Ein mit einem Messer bewaffneter Mann hat in der Schweizer Kleinstadt Zofingen mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Tat habe sich am Mittwochnachmittag, 15. Mai, am Bahnhof Zofingen ereignet, erklärte die Kantonspolizei Aargau. Die Kantonspolizei rückte mit einem Großaufgebot aus. Der Tatverdächtige sei festgenommen worden.

Zur Identität und einem möglichen Motiv des Angreifers machte die Polizei zunächst keine Angaben. Auch die genaue Zahl der Verletzten wurde nicht genannt.

Wie lief alles ab?

Wie Adrian Bieri, Sprecher der Kantonspolizei, in seiner Pressemitteilung schreibt, ging kurz nach 16 Uhr die Meldung ein, dass ein Mann am Bahnhof in Zofingen einen Passanten attackiere. Nach dem Angriff am Bahnhof sei der Mann Richtung Strengelbach davongelaufen und habe auf dem Weg scheinbar wahllos weitere Menschen angegriffen. Danach habe er sich in ein Gebäude geflüchtet. Dort sei es der Polizei gelungen, Kontakt zu ihm aufzunehmen und ihn nach zwei Stunden schließlich festzunehmen.

Was ist über den Tatverdächtigen bekannt?

Über den Tatverdächtigen gebe es noch keine detaillierten Informationen. „Der Mann dürfte ausländischer Herkunft und rund 40 Jahre alt sein“, teilte die Polizei aber am späten Mittwochabend mit. Weiter gehe die Polizei derzeit davon aus, dass er die Tat alleine durchgeführt habe.

Die Kantonspolizei Aargau teilt in der aktuellen Pressemitteilung am Donnerstagnachmittag, 16. Mai, mit: „Die Identität des Beschuldigten steht zwischenzeitlich fest. Es handelt sich um einen 43-jährigen Spanier, der erst vor wenigen Tagen in die Schweiz eingereist sein dürfte.“ Der Mann habe sich auch selbst verletzt, er zeige nach bisherigen Erkenntnissen ein psychisch auffälliges Verhalten. Sein körperlicher Zustand sei stabil. Er ist laut Angaben im Spital und wird von der Polizei bewacht.

Es bestünden keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

Wer war im Einsatz?

Laut Angaben war die Polizei mit einem Großaufgebot ausgerückt. Die „Aargauer Zeitung“ berichtet von einem Einsatz mit der Kantonspolizei, der Regionalpolizei Zofingen sowie Spezial- und Sondereinheiten der Polizei. Ein Rettungshubschrauber war angefordert worden.

Der Tatort im Bereich Bahnhof, Güterstraße, Strengelbachstraße bis zur Dorfmitte in Strengelbach sei abgesperrt worden. Die Polizei hatte empfohlen, das Gebiet großräumig zu umfahren.

Wie viele Menschen sind verletzt?

Während zunächst unklar war, wie viele Personen verletzt worden waren, lieferte die Kantonspolizei am späten Abend ein Update, heißt es in der ‚Aargauer Zeitung‘. Sechs Menschen seien verletzt worden, zwei davon schwer. Lebensgefahr habe nicht bestanden. Der Täter sei ebenfalls verletzt und ins Spital gebracht worden. Die Menschen hätten Schnittverletzungen erlitten. Laut der neuesten Meldung der Kantonspolizei sind alle Opfer außer Lebensgefahr.

Was spielte am Tatort ab?

Zeugen hätten berichtet, wie eine schwangere Frau von einem Mann angesprochen und danach mit einem Metallgegenstand angegriffen worden sei. Sie sei im Gesicht verletzt worden und habe Schwellungen. Eine weitere Aussage einer anderen Beteiligten: Sie sei mit einigen Schülern in der Mediathek gewesen, als eine Polizistin in Vollmontur hereingestürmt sei und alle aufgefordert habe, das Gebäude zu verlassen.

Auf dem Sportgelände hätten Jugendliche trainiert. Das Training sei sofort abgebrochen, ein geplantes Fußballspiel abgesagt worden. Der Verein habe die Tribüne gesperrt, die Kinder versammelt und den Eltern übergeben. Der Helikopter landete offensichtlich auf dem Kunstrasen.

Wie geht es weiter?

Der aktuellen Meldung zufolge haben die Strafverfolgungsbehörden umgehend die Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Gefahrenlage unter Kontrolle war. Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm hate eine Strafuntersuchung wegen mehrfacher versuchter Tötung gegen den 43-Jährigen eröffnet und stellt einen Antrag auf Untersuchungshaft.

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In Zofingen im Kanton Aargau wohnen rund 12.000 Menschen. Die Stadt liegt jeweils etwa 60 Kilometer südlich von Basel und westlich von Zürich.

Die Kantonspolizei sucht Zeugen, die den Mann und seine Angriffe beobachtet haben. Informationen und Bilder können an info@kapo.ag.ch gesendet werden. (pm/AZ)

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