Zu den weiteren Entwicklungen

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. Mai:

22.30 Uhr: Künftig keine Quarantäne-Pflicht mehr für Einreisende aus EU- und Schengen-Staaten

Die Quarantäne-Regelungen für die Einreise nach Deutschland werden abgeschwächt. Wer aus EU- und Schengen-Staaten sowie Großbritannien nach Deutschland einreist oder zurückkehrt, muss sich künftig nicht mehr in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben, wie die nordrhein-westfälische Landesregierung am Donnerstag mitteilte. Darauf hätten sich Bund und Länder verständigt. Die neue Regelung werde in den kommenden Tagen umgesetzt. Nordrhein-Westfalen setzt die Änderungen nach eigenen Angaben bereits ab Freitag um.

Wegen der Corona-Pandemie gilt seit dem 9. April eine Quarantäne-Pflicht für Bundesbürger und Ausländer, die nach Deutschland einreisen. Sie müssen nach Grenzübertritt direkt zu ihrer Unterkunft fahren und dort 14 Tage in häuslicher Isolation bleiben, um abzuklären, ob sie mit dem Corona-Virus infiziert sind. Ausnahmen von der Quarantäne-Pflicht gelten unter anderem für Berufspendler, Saisonarbeiter und Mitarbeiter von Polizei und Gesundheitsbehörden.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte, die nun beschlossene Neuregelung schaffe Rechtsklarheit und sei eine große Erleichterung für die Menschen vor allem in den Grenzregionen. "Wir senden damit auch eine deutliche Botschaft an unsere Nachbarländer auf dem Weg zurück in die europäische Normalität." Deutschland werde die Corona-Krise nur überwinden, "wenn die europäische Freizügigkeit für Personen, Waren und Dienstleistungen vollständig wiederhergestellt ist". 

21.00 Uhr: Gastronomie in Österreich darf wieder bewirten

Wirte in Österreich dürfen ihre Restaurants, Lokale und Kneipen am Freitag nach einer 59 Tage langen, coronabedingten Zwangspause wieder öffnen. Beim Neustart müssen die Gaststätten aber einige Sicherheitsvorkehrungen beachten. So muss zwischen den Tischen ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden, Kellner müssen zudem einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Geöffnet werden darf nur zwischen 6.00 Uhr und 23.00 Uhr.

Nach Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sind bei einigen Betrieben bereits zahlreiche Reservierungen für das anstehende Wochenende eingegangen. Für die folgenden Werktage und die Zeit nach dem ersten Ansturm gebe es bei einigen aber noch Unsicherheit.

19.30 Uhr: 33.804 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1629 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33.804 gestiegen. Das waren 143 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf 1629. Gut 29.000 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen.

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,83 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt. Die Zahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 6,5.

17.50 Uhr: Europapark öffnet Ende Mai wieder: Das erwartet die Besucher

Ab Freitag, 29. Mai, öffnet der Europa-Park nach rund zweimonatiger Schließung wieder seine Tore und fast alle Attraktionen. Statt bis zu 50.000 Gästen, die an einem sehr gut besuchten Tag in die Anlage strömen, werden es nun wahrscheinlich eher 15.000 sein. Die genaue Zahl müssen die Behörden noch festlegen. Beim Besuch wird einiges anders sein als gewohnt. Der Ansturm auf Tickets ist dennoch gewaltig. Was die Besucher erwartet und was der Park plant, lesen Sie hier.

16.40 Uhr: Eisenmann dämpft Erwartungen der Eltern an Kita-Betreuung

Wenn die Kitas in Baden-Württemberg ab Montag die Betreuung von Kindern ausweiten dürfen, werden nicht alle interessierten Eltern sofort einen Zuschlag erhalten. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte heute, dass die Kita-Träger Vorlauf für ihre Planung und Organisation bräuchten. Wie schnell eine Kita für weitere Kinder geöffnet werden könne, hänge auch von der jeweiligen räumlichen und personellen Situation ab. Damit dämpfte Eisenmann Erwartungen, die bei manchen Eltern entstanden waren, nachdem die weitere schrittweise Öffnung der Kitas angekündigt worden war.

Bislang gibt es in den Kitas wegen Corona nur eine Notbetreuung, die aber ausgeweitet worden ist. Nach Angaben des Ministeriums gehen schon wieder bis zu 25 Prozent der Kinder in die Kita. Erlaubt sind von Montag an maximal 50 Prozent der Kinder, die normalweise in die jeweilige Kita gehen. Kinder in der erweiterten Notbetreuung oder mit besonderem Förderbedarf haben Vorrang. Denkbar ist nach Angaben des Kultusministeriums etwa, dass Kinder in festen Gruppen abwechselnd an einzelnen Wochentagen in die Kita kommen.

15.05 Uhr: Steuereinnahmen sinken 2020 um fast 100 Milliarden Euro

Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen fallen im laufenden Jahr um voraussichtlich 98,6 Milliarden Euro niedriger aus als bisher erwartet. Das geht aus der Frühjahrsprognose des Arbeitskreises Steuerschätzung hervor, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz vorstellte. Auf den Bund entfällt demnach ein Minus von 44 Milliarden Euro, auf die Länder von 35 Milliarden Euro, der Rest auf Kommunen und die Europäische Union.

13.45 Uhr: Telefonische Krankschreibung soll nur noch bis Ende Mai möglich sein

Eine telefonische Krankschreibung als Ausnahmeregelung in der Corona-Krise soll nur noch bis Ende Mai möglich sein. Die Regelung, wonach sich Patienten mit leichten Erkrankungen der Atemwege nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt befristet krank schreiben lassen können, verlängerte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am Donnerstag nach eigenen Angaben „nach derzeitiger Einschätzung der Gefährdungslage letztmalig“ bis zum 31. Mai.

13.30 Uhr: Studie: Coronavirus ist ein „Multiorganvirus“

Das neue Coronavirus befällt laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) neben der Lunge auch zahlreiche andere Organe. „Sars-CoV-2, das neuartige Corona-Virus, ist nicht nur ein Lungenvirus, sondern ein Multiorganvirus“, sagte der Leiter der Studie, Tobias Huber, am Donnerstag in Hamburg. Das hätten Untersuchungen von 27 an Covid-19 gestorbenen Patienten gezeigt. Das am zweithäufigsten betroffene Organ seien in dieser Untersuchung die Nieren gewesen, „nicht selten bis hin zum totalen Organausfall“. Außerdem habe man den Erreger in Herz, Leber, Gehirn und Blut nachweisen können. Die höchsten Konzentrationen hätten sich aber in den Zellen der Atemwege gefunden.

Der Befall der Nieren sei vermutlich die Ursache dafür, dass Covid-19-Erkrankte häufig Auffälligkeiten im Urin aufwiesen, sagte Huber. „Zudem könnte dies die extrem hohe Rate von bis zu 50 Prozent an akuten Nierenversagen bei Covid-19-Patienten erklären.“

Der mögliche Befall weiterer Organe müsse bei der Behandlung von Corona-Patienten berücksichtigt werden. In weiteren Studien solle geklärt werden, ob Urinveränderungen als Frühwarnsystem für schwere Covid-19-Verläufe dienen könnten, sagte Huber

13.25 Uhr: Bundestag beschließt Prämie für Pfleger und billigt Ausweitung der Corona-Tests und neue Meldepflichten

Beschäftigte in der Altenpflege sollen wie versprochen in diesem Jahr eine Corona-Prämie bekommen. Das hat der Bundestag am Donnerstag beschlossen. Die Corona-Prämie sollen Beschäftigte in der ambulanten und stationären Altenpflege bekommen. Die Höhe von bis zu 1000 Euro richtet sich unter anderem nach der Arbeitszeit. Länder oder Arbeitgeber können die steuerfreie Extrazahlung auf bis zu 1500 Euro aufstocken. Einige haben das bereits angekündigt. 

Der Bundestag beschloss außerdem das Gesetz zur Ausweitung der Corona-Tests und zur besseren Ausstattung der Gesundheitsämter. Die in namentlicher Abstimmung gebilligte Neufassung des Infektionsschutzgesetzes legt fest, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Tests auch dann bezahlen müssen, wenn jemand keine Symptome zeigt. Im Umfeld besonders gefährdeter Menschen - etwa in Pflegeheimen - soll verstärkt auf das Virus getestet werden.

Die Labore müssen nach der Neuregelung künftig auch negative Testergebnisse melden. Zudem müssen Gesundheitsämter es fortan mitteilen, wenn jemand als geheilt gilt. Teil des Meldewesens ist auch die Information, wo sich jemand wahrscheinlich angesteckt hat.

Der Bund unterstützt die 375 Gesundheitsämter mit 50 Millionen Euro, um deren Digitalisierung voranzubringen. Beim Robert-Koch-Institut wird dauerhaft eine Kontaktstelle für den Öffentlichen Gesundheitsdienst eingerichtet.

12.35 Uhr: Land startet Corona-Krisenberatung für kleine und mittlere Betriebe

Von der Corona-Krise betroffene Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern können von Freitag an kostenlos eine Beratung des Landes in Anspruch nehmen. Experten sollen ihnen dabei helfen, die Krise bestmöglich zu überstehen. Dabei gehe es beispielsweise darum, wie die eigene unternehmerische Lage zu bewerten sei, welche Fördermöglichkeiten es gebe und welche Strategie dabei helfen könne, die Krise zu überwinden. Die Unternehmen könnten bis zu vier Beratungstage kostenlos in Anspruch nehmen. „Gemeinsam mit den vom Land finanzierten Beratern können die Betriebe auch eine Liquiditätsplanung durchführen und sich auf anstehende Gespräche mit Banken vorbereiten“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).

