Mut wird nicht immer belohnt. Man kann nicht sagen, sie hätte es nicht versucht. Die Allensbacher Bestsellerautorin Gaby Hauptmann hat sich mit ihrer SWR-Show „Talk am See“ auf unbekanntes Terrain gewagt, sich auf Schreibdiät gesetzt, viel Zeit investiert und mit spannenden Gästen auf dem ungünstigen Sendeplatz am späten Samstagabend Zuschauer zu gewinnen versucht. Die Einschaltquoten wurden dem Engagement nicht gerecht, doch unabhängig davon beendet die 62-Jährige den Ausflug ins Fernsehen wie geplant und ohne Wehmut. Es soll neuer Lesestoff für ihre Fans her. Was muss es Hauptmann in den Fingern gejuckt haben! Lang, lang ist‘s her, dass sie so viel Zeit ohne die Arbeit an einem neuen Buch verbracht hat. Wer weiß, vielleicht liest Frau bald über einen Mord im TV-Studio …

Das Trinkwasser geht den Bach runter. Seit Jahren liegt Deutschland mit der EU im Clinch über zu viel Nitrat im Grundwasser. Jetzt legt auch die Wasserwirtschaft in Baden-Württemberg nach. Im Grund- und Oberflächenwasser baden-württembergischer Wasserschutzgebiete finden sich immer mehr chemisch-synthetische Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten. Für die Trinkwasserqualität hat das zunächst keine negativen Auswirkungen. Die immer aufwendigeren Filteranlagen der Wasserwerke erhöhen aber die Trinkwasserpreise. Auch das Oberflächenwasser ist verunreinigt, etwa durch das Pestizid Glyphosat. Im Bodensee findet sich auch immer mehr Süßstoff. Filter sind da machtlos. Bis es zum Kaffeesüßen reicht, dauert es aber noch etwas.

Die Hoffnung auf Obama lebt. Die USA sind ja bisweilen eine Erbmonarchie von begrenzter Dauer. Man erinnert sich an die Bushs, George H. W. und George W., die beide das Amt des US-Präsidenten bekleideten. Und natürlich an die Clintons, Bill und Hillary, bei denen das beinahe auch geklappt hätte. Warum also sollten die Obamas, Barack und Michelle, nicht auch einen Versuch starten? Die Anhänger der Demokraten wäre sicherlich begeistert. Das zeigt schon der Umstand, dass das kleinste Gerücht regelmäßig große Kreise zieht. Ob es schließlich heißen wird „Michelle for President“ ist aber fraglich. Die sympathische Ex-First-Lady hat sich dazu nämlich klar geäußert: Sie will den Job nicht. Riesige Aktenberge, jede Menge Druck und lange Arbeitstage – nein danke!

Marian Schreier wagt den Sprung. Wer in Tengen im Hegau mit 25 Jahren Bürgermeister wird, muss dort nicht bis zum Ruhestand bleiben. Das sagt sich der SPD-Politiker Schreier, der 2015 zum Schultes in der Hegaugemeinde, 4500 Einwohner, gewählt wurde. Nun liebäugelt er mit dem größten aller kommunalen Kaliber: dem Amt des Oberbürgermeisters in der Landeshauptstadt, 634 830 Einwohner. In Stuttgart wird der Verwaltungschef im November 2020 neu gewählt. Ob Amtsinhaber Fritz Kuhn (Grüne) nochmals antritt, ist offen. Tatsache ist hingegen, dass Marian Schreier, 29, den Job haben will. Die Voraussetzungen sind gut: Er überrascht, ist klug und kann glänzend reden. Gebürtiger Schwabe ist er auch noch, was man aber nicht hört: Er spricht fließend Hochdeutsch.

Deutschland ist ein Einbrecher-Paradies. Ihr wollt Diamanten und Brillanten von unschätzbarem Wert gratis mitnehmen? Kein Problem! Da müsst Ihr nicht mal den Black Friday oder den Winterschlussverkauf abwarten, sondern man steigt einfach ins Grüne Gewölbe des Dresdner Stadtschlosses ein, zerlegt mit einem Hammer eine Scheibe und greift zu. Dabei kann man sich sogar filmen lassen und wird trotzdem nicht gestellt. Die Wachmänner haben Order, sich still zu verhalten und können nur die Polizei rufen. Kein Witz! Deutsches Absurdistan. Jeder kleine Geldtransporter, der vor die Sparkasse rollt, ist besser bewacht als die sächsischen Kronjuwelen. Übrigens: Wie sieht es eigentlich in den Kellern der Bundesbank in Frankfurt aus? Liegt da nicht jede Menge Gold? Auf Leute, holt es Euch!

Die Schwaben übernehmen Berlin. Oder vor allem ein Schwabe: Jürgen Klinsmann, Ex-Bundestrainer bei der als Sommermärchen bekannten Heim-WM 2006, führt bis Saisonende Hertha BSC Berlin an. Den Hauptstadtverein will er aus der aktuellen Krise führen. Dafür hat der Coach gleich einen ganzen Stab an Vertrauten und alten Weggefährten im Gepäck, die ihn bei der Mission helfen sollen. Der erste Coup ist dem 55 Jahre alten Göppinger da schon gelungen: Nationaltorwarttrainer Andreas Köpke ist bis Jahresende vom DFB freigestellt, um Klinsmann bei seiner Mission in Berlin zu unterstützen. Der Schwabe hat nach der schiefgelaufenen Saison 2008/2009 als Trainer des FC Bayern München noch nicht genug von der Bundesliga – und übernimmt jetzt also Berlin
