Frau Woitschack, gerade ist Ihr Album „Abenteuerlust“ erschienen. Wie geht es Ihnen nach der Veröffentlichung?
Anna-Carina Woitschack: Mir geht es prima. Bei mir ist ja immer sehr viel los und es wird nicht langweilig. Ich freue mich, dass ich mein neues Album jetzt präsentieren darf. Ein bisschen habe ich darin auch die letzten aufregenden Monate verarbeitet. Das wollte ich schon mit in die Texte bringen, um meine Fans teilhaben zu lassen.
Im Lied „Spring mit mir“ geht es darum, niemals aufzugeben. Ist das Ihr Motto?
Woitschack: Ja, definitiv! Immer an sich zu glauben, niemals aufzugeben und auch immer abenteuerlustig zu bleiben, das ist auf jeden Fall mein Lebensmotto. Ich kenne es nicht anders. Auch meine Familie ist durch Höhen und Tiefen gegangen und hat immer weitergemacht. Meine Mama, mein Papa, alle in der Familie sind sehr abenteuerlustige Menschen. Mein ganzes Leben ist ein einziges Abenteuer. Schon wie ich aufgewachsen bin in unserer Puppenspieler-Familie, war ein großes Abenteuer.
Klar steht man manchmal an einem Punkt, wo man sich fragt: Oh Gott, schaffe ich das jetzt noch alles? Wie geht es weiter? Welche Richtung schlage ich ein? Aber irgendwie ist es mir bisher immer gelungen, meinen Weg zu finden, weil ich einfach diese Liebe zur Musik und zum Publikum habe.
Sie wirken immer positiv, fröhlich und gut gelaunt. Was hilft Ihnen, wenn es Ihnen mal nicht so gut geht und Sie trotzdem auf die Bühne müssen?
Woitschack: Auch wenn es mir nicht so gut geht, spätestens wenn ich auf der Bühne stehe und die Leute sehe, ist das alles wie weggeblasen und vergessen. Meine Fans, die extra für mich angereist sind, die mich immer unterstützen, die mir bei Facebook oder Instagram vorher schreiben, dass sie sich auf mich freuen, die möchte ich natürlich glücklich sehen. Das gibt mir immer wieder so viel Kraft und Power. Das ist der Antrieb, damit mein Motor läuft. Es ist einfach diese Energie, die ich brauche – und die gibt mir mein Publikum.
Im Dschungelcamp haben Sie bewiesen, dass Sie abenteuerlustig sind. Was war das Schlimmste dort?
Woitschack: Vieles dort fand ich richtig schlimm. Das Schlimmste war, dass ich so hungrig war. Der Hunger hat mich teilweise echt an meine Grenzen gebracht. Unsere Tagesportion waren ja eine Handvoll Reis und eine Handvoll Bohnen, sonst gab es nur Wasser. So ging das die ersten acht Tage, es gab wirklich nichts anderes. Wir waren ja das Camp mit den wenigsten Sternen. Bei dieser sparsamen Tagesration hat mein Magen ständig geknurrt. Man sehnt sich wirklich nach dieser ganzen Geschmacksvielfalt. Der Kaffee fehlte, Zucker fehlte, Vitamine fehlten. Mit dem Hunger klarzukommen, war die größte Herausforderung für mich.
Was haben Sie davon mitgenommen?
Woitschack: Ich bin noch dankbarer geworden für die Sachen, die für uns normal sind. Dass man sein kuscheliges Bett hat, sein warmes Essen, dass du telefonieren kannst. Dort fehlte ja einfach alles. Ich war 16 Tage und 16 Nächte im Dschungel. Auch wenn ich es vorher wusste, war das in der Realität noch einmal ganz anders. Ich habe nachts gefroren, wenig geschlafen.
Als Kind sind Sie sehr viel umgezogen. Haben Sie ein Gefühl von Heimat?
Woitschack: Generell ist für mich schon immer da die Heimat gewesen, wo meine Familie ist. Dadurch, dass wir jede Woche in einer anderen Stadt waren, war es schwierig, einen Punkt zu finden, wo man sagt: Okay, das ist jetzt die Heimat. Immer da, wo die Liebsten sind, da ist meine Heimat. Das ist seit ein paar Jahren auf jeden Fall in Dessau, in Sachsen-Anhalt. Seit fast zwei Jahren haben meine Eltern dort auch eine feste Wohnung. Da fühle ich mich schon sehr zu Hause. Es ist meine Herzensheimat.
Sie haben dort also auch Ihre Wohnung?
Woitschack: Richtig. Ich habe meine Wohnung in Dessau und fühle mich da sehr wohl. Inzwischen pendle ich viel zwischen Dessau und Linz in Österreich, wo mein Freund Daniel wohnt.

Gibt es etwas, das Sie in Ihrer neuen Beziehung anders machen?
Woitschack: Nein, eigentlich nicht. Man nimmt ja immer alle Erfahrungen mit. Ich habe es mir auf den Arm tätowieren lassen: Niemals ein Fehler, immer eine Lektion! Das fühle ich auch so. Alles war zu seiner Zeit so in Ordnung. Es gab schöne Zeiten, dafür bin ich dankbar.
Ihr Lied „Lass sie reden“ dreht sich darum, was über Sie gesagt oder geschrieben wird. Wie viel geben Sie darauf?
Woitschack: Nicht mehr viel – also lass sie reden. Es ist mir nicht wichtig, was andere sagen. Es ist mir natürlich wichtig, dass die Leute, die es gut mit mir meinen, mit mir reden und auch mal Kritik üben. Aber man darf nicht so viel Energie verschwenden auf die Menschen, die ihre eigene Unzufriedenheit in den sozialen Medien auslassen.