Für die „Krisenberatung Corona“ wurden das Rationalisierungs- und Innovationszentrum Baden-Württemberg (RKW), die Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand (BWHM), die Beratung des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga und die Unternehmensberatung des Handelsverbands Baden-Württemberg beauftragt. Betroffene Unternehmen können sich direkt dorthin wenden; bei einem Erstgespräch werden dann Fördervoraussetzungen abgeklärt, der Beratungsbedarf analysiert und ein geeigneter Krisen- und Sanierungsexperte vermittelt.

11.40 Uhr: Bundestag beschließt Erhöhung des Kurzarbeitergelds

In der Corona-Krise sollen Arbeitnehmer stärker vor Lohneinbußen bei Kurzarbeit bewahrt werden. Der Bundestag beschloss am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Die große Koalition stimmte dafür, die Opposition enthielt sich. Generell gibt es als Kurzarbeitergeld bereits jetzt 60 Prozent des letzten Nettolohns oder 67 Prozent für Menschen mit Kindern. Nun soll es ab dem vierten Monat des Bezugs auf 70 Prozent beziehungsweise 77 Prozent erhöht werden. Ab dem siebten Bezugsmonat sollen es künftig 80 Prozent oder 87 Prozent sein. Dies soll bis längstens 31. Dezember 2020 gelten.

11 Uhr: DGB rechnet mit Zunahme von Arbeitsrechtskonflikten wegen Corona

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) erwartet wegen der Corona-Krise mehr Streitfälle vor den Arbeitsgerichten. „Gerade in Krisenzeiten brauchen viele Gewerkschaftsmitglieder fachkundige Beratung und im Konfliktfall auch juristische Unterstützung“, sagte der baden-württembergische Landeschef Martin Kunzmann am Donnerstag in Stuttgart. Der DGB bietet Gewerkschaftsmitgliedern in Streitfällen rechtliche Unterstützung. Im vergangenen Jahr wurde Beistand unter anderem in 6303 neuen Arbeitsrechtsverfahren geleistet.

9.30 Uhr: WHO: Das neuartige Coronavirus geht womöglich niemals weg

Das neuartige Coronavirus könnte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation womöglich nie wieder verschwinden. Die Menschen in aller Welt müssten möglicherweise lernen, mit dem Virus zu leben, warnte die WHO am Mittwoch in Genf. Es sei möglich, dass das Virus nie ganz ausgemerzt werden könne, sagte Michael Ryan, WHO-Direktor für Gesundheitsnotfälle, bei einer Videopressekonferenz. 

Es sei "sehr schwer vorherzusagen, wann wir über die Oberhand über das Virus gewinnen", sagte Ryan. "Dieses Virus könnte ein weiteres endemisches Virus in unseren Gemeinschaften werden und dieses Virus könnte niemals verschwinden", ergänzte Ryan und verwies auf das Aids-Virus HIV. "HIV ist nicht verschwunden - aber wir kommen damit klar."

8.20 Uhr: Studie: Coronavirus könnte vor allem beim Sprechen übertragen werden

Das Coronavirus könnte einer neuen Studie zufolge möglicherweise vor allem beim Sprechen übertragen werden. Wie die am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) zeigt, können beim Sprechen ausgestoßene Mikrotröpfchen in einem geschlossenen Raum mehr als zehn Minuten lang in der Luft bleiben.

7.30 Uhr: Spahn hält an Immunitätsausweis fest

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält in der Corona-Krise grundsätzlich an Plänen zur Einführung eines Immunitätsausweises fest. Man werde sich verstärkt mit der Frage beschäftigen müssen, „welche Einschränkungen wann für wen zulässig sind“, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). „Andere Staaten planen bereits, die Einreise künftig von einem derartigen Immunitätsnachweis abhängig zu machen“, betonte Spahn. „Denn die Lösung kann ja nicht sein, dass unsere Bürgerinnen und Bürger nicht mehr in Länder reisen können, die solche Regelungen planen.“

Spahn hatte Anfang Mai erklärt, dass es vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen wie in der Corona-Krise ermöglichen könnten. Spahn hat den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme dazu gebeten. Neben der Opposition hatte sich auch SPD-Chefin Saskia Esken skeptisch über Pläne für Immunitätsnachweise geäußert.

7 Uhr: UNO warnt vor massiver Verbreitung von mentalen Störungen durch Corona-Krise

Als Folge der Corona-Pandemie droht der Welt nach UN-Angaben auch eine massive Verbreitung psychischer Störungen. Selbst wenn das Virus unter Kontrolle sei, würden danach noch von der Krise ausgelöste „Trauer, Angst und Depression“ Menschen und Gemeinschaften rund um den Globus beeinträchtigen, sagte UN-Generalsekretär António Guterres in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. Mai: 

20.20 Uhr: 33 661 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1613 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33 661 gestiegen. Das waren 183 mehr als am Dienstag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg auf 1613. Gut 28 868 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen.

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,02 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter etwas mehr als eine weitere Person ansteckt. Die Zahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100 000 Einwohner liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 7,1.

19.00 Uhr: Landesgartenschau in Überlingen wird auf 2021 verschoben

Jetzt steht es endgültig fest: Die Landesgartenschau in Überlingen wird wegen der Corona-Pandemie auf nächstes Jahr verschoben und findet vom 9. April bis 17. Oktober 2021 statt. Der Gemeinderat der Stadt sowie der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH hatten der Verschiebung zugestimmt, nachdem es vom Land Baden-Württemberg grünes Licht gegeben hatte. Alle Tickets behalten für 2021 ihre Gültigkeit.

18.10 Uhr: Die Grenzübergänge gehen am Samstag teilweise auf – was Sie jetzt wissen müssen

Nach langem Ringen kündigt sich eine deutliche Lockerung an der Grenze an. Doch was genau ist jetzt erlaubt? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten.

16.45 Uhr: Maas will Reisewarnung schrittweise aufheben - Europa zuerst

Bundesaußenminister Heiko Maas will die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie schrittweise aufheben und mit europäischen Ländern beginnen. Einen Zeitpunkt dafür nannte er aber nicht. „Für Europa wird es sicher früher möglich sein, die Reisewarnung aufzuheben als für andere Reiseziele – vorausgesetzt, dass sich der jetzige positive Trend in vielen Ländern verstetigt“, erklärte Maas.

Der Außenminister deutete an, dass die Reisewarnung möglicherweise nicht für den gesamten europäischen Schengen-Raum - in dem es normalerweise keinerlei Grenzkontrollen gibt - gleichzeitig aufgehoben wird. „Ziel muss es sein, das Vorgehen in Europa so gut wie möglich abzustimmen, auch wenn sich die Lage von Land zu Land noch unterscheidet. Wir müssen nicht alle im selben Takt vorangehen, aber eben auch nicht im Wettlauf – und so, dass wir einander nicht auf die Füße treten“, sagte der SPD-Politiker. Zum Schengen-Raum gehören 26 europäische Länder.

15.35 Uhr: Weitere Absage: Oberschwabenschau findet im Herbst 2020 nicht statt

2020 gibt es keine Oberschwabenschau in Ravensburg, die Messe wird offiziell abgesagt. 

„Corona verändert die Rahmenbedingungen so sehr, dass die Oberschwabenschau dieses Jahr nicht das sein kann, wofür Aussteller und Besucher sie traditionell so schätzen“, begründet der Veranstalter die Absage in einem Pressetext.

Deswegen wird die für den 10. bis 18. Oktober geplante Landwirtschafts- und Verbrauchermesse nun abgesagt. „Was die Oberschwabenschau ausmacht, das sind die persönlichen Kontakte, die Nähe, die Gemütlichkeit. Aber genau das können wir 2020 nicht bieten. Das Wesentliche fehlt“, so Messechef Stephan Drescher.

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14.40 Uhr: Warnungen vor schrittweiser Öffnung der Kitas 

 Die Kitas im Südwesten sind nach Gewerkschaftsangaben nicht auf eine Ausweitung der Betreuungsangebote ab Montag vorbereitet. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, hielt Kultusministerin Susanne Eisenmann vor, kein Konzept für die angekündigte Betreuung von bis zu 50 Prozent der Kinder zu haben. Daher sei es verantwortungslos, die Kitas am Montag weiter zu öffnen. Bislang gibt es in den Kitas wegen der Corona-Pandemie nur eine Notbetreuung für wenige Kinder.

Auch der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) bezeichnete den Fahrplan zur weiteren Öffnung der Kitas als praxisfern und nicht durchführbar. Es seien bei Eltern Hoffnungen geweckt worden, die die Kommunen als Kita-Träger nun enttäuschen müssten. Es gebe etwa in Tübingen zu wenig Personal, um neue Kita-Gruppen zu schaffen.

Eisenmann hatte vor einer Woche die „schrittweise Ausweitung in Richtung eines reduzierten Regelbetriebs“ angekündigt. Die wegen des Coronavirus gebotenen Abstandsregeln sollen eingehalten werden, indem man die Gruppen der zu betreuenden Kinder klein hält. Das Ministerium erklärte am Mittwoch, eine Ausweitung der Betreuung in Kitas sei wichtig, weil die Situation für viele Eltern gerade schwierig sei. Zudem sei für Kinder der Kontakt zu Gleichaltrigen wichtig.

13.30 Uhr: ZF in der Krise: Arbeitsplatzabbau am Standort Friedrichshafen rückt immer näher

Die Aussichten sind düster. Wegen der Corona-Pandemie, der schon vorher rückläufigen Nachfrage und weltweiter Rezession werden auch bei der ZF Friedrichshafen AG tiefgreifende Einschnitte erwartet. In einer virtuellen Pressekonferenz, die das Unternehmen per Skype veranstaltete, stellte sich der neue Leiter der Division Nutzfahrzeugtechnik, Andreas Moser, vor. Seit dem 1. Januar 2020 ist er für diesen Unternehmensteil verantwortlich, der weltweit 14300 Mitarbeiter beschäftigt, in Friedrichshafen sind es 4400.

