„Nach den guten Spiel- und Trainingsleistungen der letzten Wochen haben wir uns zu sicher gefühlt und uns zu viele Unkonzentriertheiten geleistet“, erkannte Coach Keller nach dem 0:2. „Mit zunehmender Spielzeit haben wir dann immer mehr den Faden verloren.“
Dämpfer für die Keller-Elf
Auf der anderen Seite aber gilt auch, dass die Gäste einfach bissiger waren, von Anfang an zeigten, dass es für sie hier nicht um einen Sonntagsausflug in die Nachbarschaft ging. Auch die Taktik, die spielstarken Gastgeber bis dicht vor den Strafraum agieren zu lassen, kombiniert mit gelegentlichen Pressingphasen, auf Konter über die schnellen Spitzen setzen, zeigte sich als Erfolgsrezept.
Und mit zunehmender Dauer ergaben sich dann auch gegen die auf den Ausgleich drängenden Rielasinger Räume, sodass das 0:2 nach einer sehenswerten Aktion von Mert Aras, der Marco Straub mustergültig bediente, kein Zufall war.
Ein herber Dämpfer für die Ambitionen der Keller-Elf im Kampf um Titel und Oberligarückkehr. Allerdings ist das Rennen um den Aufstieg eine Rechnung mit mehreren Unbekannten, denn wenn das Villinger Oberligateam nicht in die Regionalliga aufsteigt, dann hätte auch der aktuelle Tabellenführer FC 08 Villingen II kein Aufstiegsrecht, sodass dann Rang zwei für den direkten Aufstieg und Rang drei für die Aufstiegsrunde reichen würde.