Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen hat im Fall des toten Wildcampers am Rheinufer in Jestetten nach Abschluss der Ermittlungen Anklage zum Landgericht Waldshut-Tiengen wegen des Vorwurfs des Totschlags erhoben.
„Im Falle einer der Anklage folgenden Verurteilung wird neben einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren auch die Anordnung der Sicherungsverwahrung zu prüfen sein“, teilt Rahel Diers, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen, schriftlich mit.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft
Konkret wirft die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen einem 39 Jahre alten, aus Lettland stammenden, Beschuldigten zur Last, einen 31-jährigen Schweizer mit einem ein Meter langen Holzscheit mindestens acht Mal gegen den Kopf geschlagen zu haben. Und das mit der Absicht den Geschädigten dabei zu töten. Die Tat ereignete sich am 8. Juni gegen 22 Uhr am Rheinufer in Jestetten an einer kleinen Badestelle, etwa 400 Meter flussabwärts nach der Rheinbrücke.
„Das Opfer verstarb aufgrund der massiven Kopfverletzung in Form eines Schädelhirntraumas“, ist der Pressemitteilung von Diers zu entnehmen. Durch die Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft mittlerweile davon aus, dass der Beschuldigte und sein Opfer am Abend des 8. Juni zum ersten Mal aufeinandertrafen. Die Hintergründe zu einem Tatmotiv konnten bisher nicht ermittelt werden.
Die Begründung der Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen begründet ihre Anklage durch umfangreiche Ermittlungen einer Sonderkommission, Vernehmungen von Zeugen aus Deutschland, der Schweiz und Lettland sowie durch digitalforensische Untersuchungen und rechtsmedizinische und kriminaltechnische Gutachten.
Weiter ist zu lesen: „Am Tatmittel, am Körper des Geschädigten sowie an einer am Tatort befindlichen gerauchten Zigarettenkippe konnten DNA-Spuren festgestellt werden, die nach molekulargenetischen Untersuchungen zu einer Übereinstimmung mit den DNA-Merkmalen des Angeschuldigten führte.“
Nicht die erste Tat des Beschuldigten
Schon im Februar 2005 wurde der Beschuldigte in Lettland wegen Mordes zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und wurde zehn Jahre später aus der Justizvollzugsanstalt entlassen. Zu den aktuellen Vorwürfen schweigt der 39-Jährige bisher.