12.48 Uhr: Konzept für Corona-Warn-App nimmt Form an

Die geplante deutsche App zur Nachverfolgung von Infektionsketten in der Coronavirus-Pandemie nimmt Form an. Am Mittwoch veröffentlichten Europas größter Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom auf der Plattform Github ein erstes Konzept. Github ist die weltweit größte Plattform für die Entwicklung von Open-Source-Software. Mit solchen Warn-Apps soll über die Smartphones der einzelnen Nutzer verhindert werden, dass sich das Virus weiter ausbreitet.

Aus den Dateien geht hervor, dass Nutzer über die App auch das Ergebnis eines Tests erfahren können sollen. „Im Fall eines durchgeführten Tests auf eine SARS-CoV-2 Infektion kann der App-Nutzer über die App den digitalen Testinformationsprozess starten und damit über das ermittelte Testergebnis benachrichtigt werden“, heißt es. Man soll sich aber auch lediglich informieren lassen können, dass ein Ergebnis vorliegt.

Die Konzerne versprachen, nur „notwendige Daten zu verarbeiten - ausschließlich zu dem Zweck, die Nutzer wissen zu lassen, ob sie in engem Kontakt mit anderen, bereits infizierten Nutzern standen - ohne die jeweilige Identität zu offenbaren“. Der Grünen-Fraktionsvize im Bundestag, Konstantin von Notz, begrüßte die Veröffentlichung. Dies könne aber dies nur ein erster Schritt zu mehr Transparenz sein. Die Ankündigung, den Quellcode der App „zeitnah“ offenzulegen, müsse schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden.

11.14 Uhr: Bundesregierung beschließt Lockerung der Grenzkontrollen

Die Kontrollen an den deutschen Grenzen sollen ab Samstag schrittweise gelockert werden. Die Bundesregierung verfolge das Ziel, ab Mitte Juni wieder zu einem "freien Reiseverkehr in Europa" zurückzukehren, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Berlin. Sie habe dafür mit Frankreich, der Schweiz und Österreich ein abgestuftes Verfahren vereinbart.

Ab Samstag sollten zunächst die Kontrollen an den Grenzen zu den drei Nachbarländern gelockert, aber noch nicht eingestellt werden, sagte Seehofer. Ab 15. Juni sollten sie ganz wegfallen, wenn das Infektionsgeschehen dies zulasse.

An den Grenzen werde es eine "deutliche Lockerung und Vereinfachung" geben, sagte der Minister. Die komplette Öffnung setze aber voraus, "dass wir weiterhin energisch in der Bekämpfung des Infektionsgeschehens bleiben".

Eine Sonderregelung sei mit Luxemburg vereinbart worden: Dort sollten die Grenzkontrollen bereits ab Samstag komplett wegfallen. Eine ähnliche Lösung werde derzeit mit Dänemark ausgehandelt.

An den Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz sollten ab Samstag wieder alle Übergänge geöffnet werden, sagte Seehofer. Kontrollen beim Grenzübertritt solle es allerdings weiter in Stichprobenform geben.

Bei Einreisen aus Drittstaaten sollten die geltenden Beschränkungen unverändert bis mindestens 15. Juni in Kraft bleiben, sagte Seehofer. Als Beispiel nannte er Einreisen aus den USA und Russland.

Für Einreisen aus solchen Drittstaaten solle auch die Quarantänepflicht weiter gelten - also die Vorschrift, dass sich Einreisende nach Ankunft in Deutschland zunächst 14 Tage in Quarantäne begeben. Für den Binnenreiseverkehr in Europa soll die Quarantänepflicht wegfallen.

10 Uhr: Neue Termine für Aero, Tuning World und Oldtimermesse stehen fest

Wegen der Corona-Krise wurden in den vergangenen Wochen einige Messen in Friedrichshafen abgesagt. Nun stehen neue Termine für drei Veranstaltungen im Jahr 2021 fest.

8 Uhr: TUI streicht in Corona-Krise weltweit 8000 Stellen

Der von der Corona-Krise schwer getroffene Reiseanbieter TUI hat den Abbau von weltweit 8000 Stellen angekündigt. Die Folgen der Pandemie machten "Einschnitte bei Investitionen, bei Kosten, unserer Größe und unserer Präsenz in aller Welt" nötig, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen am Mittwoch. Die betroffenen Arbeitsplätze bei dem Konzern, der bereits einen staatlichen Milliardenkredit erhalten hat, sollen gestrichen oder nicht mehr neu besetzt werden.

7.20 Uhr: EU-Kommission will Empfehlungen für schrittweise Grenzöffnungen geben

Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch Empfehlungen zur schrittweisen Aufhebung der wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen veröffentlichen. Die Beschränkungen sollen laut einem Beschlussentwurf zunächst in Gegenden abgeschafft werden, in denen es eine vergleichbar günstige Entwicklung der Corona-Fallzahlen beiderseits der Grenze gibt. Eine Diskriminierung nach Nationalität der Reisenden soll es demnach nicht geben. Auch will die Kommission eine Reihe von Vorgaben und Empfehlungen für Schutzverkehrungen gegen das Virus bei Tourismus und Reisen beschließen. Dazu gehören Sicherheitsabstände in Hotels, Gaststätten sowie Verkehrsmitteln wie Zügen und Flugzeugen.

7.15 Uhr: Grenze zwischen Deutschland und Österreich soll am 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden

Die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Österreich soll nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA am 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden. Schon ab diesem Freitag werde es an den Grenzen nur noch stichprobenartige Kontrollen geben, bestätigte das Kanzleramt in Wien am Mittwoch der APA.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Dienstag mit Merkel telefoniert. Die Bundesregierung will bei ihrer Sitzung an diesem Mittwoch über weitere Schritte beraten.

7 Uhr: Schweiz und Österreich erwarten baldigen Durchbruch bei Grenzöffnungen

Die Regierungen in Österreich und der Schweiz erwarten zeitnah einen Durchbruch bei der Debatte um die Öffnung der Grenzen. „Wir sind in einem sehr guten Austausch mit der Schweizer Regierung. Unser Ziel ist es, dass wir uns schon in den nächsten Tagen auf deutliche Lockerungen einigen und mit Juni die Grenzkontrollen vollständig beenden können“, sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dem Schweizer Fernsehen SRF am Dienstag. Auch die Gespräche mit Deutschland würden gut laufen. Laut dem 33-Jährigen bremse Bayern im Vergleich zu Österreich und der Schweiz bei dem Thema allerdings.

Ein Sprecher der Schweizer Justizministerin Karin Keller-Sutter sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass Sommerferien in Deutschland, Österreich und Frankreich für die Schweizer wahrscheinlicher würden. Eine Öffnung der Schweizer Grenze zu Italien ist laut der Agentur aber wohl noch nicht geplant.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 12. Mai:

22.45 Uhr: Deutsche haben wegen Corona-Krise mehr Angst um ihr Erspartes 

In der Corona-Krise ist einer Umfrage zufolge bei vielen Deutschen die Angst um ihr Erspartes gestiegen. Derzeit befürchten 42 Prozent aller Bundesbürger einen Wertverlust ihres gesparten Geldes, wie aus einer am Mittwoch in der „Bild“-Zeitung veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa hervorgeht. Das seien zwölf Prozent mehr als noch im Januar.

Im Gegenzug gaben 40 Prozent der Befragen an, sich aktuell keine Sorgen um ihr Erspartes zu machen. Die übrigen Prozent machten keine Angaben oder hatten keine Meinung.

Konkret fragte Insa im Mai die Bundesbürger, ob sie der folgenden Aussage zustimmen: „Ich habe Angst, dass durch die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft mein Erspartes in Gefahr ist.“ Im Januar, also vor der Corona-Krise in Deutschland, hieß die Aussage, zu der die Befragten Stellung beziehen sollten: „Wegen den Niedrigzinsen habe ich Angst um mein Erspartes.“

22.20: Corona-Resolution: Deutschland startet Rettungsversuch bei den UN

Angesichts eines drohenden diplomatischen Debakels im zerstrittenen UN-Sicherheitsrat startet Deutschland einen möglicherweise letzten Versuch zur Rettung einer Corona-Resolution. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr, machte Deutschland dem mächtigsten UN-Gremium am Dienstag zusammen mit Estland einen weiteren Kompromissvorschlag, der einen Weg aus der gegenwärtigen Blockade ebnen soll. Estland hat im Mai den Vorsitz im Rat inne.

Ein politischer Machtkampf zwischen den USA und China hatte den Sicherheitsrat in den vergangenen Wochen an den Rand des Scheiterns gebracht. Die beiden Vetomächte hatten sich heftig um die Nennung der Weltgesundheitsorganisation WHO gestritten. US-Präsident Donald Trump wirft der Organisation Hörigkeit gegenüber China vor und will sie nicht in dem Text erwähnt sehen - Peking dagegen bestand bis zuletzt darauf. Ein Vorschlag mit einer indirekten Nennung der WHO wurde von den USA zuletzt blockiert.

Bei dem deutschen Vorschlag handelt es sich nun Diplomaten zufolge um einen Text, der nur auf das eigentliche Kernanliegen eingeht: Die Unterstützung von UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner bereits etwa sieben Wochen alten Forderung nach einer weltweiten Waffenruhe in der Pandemie. Auf die WHO wird demnach nicht eingegangen. Es blieb zunächst unklar, ob China den Vorschlag akzeptieren könnte. Falls Peking eine Resolution ohne Nennung der WHO gewähren würde, könnte das als Niederlage für das Land gewertet werden.

