Fünf Wochen nach dem tödlichen Bergunfall eines Konstanzers im Bereich Chrisistei an der Südflanke der Churfirsten laufen weiterhin die Ermittlungen zur Unfallursache. „Wir gehen davon aus, dass wir Ende Januar 2024 das Verfahren abschließen können“, sagte Sprecher Leo-Philippe Menzel von der Staatsanwaltschaft St. Gallen dem SÜDKURIER.
Wie in solchen Fällen üblich habe man eine Obduktion angeordnet – so lässt sich beispielsweise herausfinden, ob der Mann medizinische Probleme hatte und deshalb die Orientierung verlor. Zudem wurden laut Menzel die Ausrüstung des Verstorbenen und die Absturzstelle überprüft. Zwar könne man die Frage nach der Ursache des Absturzes noch nicht abschließend beantworten, zum jetzigen Zeitpunkt stehe jedoch „ein Unfallgeschehen im Vordergrund.“

Ein Bekannter des 47-jährigen Bergsteigers hatte den Mann am Samstagabend, 7. Oktober, als vermisst gemeldet. Laut Kantonspolizei St. Gallen gab er an, dass er nach dem Mittag noch Kontakt mit ihm hatte. „Aufgrund der aufgezeichneten digitalen Route konnte festgestellt werden, dass der Vermisste im Bereich Wissenberg unterwegs sein dürfte“, hieß es in einer Pressemitteilung der Kantonspolizei nach dem Unglück.

Spezialisten suchten nach dem vermissten Bergsteiger
Wer sich von Walenstadt aus in Richtung der Churfirsten-Gipfel Hinterrugg (2306 Meter) und Chäserrugg (2261 Meter) auf den Weg macht, kommt nach dem Waldstück Chrisistei an die Steilstufe Wissenberg, ehe er in etwa 1360 Meter Höhe auf die Alp darüber gelangt. Für den Konstanzer nahm die Tour auf dieser Route aber ein tragisches Ende. Er stürzte mehrere hundert Meter in die Tiefe.
Nach Suchflügen der Schweizerischen Rettungsflugwacht mit Spezialisten der alpinen Rettung Ostschweiz konnten am 7. Oktober kurz vor 20 Uhr Ausrüstungsgegenstände und eine Absturzstelle gefunden werden. Aufgrund der Dunkelheit und des Geländes gestaltete sich die Suche in Zusammenarbeit mit der alpinen Einsatzgruppe der Kantonspolizei St. Gallen schwierig. Im Verlauf des Abends wurde der abgestürzte Mann schließlich im Bereich Chriesistei entdeckt.
Laut Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei, war die Route, die der Mann gewählt hatte, „anspruchsvoll, aber machbar“. Der Konstanzer, der allein unterwegs war, sei zudem sehr gut ausgerüstet gewesen.