In der neuen Staffel der ZDF-Reihe „Frühling“, die am 4. Februar 2024 um 20.15 Uhr startet, trifft Julia Willecke einen alten Bekannten wieder. Die von ihr gespielte Lilly Engel begegnet in der Klinik Pfleger Lionel – und nicht nur die Filmfiguren kennen sich, sondern auch ihre Darsteller: Willecke wurde im vergangenen Jahr an der Seite von Zsolt Sándor Cseke in der RTL-Show „Let‘s Dance“ Zweite.

Durch die Sendung und ihren Tanzpartner haben sie „definitiv eine Liebe zum Tanzen entwickelt“, sagt Willecke. „Leider ist es mir zeitlich nicht möglich, in der Intensität und auf dem Level, vor allem mit Tanzpartner, am Tanzen dranzubleiben. Um das Körpergefühl zu behalten, tanze sie weiter hin und wieder, aber dasselbe sei das natürlich nicht.

In „Frühling“ wird Julia Willecke ab sofort unter ihrem Geburtsnamen geführt – bis dahin war sie Julia Beautx. Unter dem Namen ist die 24-Jährige weiterhin beispielsweise bei Instagram (3,9 Millionen Follower) und auf YouTube (2,5 Millionen Abonnenten) zu finden. Doch allein der Name reicht nicht, um als Schauspielerin ernst genommen zu werden.
„Es war nicht leicht, den Influencer-Stempel abgelegt zu bekommen, weil die Vorurteile schon sehr groß waren“, sagt Willecke. „Ich habe mich aber nicht unterkriegen lassen, weil ich es so sehr wollte.“ Dafür, dass sie die Chance bekommen habe, zu zeigen, was sie kann, sei sie sehr dankbar. Eine klassische Schauspielausbildung plant Willecke nicht, „ich möchte aber weiterhin Unterricht nehmen, Workshops besuchen und mich weiterbilden“.

Seit Folge 17 (2019) war sie bis auf wenige Ausnahmen in jeder Folge von „Frühling“ zu sehen – nicht nur bei den Dorfhelferinnen hat sich ihre Figur Lilly Engel unverzichtbar gemacht, sondern auch bei den Zuschauern. Willecke selbst kann sich ebenfalls „gar nicht mehr vorstellen, sie nicht weiter in Frühling erwachsen werden zu lassen“. Sie hoffe, sagt sie, noch einige weitere Jahre in die Rolle schlüpfen zu dürfen.
Wobei sie sich aber natürlich auch darauf freue, „in Zukunft andere Rollen verkörpern und neue Erfahrungen machen zu dürfen“. Rollen wie die der Vivian Klettmann in der ZDF-Serie „Gestern waren wir noch Kinder“, für die Willecke 2023 den österreichischen Fernseh- und Filmpreis „Romy“ als weibliche Entdeckung erhielt.
In Oberbayern, wo „Frühling“ gedreht wird, fühlt sich Willecke wohl. „Der Dreh selbst ist natürlich anspruchsvoll“, sagt sie, „trotzdem ist es jedes Mal, als würde man in den Urlaub fahren. Die Umgebung ist so ruhig und schön, ich komme immer total runter, wenn ich in Bayrischzell bin, und freue mich total, wenn ich mal übers Wochenende bleiben kann.“ Den Trubel, den sie aus dem Ruhrgebiet kenne, gebe es in Bayrischzell nicht.
Mit ihren engsten Kollegen, Simone Thomalla, Johannes Herrschmann und Kristo Ferkic, verstehe sie sich „wirklich toll“, sagt sie. Ferkic und sie „sind über die Jahre gute Freunde geworden und freuen uns immer, uns beim Dreh wiederzusehen“.

Willecke, die selbst am liebsten KochVideos schaut, wurde mit YouTube-Videos (Alltagstipps, Kosmetik- und Lifestyle-Themen) bekannt, damals war sie gerade 14 Jahre alt. „Es war total wichtig, dass ich ein sicheres Umfeld hatte, das auf mich aufgepasst hat“, sagt sie. „Meine Eltern haben sehr stark drauf geachtet, dass ich keine Informationen teile, die gefährlich werden könnten, was man als junger Mensch oft nicht richtig einschätzen kann.“
Würde sie einen Werdegang wie ihren jungen Mädchen empfehlen? „Ich würde sagen, dass es auf die Person ankommt, ob sie in dem Alter schon bereit für die Öffentlichkeit und so viele ungefilterte, öffentliche Meinungen ist“, sagt die 24-Jährige. „Man braucht ein dickes Fell und trägt viel Verantwortung.“
Eine Karriere, wie sie ihr bisher gelungen ist, hätte sich Willecke „überhaupt nicht“ vorstellen können. „Ich habe zwar immer schon davon geträumt, mal Schauspielerin zu werden und auf YouTube meine Videos mit vielen Menschen zu teilen, aber das war weit weg von der Realität. Hätte mir jemand gesagt, was irgendwann daraus werden wird, hätte ich wahrscheinlich nur gelacht.“
Die neuen Folgen von „Frühling“ sind an sechs aufeinander folgenden Sonntagen zu sehen, für Willecke ist es „total schön“ zu wissen, dass nicht nur das klassische, eher ältere ZDF-Publikum das Format verfolgt, sondern auch viele jüngere Leute. „Ich war anfangs überrascht, wenn mir Freunde erzählt haben, dass sie seit Jahren ,Frühling‘ gucken“, sagt sie. Manche hätten immer wieder gefragt, wie es weiter geht, weil sie nicht auf neue Folgen warten wollen. „Andererseits“, sagt Willecke, „schaue ich ,Frühling‘ selbst total gern, also, ich kann‘s verstehen!“