22.05 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence will „einige Tage“ auf Abstand zu Donald Trump gehen - Sprecherin des US-Vizepräsidenten mit Coronavirus infiziert

Wegen eines Corona-Infektionsfalls im engen Mitarbeiterumfeld von US-Vize-Präsident Mike Pence will dieser "für einige Tage" auf Abstand zu Präsident Donald Trump gehen. Es sei die "persönliche Entscheidung" von Pence, "einige Tage lang Abstand zu halten", sagte die neue Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, am Dienstag. Zuvor hatte Trump angekündigt, als Schutzmaßnahme seine Kontakte zu Pence möglicherweise zu reduzieren. 

Im Weißen Haus waren in der vergangenen Woche binnen zwei Tagen zwei Corona-Fälle bestätigt worden. Unter anderem wurde die Sprecherin von Pence, Katie Miller, positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Angaben Trumps fiel ein Test bei Pence selbst jedoch negativ aus. 

19.50 Uhr: 33.478 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1596 Tote

 Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33.478 gestiegen. Das waren 85 mehr als am Montag, wie das Sozialministerium mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf 1596. Gut 28.600 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen.

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,11 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter etwas mehr als eine weitere Person ansteckt.

Die Zahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 6,7. Je nach Stadt- oder Landkreis variiert sie zwischen 0 (Baden-Baden und Heidelberg) und 24,9 (Alb-Donau-Kreis).

18.45 Uhr: Grenzschließungen gelten derzeit nur bis Freitag - und dann?

Am Freitag laufen die verlängerten Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen Deutschlands aus – es sei denn, das Coronakabinett beschließt in letzter Minute eine erneute Verlängerung. Doch was der SÜDKURIER aus CDU-Fraktionskreisen erfährt, deutet auf ein Umdenken hin.

„Deutliche Lockerungen und Erleichterungen“ seien möglich, sagt Armin Schuster dem SÜDKURIER. Eine pauschale Grenzöffnung sei aber wohl unwahrscheinlich, so der CDU-Innenexperte. Es gebe aber Landesgrenzen, an denen eine Öffnung denkbar sei, fügte Schuster hinzu.

Der SÜDKURIER erfährt allerdings aus Fraktionskreisen, dass eine Grenzöffnung selbst von Kanzlerin Angela Merkel befürwortet wird. Auch der CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak forderte demnach das Ende der Grenzkontrollen. Merkel habe Gespräche mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie dem österreichischen Kanzler Sebastian Kurz geführt. Denkbar seien den Informationen zufolge, dass nur noch stichprobenartige Kontrollen an den Grenzen gemacht würden, die Kontrollen aber grundsätzlich aufrecht erhalten würden.

17.40 Uhr: Südwesthandel: Vielen Geschäften droht das Aus

Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) hat seine Mitglieder zur Lage befragt - mit deprimierendem Ergebnis: Viele Geschäfte im Südwesten fürchten wegen der Corona-Krise um ihre Existenz.

In der HBW-Umfrage, die am Dienstag veröffentlicht wurde, stuften knapp 22 Prozent der Händler im Südwesten die Gefahr einer Geschäftsaufgabe als groß oder sehr groß ein. Weitere 26 Prozent bezeichneten sie als mäßig wahrscheinlich. „Das sind katastrophale, höchst besorgniserregende Zahlen, die die Politik aufrütteln müssen“, sagte HBW-Präsident Hermann Hutter.

Ein großer Teil der Händler bezeichnet die Einnahmen in der dritten Woche nach Wiedereröffnung als „extrem schlecht“. Die Mehrheit erwirtschafte durchschnittlich nur 20 bis 40 Prozent des Umsatzes des Vorjahreszeitraums, ein Viertel weniger als 20 Prozent.

17 Uhr: Frankreich will Ende der Einreisebeschränkungen „zu gegebener Zeit“

Bundesinnenminister Horst Seehofer und sein französischer Kollege Christophe Castaner haben über die Situation an der deutsch-französischen Grenze beraten. Sie seien bei einem Telefongespräch übereingekommen, die Einreisebeschränkungen „zu gegebener Zeit“ aufzuheben, teilte ein Sprecher des französischen Innenministeriums mit. Dies solle koordiniert, schrittweise und nach einem gemeinsamen Zeitplan erfolgen. Der von Frankreich zu diesem Zeitpunkt festgelegte Horizont sei der 15. Juni.

Frankreich hatte die Einreisebeschränkungen in der vergangenen Woche bis zum 15. Juni verlängert. Seehofer hatte zuletzt erklärt, es bestehe Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen. Im Laufe der Woche soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.

15.50 Uhr: Corona-Krise schlägt auch auf Renten durch

Die Corona-Pandemie wird auch an den deutschen Renten nicht spurlos vorbeigehen, allerdings sind die genauen Ausmaße noch nicht abschätzbar. „Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt wirken sich auf die gesetzliche Rentenversicherung nur in abgeschwächter Form aus, da auch bei Kurzarbeit und Arbeitslosengeldbezug weiterhin Beiträge entrichtet werden“, erläuterte der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Dirk von der Heide, am Dienstag in Berlin. Die den rund 21 Millionen Rentnern für den 1. Juli in Aussicht gestellte deutliche Anhebung der Renten um 3,45 Prozent im Westen und um 4,20 Prozent im Osten sei von der Krise allerdings noch nicht betroffen.

14.50 Uhr: Kretschmann wegen Demos gegen Corona-Regeln „hochgradig beunruhigt“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich angesichts der Infektionsgefahr bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen alarmiert gezeigt. „Ich bin hochgradig beunruhigt über diese Demonstrationen“, sagte der Grünen-Politiker. Man werde auf Grundlage eines schriftlichen Berichts des Innenministeriums noch einmal diskutieren, wie man damit umgehe.

Mehrere Tausend Menschen hatten sich am Samstag in Stuttgart versammelt, um gegen Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen zu demonstrieren. Die Polizei berichtete am Wochenende von einem friedlichen Verlauf. Die Teilnehmer der Demo hielten sich demnach weitgehend an die Abstandsregeln.

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Kretschmann nannte den Bericht des Innenministeriums am Dienstag aber „sehr, sehr beunruhigend“. Demnach hätten sich viele Demonstranten nicht an die Hygienevorschriften gehalten, etwa beim Zu- und Abgang zur Demo. Zumal da Kohorten unter den Demonstranten seien, die die Regeln „eh für Blödsinn“ hielten, sagte Kretschmann. Es könne nicht sein, dass man im ganzen Land harte Vorschriften wie Abstandsregeln durchsetze und bei einer solchen Demo ein Infektions-Hotspot entstehe.

Kretschmann appellierte an die Bürger mit Blick auf Verschwörungstheorien, sich in der Corona-Debatte nicht von selbst ernannten Experten oder ewigen Besserwissern beirren zu lassen. In der Wissenschaft gebe es häufig keine völlig Übereinstimmung. Er halte sich als Entscheider „an den Mainstream der Wissenschaft und nicht an irgendwelche Dissidenten“. Das wäre wenig verantwortlich.

13 Uhr: Verbände im Südwesten für Saisonende im Amateurfußball

Die Baden-Württembergischen Landesverbände wollen den Spielbetrieb im Amateurfußball aufgrund der Coronavirus-Pandemie abbrechen.Die Verbandsgremien haben sich auf die Empfehlung geeinigt, die Saison nicht über das reguläre Ende am 30. Juni zu verlängern. Das teilten der Württembergische Fußballverband, der Südbadische Fußballverband und der Badische Fußballverband am Dienstag mit. Die Entscheidung soll auf einem außerordentlichen Verbandstag fallen, der zwischen dem 6. und 27. Juni angesetzt werden soll.

12.15 Uhr: Weitere Corona-Infizierte in Fleischwerk bei Pforzheim

In einer Fleischfirma in Birkenfeld bei Pforzheim sind weitere mehr als 80 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steige die Zahl der Personen, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Enzkreis am Dienstag. Das ist knapp ein Viertel der Belegschaft von etwa 1100 Mitarbeitern. Die Ergebnisse hatte die Behörde am Montagabend veröffentlicht.

Fast 150 Mitarbeiter seien inzwischen genesen. Das bedeutet, dass sie zwar wieder zur Arbeit dürfen. Sie unterliegen aber weiter der Betriebsquarantäne und dürfen sich nur zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bewegen, wie die Sprecherin weiter erklärte. Schon am vergangenen Freitag habe das Landratsamt daher die Auflagen für den Betrieb verschärft und etwa die Einstellung neuer Mitarbeiter für einen Monat untersagt.

10 Uhr: Gesetzliche Krankenkassen drängen wegen Corona-Krise auf höheren Bundeszuschuss

Angesichts sinkender Beitragseinnahmen und zugleich steigender Kosten in der Corona-Krise drängen die gesetzlichen Krankenkassen auf einen höheren Bundeszuschuss. Spätestens im Herbst müsse mit dem Bundesfinanzminister über einen höheren Bundesanteil an der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung gesprochen werden, erklärte die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, am Dienstag in Berlin. Darüber habe in einer Telefonkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montagnachmittag Einigkeit bestanden.

Wegen der Corona-Krise droht der gesetzlichen Krankenversicherung nach einem Bericht des "Tagesspiegel" in diesem Jahr ein Minus von 14,1 bis 14,6 Milliarden Euro. Wenn der Bund nicht einspringe, müsse der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Versicherten von derzeit 1,1 Prozent auf bis zu 2,2 Prozent verdoppelt werden, hieß es.

8 Uhr: Baden-Württemberg will Milliardenfonds für Firmen auflegen

Das Land Baden-Württemberg will einen Beteiligungsfonds auflegen, der kleinen und mittelgroßen Firmen in der Corona-Krise hilft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll sich das Volumen des Fonds auf eine Milliarde Euro belaufen. Das Land will sich mit jeweils mindestens 800.000 Euro an den Unternehmen beteiligen. Damit soll verhindert werden, dass Investmentfonds oder andere Unternehmen die Corona-Schwierigkeiten der hiesigen Wirtschaft ausnutzen und auf Einkaufstour gehen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanzministerin Edith Sitzmann (beide Grüne) wollen am Dienstag (12 Uhr) in Stuttgart Details erläutern.

