Es wimmelt wieder von Menschen am Euroairport Basel-Mulhouse. Im Gegensatz zu den Corona-Jahren. Dies belegen die jüngst veröffentlichten Zahlen der Flughafenbetreiber für 2023. 8,1 Millionen Menschen hoben ab. Gegenüber 2019 waren es elf Prozent weniger, aber 15 Prozent mehr als 2022.

So viele Flugbewegungen gab es

„Das Jahr 2023 war geprägt durch die weitere Erholung des Luftverkehrs im Passagierbereich“, heißt es in der Pressemitteilung des Airports. Der Airport registrierte im vergangenen Jahr 88.323 Flugbewegungen (plus fünf zu 2022, minus elf Prozent zu 2019), davon waren 69.000 (plus 4,7, minus 15,3) gewerbliche Flüge.

Ein reger Verkehr in den Sommermonaten

In Spitzenzeiten seien im Sommer zeitweise höhere Frequenzen als 2019 zu verzeichnen gewesen – bei unterm Strich geringeren Passagier- und Flugbewegungszahlen. Der Airport schreibt: „Der Sommerbetrieb verlief am Euroairport auch im Jahr 2023 geordnet ab.“

Die Fluggesellschaften und Reiseziele

Der Flughafen sieht seinen Auftrag, die Luftverkehrsanbindung der trinationalen Region sicherzustellen, als erfüllt. Im vergangenen Jahr boten laut Angaben 29 Fluggesellschaften 100 Destinationen (Flugziele) an. In erster Linie nach Europa und in den Mittelmeerraum.

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Einschub: Swiss seit 2015 nicht am Start

Auffällig ist übrigens mit Blick auf die auf den Internetseiten des Airports veröffentlichte Liste der Fluggesellschaften, dass keine Flieger der Swiss den Euroairport anfliegen oder von dort abheben. Medienberichten zufolge hatte die Lufthansatochter die Flüge ab Basel 2015 eingestellt. Mit der Begründung eines veränderten Marktumfelds und der veränderten Kundenbedürfnisse. Basel habe sich zu einem Low Cost Carrier Markt entwickelt. Heißt zu einem Luftverkehrsknoten für Billigflieger. Als Premium-Anbieter könne Swiss am Euroairport nicht profitabel wirtschaften.

Der Airport bestätigt auf SÜDKURIER-Nachfrage schriftlich: „Die Fluggesellschaft Swiss fliegt den Euroairport seit einigen Jahren nicht mehr an.“

Das Geschäftsfeld Fracht bereitet Sorgen

Während sich die Passagierzahlen im Steigflug befanden, sank das Geschäftsfeld Fracht 2023. Die Flughafenbetreiber berichten in ihrer Medienmitteilung von einem Rückgang des Frachtvolumens um 6,6 Prozent auf 106.800 Tonnen. Im Vorjahr waren es noch 114.320, im Jahr 2019 106.075 Tonnen. Der Rückgang betrug bei der Expressfracht 6,4, bei der Vollfracht 10.3, bei der Lastwagen-Fracht 5,5 Prozent.

Wie Corona alles verändert hat

Die Coronakrise habe 2020 eine Dekade des Wachstums im Luftverkehr beendet, heißt es weiter. Heute bewege sich der Luftverkehr in Europa und im Mittelmeerraum allmählich wieder auf das Niveau von 2019. Aber das Reiseverhalten habe sich verändert. Am Flughafen Basel-Mulhouse hätten Reisen aus familiären Gründen stark zugenommen, Geschäftsreisen dagegen abgenommen. „Der Anteil der Reisen aus touristischen Gründen ist relativ stabil.“

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Wieder mehr Passagiere und neue Ziele

Für 2024 rechnet der Euroairport mit 8,4 Millionen Passagieren, was etwa 92 Prozent des Verkehrs von 2019 entspreche. Der Flughafen hat im Sommer neue und wieder aufgenommene Zielflughäfen im Programm, wie der Europairport auf SÜDKURIER-Nachfrage schreibt. Norwegian fliegt ab Basel nach Kopenhagen und Oslo, Easyjet bietet Flüge nach Chania auf Kreta und Rijeka in Kroatien an, Flydubai steuert Dubai an.

Kaum Optimismus für den Frachtverkehr

Einen Wermutstropfen muss der Airport wahrscheinlich aber auch 2024 wieder schlucken: „Beim strategischen Geschäftsfeld Fracht erwartet der Flughafen aufgrund der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklung eine Fortsetzung des Negativtrends.“

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