7.40 Uhr: „Trump-Todesuhr“ am New Yorker Times Square installiert

Eine neue Leuchttafel am New Yorker Times Square zeigt die Zahl der Corona-Toten an, für die US-Präsident Donald Trump durch eine verfehlte Politik verantwortlich sein soll. Die „Trump-Todesuhr“ beruht auf der Annahme, dass 60 Prozent der Todesopfer in den USA auf das Konto des Präsidenten gehen. Bis Montag zeigte die Installation des preisgekrönten Filmemachers Eugene Jarecki 48.000 Tote an - bei insgesamt mehr als 80.000 Todesopfern in den USA. 

Die „Trump-Todesuhr“ am New Yorker Times Square.
Die „Trump-Todesuhr“ am New Yorker Times Square. | Bild: Dia Dipasupil (GETTY IMAGES NORTH AMERICA)

7 Uhr: Laschet will Lockerung der Quarantäne für Rückkehrer aus dem Ausland

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dringt auf eine weitere Lockerung der staatlichen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus. In der „Rheinischen Post“ (Dienstag) plädierte er dafür, die Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus den europäischen Ländern zu lockern. Zur Begründung verwies er auf das Ende des Lockdowns in Frankreich, wo die Menschen seit Montag wieder deutlich mehr Freiheiten haben. Zugleich bekräftigte er seine Forderung nach einer raschen Öffnung der deutschen Grenzen.

Jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss sich derzeit für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Für Menschen, die mit einer Ausnahmegenehmigung einreisen - also etwa für Berufspendler - gilt diese Pflicht allerdings nicht. Frankreich hatte am Montag seine strengen Ausgangsbeschränkungen gelockert. Die Bewegungsfreiheit bleibt aber eingeschränkt. Wer sich mehr als 100 Kilometer von seinem Wohnort fortbewegen möchte, braucht einen triftigen Grund.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. Mai:

22.00 Uhr: WHO ruft angesichts weltweiter Corona-Lockerungen zu "extremer Vorsicht" auf

Angesichts von Lockerungen bei den strengen Corona-Maßnahmen in vielen Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) "extreme Vorsicht" angemahnt. Zwar gebe es sehr große Erfolge bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Der Abteilungsleiter der WHO für Gesundheitsnotfälle, Michael Ryan, warnte jedoch vor der Gefahr einer zweiten Ansteckungswelle.

19.50 Uhr: 33.393 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1570 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33 393 gestiegen. Das waren 141 mehr als am Samstag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf 1570. Knapp 28.400 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,21 angegeben.

19.00 Uhr: Gäste sollen freiwillig Daten erfassen lassen

Um bei Infektionen Kontakte nachverfolgen zu können, sollen Gaststättenbetreiber die Daten der Gäste speichern und vier Wochen nach der Erfassung wieder löschen. Das sieht die Verordnung des Landes Baden-Württemberg  für die Öffnung von Gaststätten vor. Die Angabe der Gäste erfolge jedoch auf freiwilliger Basis, heißt es in der Verordnung. 

Demnach sollen der Name des Gastes, dessen Kontaktdaten sowie Datum und Uhrzeit des Gaststätten-Besuchs gespeichert werden. Außerdem dürften Beschäftigte und Gäste, die in den vergangenen 14 Tagen Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten, Lokale nicht betreten. Das gelte auch für den Fall, dass jemand Symptome einer Atemwegsinfektion oder erhöhte Temperatur aufweist.

Geplant ist ab dem 18. Mai eine schrittweise Öffnung der Gastronomie im Außen- und Innenbereich.

17.10 Uhr: DFB-Pokal soll im Juni fortgesetzt werden - Finale am 4. Juli

Der Spielbetrieb im DFB-Pokal soll in der derzeitigen Corona-Krise im Juni fortgesetzt werden. Vorbehaltlich einer politischen Erlaubnis sind die beiden Halbfinals für den 9. und 10. Juni geplant und das Finale in Berlin für den 4. Juli, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte. Der genannte Endspiel-Termin in Berlin läge allerdings nach dem Ende einiger Profiverträge, die bis zum 30. Juni gelten. Neben Titelverteidiger FC Bayern München sind noch Eintracht Frankfurt, Regionalligist 1. FC Saarbrücken sowie Bayer Leverkusen vertreten.  
 
Die 3. Fußball-Liga soll frühestens am 26./27. Mai fortgesetzt werden, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Die Bundesliga der Frauen soll ab dem 29. Mai fortgesetzt werden. Um die verbleibenden sechs Spieltage absolvieren zu können, bedarf es aber noch einer Genehmigung durch die Politik. 

16.15 Uhr: Merkel ruft Bürger zu anhaltender Vorsicht gegenüber Coronavirus auf

Nach dem Inkrafttreten weiterer Lockerungen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Bürger zu anhaltender Vorsicht gegenüber dem Coronavirus aufgerufen. Auch wenn die Corona-Politik nun in eine "neue Phase" eingetreten sei, müssten sich die Menschen weiter "an die Grundgebote halten" - nämlich an das Abstandhalten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, sagte Merkel am Montag in Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies warnend auf steigende Infektionszahlen hin.

15.30 Uhr: Bilder von Konstanz bis Basel: Wie die Grenze zur Schweiz zur Festung wurde

Bisher nutzten wir sie fast selbstverständlich, jetzt fehlt plötzlich etwas. Die meisten Übergänge an der 316 Kilometer langen Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz sind geschlossen. Unsere Fotografen haben den Ausnahmezustand dokumentiert.

14.15 Uhr: Landesregierung plant weiteres Corona-Hilfspaket für Wirtschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann will wegen der Corona-Krise ein weiteres Hilfspaket für die Südwestwirtschaft schnüren. Das geht aus einem Schreiben hervor, den Kretschmann am Samstag an die Kabinettsmitglieder geschickt hatte. „Wir müssen mit einem wirtschaftlichen Einschnitt rechnen, der tiefer geht als der nach der globalen Finanzmarktkrise 2008“, hieß es darin. Er sehe die dringende Notwendigkeit eines stringenten und wirkungsvollen Pakets für Baden-Württemberg, um in einer zweiten Phase weiter schnelle und zielgerichtete Hilfestellungen geben zu können, schrieb der Ministerpräsident.

Das Hilfspaket müsse auf einer umfassenden Bestandsaufnahme fußen, weshalb entsprechende Konzepte bis zum 13. Mai eingehen sollten. „Insbesondere bitte ich darzustellen, welche Bereiche in welcher Art und welchen zeitlichen Dimensionen betroffen sind“, schrieb Kretschmann weiter. Die Eckpunkte für ein gemeinsames Hilfsprogramm sollen in der Sitzung der Haushaltskommission am 19. Mai und damit „im Lichte der Ergebnisse der Steuerschätzung“ beschlossen werden.

13.30 Uhr: Finanzielle Unterstützung für Sportstätten im Südwesten

Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat für den Neubau und die Sanierung von kommunalen Sportstätten in Baden-Württemberg in diesem Jahr Zuschüsse von rund 17,5 Millionen Euro zugesichert. In Abstimmung auch mit den Landesportverbänden sollen die Mittel im Rahmen des Solidarpakts Sport für 111 kommunale Projekte eingesetzt werden. Das teilte das Kultusministerium am Montag mit.

„Dass wir den Sport auch während der Corona-Krise weiter unterstützen, ist ein klares Bekenntnis zum Sport in Baden-Württemberg“, sagte Eisenmann. Die Förderung soll dem Sportunterricht in Schulen und Vereinen zugutekommen.

13 Uhr: Bundeskriminalamt sieht Risiko für rechte Unterwanderung von Anti-Corona-Protest

Nach Auffassung des Bundeskriminalamts (BKA) besteht bei wachsendem Unmut über die Folgen der Corona-Krise zunehmend die Gefahr, dass rechte Akteure die Proteste gegen die Beschränkungen unterwandern und zur Verbreitung ihrer Ideologien benutzen könnten. Derzeit sei die Situation rund um die Demonstrationen „sehr dynamisch“ und damit „schwer abschätzbar“, sagte BKA-Präsident Holger Münch am Montag. Es sei aber zu beobachten, dass vor allem das rechte Spektrum versuche, Unmut aus bürgerlichen Kreisen „zu kapern“. Derzeit sei jedoch noch offen, ob sich dies zu einem „wirklichen ernsthaften Problem“ entwickle, sagte Münch vor Journalisten in Berlin.

11:15 Uhr: Diese Lockerungen treten in der Schweiz und Frankreich ab heute in Kraft

SCHWEIZ: Rund acht Wochen nach der Schließung dürfen am Montag Kindergärten und Schulen, Geschäfte, Restaurants und Museen wieder öffnen. Sport bis zu fünft ist wieder erlaubt. Außer in Schulen sind überall Hygienemaßnahmen sowie Abstand vorgeschrieben. Möglichst soll man weiter von zu Hause arbeiten, damit es kein Gedränge im Nahverkehr gibt. Geschlossen bleiben bis Anfang Juni Kinos, Casinos, Schwimmbäder, Fitnesszentren und Campingplätze. Masken sind keine Pflicht. Doch die Behörden empfehlen sie dort, wo das Abstand halten schwierig ist - wie in Bus und Bahn.

FRANKREICH: Von Montag an können die Menschen wieder ohne Passierschein vor die Tür. Für Sport oder Spaziergänge gibt es keine Beschränkungen mehr. Auch die Geschäfte sollen wieder öffnen. Restaurants und Bars bleiben zu. In Départements, die nicht so stark betroffen sind, dürfen Parks und Gärten wieder öffnen. Schrittweise sollen auch Schulen und Krippen wieder aufmachen. Die Bewegungsfreiheit bleibt aber eingeschränkt. Wer mehr als 100 Kilometer (bisher: 1 Kilometer) weit weg will, braucht einen triftigen Grund. In der Pariser Metro haben zu Stoßzeiten Fahrgäste mit Bescheinigung der Arbeitgeber Vorrang. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt jetzt Maskenpflicht.

11 Uhr: BKA-Chef mahnt zu Aufmerksamkeit bei Gewalt gegen Kinder

Bei der Polizei gehen nach Auskunft des Bundeskriminalamts (BKA) in der Corona-Krise nicht mehr Hinweise auf Gewalt und Missbrauch in der Familie ein als sonst. Diese Daten seien jedoch mit äußerster Vorsicht zu interpretieren, erklärte BKA-Chef Holger Münch am Montag in Berlin. Das Dunkelfeld sei groß und die Auflagen in der Corona-Pandemie könnten dazu beitragen, dass familiäre Konflikte eskalierten.

Zugleich seien Kinder weniger im Kontakt mit Menschen wie Erziehern, Lehrern oder Kinderärzten, an die sie sich normalerweise wenden könnten, sagte Münch. Es sei möglich, dass die Corona-Auflagen zu einer Zunahme von Gewalt führten, die die Polizei derzeit aber nicht beobachten könne.

Es sei wichtig, dass die Menschen im Umfeld von Kindern trotz physischer Distanz aufmerksam blieben und sich bei einem Verdacht an die Behörden wendeten, sagte Münch.

9:25 Uhr: Ifo-Umfrage: Corona trifft Arbeitsmarkt im Süden am härtesten

Ausgerechnet die beiden Musterschüler in Sachen Arbeitslosigkeit könnten von der Corona-Krise am härtesten getroffen werden. In Baden-Württemberg und Bayern hat laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts bereits rund ein Fünftel der Unternehmen beschlossen, Jobs abzubauen. „Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“, sagt Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut.

Konkret gaben 22 Prozent der befragten Betriebe in Baden-Württemberg und 20 Prozent in Bayern an, einen Beschäftigungsabbau bereits beschlossen zu haben. Dahinter folgten die Region „Nordwest-Deutschland“ aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen mit jeweils 18 Prozent, Hessen kommt auf 16 Prozent.

7.30 Uhr: Sorge vor Radikalisierung des Protests gegen Corona-Regeln

Nach den Demonstrationen gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus warnen führende Politiker vor einer Radikalisierung des Protests. Wer die Pandemie leugne und zum Verstoß gegen Schutzvorschriften aufrufe, nutze die Verunsicherung der Menschen schamlos dafür aus, die Gesellschaft zu destabilisieren und zu spalten, sagte SPD-Chefin Saskia Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). „Wegschauen und Schweigen hilft nicht. Hier müssen wir gegenhalten und uns als streitbare Demokraten erweisen.“

Ähnlich äußerte sich CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak: „Wir lassen nicht zu, dass Extremisten die Corona-Krise als Plattform für ihre demokratiefeindliche Propaganda missbrauchen“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Die CDU nehme die Sorgen der Bürger ernst. „Aber klar ist auch, dass wir konsequent gegen diejenigen vorgehen, die jetzt die Sorgen der Bürger mit Verschwörungstheorien anheizen und Fake-News in Umlauf bringen.“

Obwohl zuletzt zahlreiche Auflagen aufgehoben wurden und an diesem Montag vielerorts weitere Lockerungen in Kraft treten, waren am Wochenende Tausende Menschen in vielen deutschen Städten auf die Straße gegangen. Sie protestierten - oft unter Missachtung der Hygieneregeln und des Verbots größerer Versammlungen - gegen die staatlichen Vorgaben. Die Proteste lösen in der Politik zunehmend Besorgnis aus, auch weil sich mancherorts Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker unter die Demonstranten mischen.

Auch in Südbaden wurde am Wochenende demonstriert. Einen Überblick finden Sie hier.

7 Uhr: Reproduktionszahl erneut über kritischem Wert 

Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hat sich möglicherweise den zweiten Tag in Folge beschleunigt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab in seinem Bericht für Sonntag die sogenannte Reproduktionszahl mit einem Wert über der kritischen Marke eins an. Bereits am Samstag hatte die Schätzung bei über eins gelegen. 

Das RKI schätzte die jüngste Reproduktionszahl auf 1,13; am Samstag hatte sie 1,10 betragen. Noch am Freitag hatten die Experten den Wert auf 0,83 geschätzt. Die Reproduktionszahl gibt an, wieviele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung im Schnitt mit dem Erreger ansteckt. 

Das Institut erläuterte jedoch, aufgrund statistischer Schwankungen, die durch die insgesamt gesunkenen Zahlen verstärkt würden, lasse sich noch nicht bewerten, "ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt". Der Anstieg der geschätzten Reproduktionszahl mache es erforderlich, "die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten".

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. Mai:

20.46 Uhr: Boris Johnson kündigt geringfügige Lockerung des Corona-Lockdowns an

Der britische Premierminister Boris Johnson hat am Sonntag für England eine vorsichtige Lockerung der Kontaktbeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie angekündigt. „Die Zahl der Todesfälle ist tragisch, das Leiden immens“, sagte Johnson in einer im Fernsehen übertragenen Rede am Sonntagabend. Trotzdem sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Daher könne nun in langsamen Schritten mit Lockerungen begonnen werden.

Die Menschen werden nun nicht mehr dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben, sondern „wachsam“ zu sein. Wer nicht von zuhause arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, so Johnson. Von kommendem Mittwoch an seien wieder uneingeschränkt körperliche Betätigungen im Freien erlaubt, solange sie im Kreis des eigenen Haushalts bleiben. Reisen innerhalb Englands, beispielsweise zu Nationalparks oder an die Küste werden ebenfalls wieder zugelassen.

Frühestens Anfang Juni könnten auch wieder Läden und Schulen schrittweise geöffnet werden. Von Juli an sei womöglich an eine teilweise Öffnung von Restaurants und Betrieben mit Publikumsverkehr zu denken.

Johnson stellte zudem ein System von fünf Warnstufen vor, mit denen in Zukunft die Situation in Großbritannien bewertet werden soll. Die Einstufung werde von der Höhe der Übertragungsrate des Virus abhängen, die nun etwas unter eins liege. Weitere Details seines Fahrplans werde er am Montag im Parlament vorstellen, so der konservative Politiker.

Die Lockerungen gelten nicht für die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon rief die Schotten dazu auf, weiterhin zuhause zu bleiben. Die Botschaft der Regierung in London, wachsam zu sein, kritisierte sie als vage. Auch Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei kritisierte die Änderungen als unklar.

19.50 Uhr: Mehr als 169 500 Corona-Nachweise in Deutschland - mehr als 7400 Tote

Bundesweit sind bis Sonntagnachmittag über 169 500 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: mehr als 169 100 Infektionen). Mindestens 7438 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 7426). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstag bei 1,10 (Datenstand 9.5. 0 Uhr). Das bedeutet, dass zehn Infizierte gut 11 weitere Personen anstecken. Damit ist der Wert deutlich höher als noch vor einigen Tagen. Das RKI schreibt dazu: Wegen statistischer Schwankungen könne noch nicht bewertet werden, ob es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 144 400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 44 500 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2164 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 34 700 Fällen und mindestens 1423 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 33 200 bestätigten Fällen und mindestens 1542 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 340,5 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 203,9. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100 000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

18.30 Uhr: Wilhelma öffnet wieder - mit Maskenpflicht und Online-Tickets

Die Stuttgarter Wilhelma öffnet sich nach fast zweimonatiger Corona-Schließung am Montag wieder für Besucher. Allerdings sind Teile des zoologisch-botanischen Gartens, der zu den größten Europas zählt, für das Publikum noch gesperrt, darunter die Gewächshäuser, das Amazonien-Haus und alle weiteren Gebäude. Auch der Streichelzoo und die begehbaren Volieren sind nicht zugänglich.

Und es gibt noch mehr Veränderungen: Um Menschenansammlungen zu vermeiden, sind Führungen und kommentierte Fütterungen gestrichen. Tickets können nur online gekauft werden, damit keine Warteschlangen entstehen. Auf dem Gelände besteht Maskenpflicht. Die Zahl der Buchungen ist auf 4000 am Tag begrenzt - an guten Wochenenden besuchen 15 000 bis 18 000 Menschen täglich die Wilhelma. „Je geduldiger und maßvoller wir die Öffnung angehen, umso größer ist die Chance, dass dieses Experiment dauerhaft gelingt“, betonte Wilhelma-Chef Thomas Kölpin.

Nicht nur für die Menschen sei es wichtig, wieder Flora und Fauna genießen zu können. Auch für viele Tiere wie Affen, Raubkatzen und Seelöwen sei es eine willkommene Abwechslung, wenn sich der Park wieder mit Leben füllt. Kölpin erwartet eine große Nachfrage nach Eintrittskarten. Die Besucher können jetzt auch den während der Schließzeit geborenen Nachwuchs unter anderem bei den Totenkopf-Affen, den Gänsegeiern, den Kamerunschafen und den Poitou-Eseln anschauen. Die Wilhelma, ein Landesbetrieb, zeigt an die 11 000 Tiere aus 1200 Arten.

Von Montag an ist im Südwesten auch Sport unter freiem Himmel und ohne Körperkontakt wieder erlaubt: Freiluft-Sportanlagen wie Golf- oder Tennisplätze, Reitanlagen und Hundeschulen dürfen wieder öffnen. Gleiches gilt für Fahrschulen, Sportboothäfen und den Luftsport. Auch Sonnenstudios, Massage-, Kosmetik- und Nagelstudios können ihre Dienste wieder anbieten. Musikschulen dürfen mit Einschränkungen wieder loslegen.

17.10 Uhr: Kölner Mediziner: Remdesivir-Studie kommt voran

Eine Studie zum Medikament Remdesivir zur Bekämpfung der Corona-Erkankung kommt nach Angaben des Kölner Studienleiters voran. Die Studie sei „in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium“, sagte der Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln, Gerd Fätkenheuer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag). Er leitet den deutschen Teil der Studie eines internationalen Konsortiums zur Erforschung von Remdesivir.

Das Medikament gilt als ein mögliches Mittel zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen. Die USA haben eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. Eine klinische Studie hatte zuvor gezeigt, dass er bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen kann. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigten Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.

Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.

15.55 Uhr: Scholz pocht wegen Corona-Krise auf höhere Steuern für Reiche

Angesichts der Milliardenlasten durch die Corona-Krise pocht Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auf höhere Steuern für besonders vermögende Bürger. Die Bürger, die „sehr, sehr viel verdienen, sollten einen etwas höheren Beitrag leisten“, sagte Scholz dem „Tagesspiegel am Sonntag“ aus Berlin. „Das bleibt unser Ziel und das wird ganz sicher auch in unserem nächsten Wahlprogramm stehen“.

Der Vizekanzler verwies in dem Zusammenhang als Richtschnur auf das Wahlprogramm 2017, in dem die SPD einen Spitzensteuersatz von 45 Prozent und die Einführung einer Reichensteuer gefordert hatte. Diese Steuer in Höhe von drei Prozent auf den Spitzensteuersatz sollte ab einem zu versteuernden Einkommen für Ledige von 250.000 Euro gezahlt werden.

Auf die Frage, ob das eine Art „Corona-Soli“ werden solle, sagte Scholz im „Tagesspiegel am Sonntag“: „Es geht um ein faires und gerechtes Steuersystem“. Dazu gehöre auch, „dass wir verhindern, dass Leute Wege finden, sich um das Steuerzahlen komplett zu drücken“.

Also sei sein Bestreben, dass auf der internationalen Ebene so etwas wie eine globale Mindestbesteuerung vereinbart werden soll. Er halte Ideen für absurd, „ausgerechnet jenen, die mehrere hunderttausend Euro im Jahr verdienen, jetzt Steuersenkungen zu versprechen“, betonte Scholz.

14.20 Uhr: Gelockerte Corona-Regeln im Südwesten: Das ändert sich ab Montag

Die grün-schwarze Landesregierung beschloss am Samstag die am Mittwoch angekündigten Lockerungen der Corona-Vorschriften.  „Weil wir in den vergangenen Wochen so umsichtig waren, können wir das öffentliche Leben schrittweise weiter hochfahren“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Durch die seit März geltenden Maßnahmen sei eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden, Menschenleben seien so gerettet worden. „Die Lockerungen verlangen, dass wir uns weiter verantwortungsvoll verhalten“, sagte Kretschmann: „Wir sind noch lange nicht durch.“

Die von der Regierung beschlossene Neufassung der Corona-Verordnung sieht unter anderem vor, dass von Montag an der Aufenthalt draußen auch mit Angehörigen eines weiteren Haushalts gestattet ist. In privaten Räumen sind nun auch Treffen mit Geschwistern und deren Familien sowie Personen aus einem weiteren Haushalt möglich. Bislang mussten Angehörige eines Haushalts unter sich bleiben. Zudem dürfen ab Montag unter anderem auch Sonnen-, Kosmetik- und Tattoo-Studios, Spielhallen, Fahrschulen sowie Tennis- oder Golfplätze wieder öffnen. Weitere Lockerungen werde es vom 18. Mai an unter anderem für Gaststätten geben.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit der stufenweisen Öffnung des Gastgewerbes und der weiteren Lockerungen von Montag an einen weiteren wichtigen Schritt gegangen sind“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Dies sei eine große Erleichterung für Unternehmen, Beschäftigte und Bürger. Wichtig sei, dass Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Nur so könnten erneute Beschränkungen verhindert werden.

In Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen im Südwesten sind vom 18. Mai an wieder Besuche erlaubt, teilte Gesundheits- und Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Samstag mit. „Die Zeit bis dahin müssen wir den Einrichtungen auf deren eigenen Wunsch hin geben, um den Übergang so vorzubereiten, dass die Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin bestmöglich geschützt sind“, sagte er.

13.30 Uhr:  Erste Gottesdienste mit Gläubigen nach Lockerung der Corona-Regeln

Nach knapp acht Wochen Zwangspause wegen des Coronavirus haben die Kirchen im Südwesten erstmals wieder gemeinsame Gottesdienste mit Gläubigen in den Gotteshäusern gefeiert. Bei den Sonntagsgottesdiensten galten Hygiene- und Abstandsregeln. Dies habe gut funktioniert, sagte ein Sprecher des Erzbistums Freiburg. Im Freiburger Münster nahmen am Sonntagmorgen knapp 100 Gläubige an der ersten Eucharistiefeier seit Mitte März teil, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Es war eine der ersten christlichen Feiern im Land, seit Corona-Regeln gelockert und Gottesdienste wieder erlaubt wurden.

Laut den Vorgaben des Landes müssen die Besucherzahlen dennoch weiterhin begrenzt werden. Zudem muss in den Gotteshäusern ein Mindestabstand eingehalten werden. Auf gemeinsames Singen soll wegen der Corona-Infektionsgefahr zunächst verzichtet werden. Das Tragen von Schutzmasken wird von den Kirchen empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Der Empfang der heiligen Kommunion, wie am Sonntag in Freiburg, wird den Gottesdienstbesuchern möglich gemacht. Besucher mussten sich am Eingang der Kirche die Hände desinfizieren.

Während der Corona-Krise hatten viele Kirchen Gottesdienste über das Internet übertragen. Einige Gemeinden wollen dies zunächst fortsetzen. Dieses Angebot richte sich vor allem an Menschen, die nicht in die Kirche kommen können oder aus Angst vor dem Coronavirus noch nicht wollen, sagte ein Sprecher des Erzbistums Freiburg. Mehrere Kirchengemeinden wollen mit dem Neustart von Gottesdiensten mit Gläubigen noch etwas warten, teilten die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie die beiden evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg mit. Infektionsrisiken sollten so gering wie möglich gehalten werden. Auf größere christliche Feiern müssen die Kirchen wegen Corona vorerst verzichten.

12.00 Uhr: Fahrschulen in Baden-Württemberg öffnen wieder - Unterricht mit Abstand, Fahren mit Mundschutz 

Für Tausende Fahrschüler in Baden-Württemberg kann die Ausbildung starten oder weitergehen: Am Montag werden die Fahrschulen wieder geöffnet.  Die 1540 Ausbildungsstätten mit ihren 4500 Fahrlehrern waren seit 17. März geschlossen.

Viele Fahrschulen hatten ihre Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt. Ab sofort gibt es dann sowohl wieder theoretischen als auch praktischen Unterricht. Die einschlägigen Hygienevorschriften seien dabei zu beachten, betonte  der Chef des baden-württembergischen Fahrlehrerverbandes, Jochen Klima. So müsse im Unterrichtssaal ausreichend Abstand gewahrt werden. Wahrscheinlich müssten die Gruppen verkleinert und deshalb mehr Unterricht angeboten werden.

Bei den praktischen Stunden müssen Schüler und Fahrlehrer den Angaben zufolge einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Lenkrad, Blinker, Schaltung oder Türgriffe sind zu desinfizieren. Im Fahrzeug dürfen sich nur zwei Menschen aufhalten. Ausnahme sei die Prüfung: „Der Prüfer muss ja mitfahren“, sagte Klima.

10.45 Uhr: Einreise nach Deutschland zum Muttertag gestattet

Um Besuche am Muttertag zu ermöglichen, sind die wegen der Corona-Pandemie verhängten strengen Regeln an den Grenzen für einen Tag etwas gelockert worden. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) hat die Bundespolizei entschieden, den Besuch bei der Mutter an diesem Sonntag als triftigen Grund für eine Einreise nach Deutschland zu akzeptieren. Seit Wochen darf nur einreisen, wer einen wichtigen Grund vorweisen kann. Das sind beispielsweise Lastwagenfahrer, Angehörige medizinischer Berufe oder Berufspendler aus der Grenzregion.

Außerdem gibt es an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxemburg, der Schweiz und Österreich stationäre Grenzkontrollen. „Die bei der Einreisekontrolle dazu gemachten Angaben müssen glaubhaft und überprüfbar sein“, teilte die Bundespolizei am Sonntag auf Nachfrage der dpa mit.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Kontrollen Mitte März angeordnet, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 in Deutschland zu verlangsamen. Einige Politiker in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und in Luxemburg fordern seit Tagen ein Ende der Kontrollen, die nach jetzigem Stand bis zum kommenden Freitag andauern sollen.

09.15 Uhr: Merkel sichert Kultur weitere Unterstützung in Corona-Krise zu

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Kulturbranche weitere Unterstützung in der Corona-Krise zugesichert. Das Ziel sei, dass die breite und vielfältige kulturelle Landschaft auch nach Überwindung der Pandemie weiterexistieren könne, sagte Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft am Samstag. Es sollten nun Konzepte entwickelt werden, wie mit Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen auch Theater, Konzerthäuser, Opern und andere Kulturstätten wieder öffnen könnten. Für große Konzerte und Festivals werde es noch schwer bleiben. „Aber wir freuen uns, wieder erste Schritte in den Alltag gehen zu können, gerade auch im kulturellen Bereich.“

Merkel betonte, dass das Coronavirus einen tiefen Einschnitt in das gemeinsame kulturelle Leben darstelle. Besonders betroffen seien die vielen Künstlerinnen und Künstler und dabei vor allem Freischaffende. Daher wollten Bund und Länder Künstlern Brücken bauen. „Wir werden auch weiterhin schauen, welche Unterstützungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten für die Kunst von Notwendigkeit sind.“

08.30 Uhr: Giffey stellt Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Rückkehr zum Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht gestellt. „Wenn das Infektionsgeschehen es zulässt, könnte die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb vielleicht im Sommer möglich sein. Aber darüber entscheiden letztlich die Länder“, sagte die SPD-Politikerin der „Welt am Sonntag“. Sie wolle in der kommenden Woche mit der Jugend- und Familienministerkonferenz die weiteren Schritte besprechen. „Wenn jetzt Geschäfte, Hotels, Restaurants und viele andere Bereiche wieder öffnen und mehr Eltern wieder arbeiten gehen, brauchen sie auch eine gute Betreuung für ihre Kinder. Sonst funktioniert das Gesamtsystem nicht.“ Ab Montag gilt eine erweiterte Notbetreuung in Kitas.

08.10 Uhr: Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen weltweit

Weltweit haben sich bereits mehr als vier Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Von den 4.001.437 nachgewiesenen Infektionen endeten 277.127 tödlich, wie Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Samstagabend ergaben. Europa ist mit mehr als 1,7 Millionen Ansteckungen und 155.074 Todesfällen der am schwersten betroffene Kontinent. Die landesweit meisten Sterbefälle verzeichneten die USA mit 78.320 Toten. Die Zahl der Infektionen stieg dort auf mehr als 1,3 Millionen. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Fallzahlen noch deutlich höher liegen, da nicht alle Menschen auf das neuartige Coronavirus getestet werden. In Deutschland wurden laut Robert-Koch-Institut mittlerweile 168.551 Corona-Fälle nachgewiesen. Rund 143.300 der Betroffenen sind demnach bereits genesen, 7.369 Infizierte starben. Deutlich mehr Corona-Tote haben Italien, Großbritannien, Spanien und Frankreich zu beklagen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. Mai:

21.10 Uhr: Geschätzte Corona-Reproduktionszahl in Deutschland wieder bei mehr als eins

Die Corona-Pandemie in Deutschland gewinnt möglicherweise wieder an Dynamik: Die Reproduktionszahl stieg auf einen Wert von mehr als eins, wie das Robert-Koch-Institut am Samstag in seinem täglichen Lagebericht zur Corona-Pandemie mitteilte. Die Experten schätzen den Wert demnach auf 1,10. Am Freitag war sie vom RKi noch auf 0,83 geschätzt worden. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung mit einem Erreger ansteckt.

Das RKI warnte, angesichts statistischer Schwankungen, die durch die gegenwärtig relativ geringe Zahl von Infizierten noch verstärkt würden, lasse sich allerdings nicht sagen, „ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt“. Der Anstieg der geschätzten Reproduktionszahl mache es aber in jedem Fall „erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten“.

In Deutschland wurden laut RKI mittlerweile 168.551 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Rund 143.300 der Betroffenen sind demnach bereits genesen, 7.369 Infizierte starben.

Bund und Länder haben am Mittwoch weitreichende Lockerungen der Corona-Auflagen angekündigt, die je nach Bundesland unterschiedlich umfangreich und schnell in Kraft treten. Einigen Menschen geht dies nicht weit genug. So fanden am Samstag in mehreren deutschen Städten Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen statt.

19.00 Uhr: 33 252 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1542 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33 252 gestiegen. Das waren 182 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Samstag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 7 auf 1542. Mehr als 27 600 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen.

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,56 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte etwas mehr als fünf weitere Personen anstecken.

18.10 Uhr: Gläubige dürfen wieder Gottesdienste feiern

Nach knapp acht Wochen Zwangspause wegen des Coronavirus werden in Baden-Württemberg erstmals wieder öffentliche Sonntagsgottesdienste gefeiert. Im Freiburger Münster ist am Morgen (8.00 Uhr) die erste Eucharistiefeier mit Gläubigen seit Mitte März geplant. Auch andere Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften im Südwesten laden wieder zu Gottesdiensten ein.

Laut den Vorgaben des Landes müssen die Besucherzahlen begrenzt werden. Zudem muss in den Gotteshäusern ein Mindestabstand eingehalten werden. Auf gemeinsames Singen soll wegen der Corona-Infektionsgefahr zunächst verzichtet werden. Das Tragen von Schutzmasken wird von den Kirchen empfohlen, ist aber nicht Pflicht.

Während der Corona-Krise hatten viele Kirchen Gottesdienste über das Internet übertragen. Einige Gemeinden wollen dies zunächst fortsetzen und Gottesdienste mit Gläubigen erst später wieder organisieren.

17.00 Uhr: Erneut Tausende bei Demo gegen Corona-Regeln in Stuttgart

Einem erneuten Demonstrationsaufruf gegen die Coronavirus-Beschränkungen sind am Samstag in Stuttgart mehrere Tausend Menschen gefolgt. Die Polizei verzeichnete auf dem Demonstrationsgelände einen regen Zustrom an Menschen, sagte ein Polizeisprecher. Es sei ziemlich voll geworden. Eine genaue Teilnehmerzahl konnte die Polizei zunächst nicht nennen. Die Polizei achtete auf die Einhaltung des Infektionsschutzes und des geforderten Abstands. Größere Probleme habe es nicht gegeben. Die Vorgaben seien meist eingehalten worden, es sei friedlich geblieben.

Für die als überparteilich bezeichnete Demo auf dem Cannstatter Wasen hatte der Initiator Michael Ballweg ursprünglich 50 000 Teilnehmer angemeldet. Dem schob aber die Stadt Stuttgart einen Riegel vor: Ballweg erhielt die Auflage, die Versammlung auf maximal 10 000 Teilnehmer zu begrenzen. Mehr seien für Stadt und Polizei nicht machbar, sagte ein Sprecher der Stadt. Entscheidend sei, dass sich niemand bei der Demo anstecke, hatte die Stadt zuvor mitgeteilt.

Vergangenes Wochenende kamen bereits mehrere Tausend Menschen zum Wasen, um für die aus ihrer Sicht eingeschränkten Grundrechte zu demonstrieren. Der Veranstalter sprach von damals 5000 Teilnehmern.

Hinter dem Protest steht die Initiative „Querdenken“ von Ballweg. Seine regelmäßigen Demos erhielten zuletzt deutlich Zulauf. Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

14.10 Uhr: Fast alle Kreise liegen deutlich unter Obergrenze bei Neuinfektionen

Die allermeisten Landkreise in Deutschland liegen nach einer Übersicht des Robert Koch-Instituts derzeit deutlich unter der von Bund und Ländern festgelegten Obergrenze für Corona-Neuinfektionen. Bis Samstagvormittag waren drei Kreise bekannt, in denen dieser Grenzwert überschritten wird: Greiz in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und Steinburg in Schleswig-Holstein.

Bund und Länder hatten am Mittwoch eine deutliche Lockerung der Corona-Auflagen vereinbart, zugleich aber beschlossen, dass sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird, wenn in Landkreisen oder kreisfreien Städten mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche registriert werden.

Rund 10 weitere Kreise haben laut Robert Koch-Institut (RKI) derzeit mehr als 25 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche (Stand 9.5. 0 Uhr). Die anderen Kreise liegen darunter, einige melden gar keine Neuinfektionen mehr. Allerdings weist das RKI darauf hin, dass es unter anderem durch einen Verzug bei Datenübermittlungen zu Diskrepanzen zwischen seinen Angaben und den tatsächlichen lokalen Zahlen kommen kann.

Laut RKI sind in Deutschland seit Ausbruch der Seuche insgesamt rund 168 500 Infektionen registriert worden (Stand 9.5. 0 Uhr). Das sind rund 1250 mehr als am Vortag. Geschätzte 143 300 Menschen haben demnach die Infektion überstanden, rund 1600 mehr als am Vortag.

Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag bei 0,83 (Datenstand 8.5. 0:00 Uhr). Das bedeutet, dass zehn Infizierte gut acht weitere Personen anstecken. Damit ist der Wert etwas höher als in den vergangenen Tagen. Am Donnerstag gab das RKI den Wert mit 0,71 an, am Mittwoch mit 0,65. Die Reproduktionszahl ist mit einer gewissen Unsicherheit behaftet.

09.58 Uhr: Deutsche und französische Parlamentarier fordern sofortige Grenzöffnung

n einem gemeinsamen Aufruf haben deutsche und französische Parlamentsabgeordnete eine sofortige Öffnung der Grenze zwischen beiden Ländern gefordert. Wegen der sinkenden Zahl von Corona-Infektionen beidseits der Grenze könnten die Beschränkungen „nicht mehr mit Gesundheitsschutz begründet werden“, schrieben die zwölf Abgeordneten des Bundestags und der französischen Nationalversammlung in dem Aufruf, der AFP am Samstag vorlag.

Die Grenzübergänge müssten „unverzüglich“ wieder geöffnet werden. „Das kann keinen Tag länger dauern!“ Die Beschränkungen beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Frankreich „trennen nun wie ein künstlicher Schnitt, was Jahrzehnte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geschaffen haben“, schreiben die Abgeordneten, die dem Vorstand der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung angehören.

„Die Maßnahmen bringen immense Probleme mit sich und führen zu inakzeptablen menschlichen Härten“, kritisieren sie. Sie führten zu „inakzeptablen Zumutungen im Alltag der Bürgerinnen und Bürger“ und seien für die Betroffenen „mehr als grenzwertig“. Die Grenzübergänge müssten sofort wieder geöffnet werden, und die verschärften Maßnahmen dürften nach ihrem Auslaufen am 15. Mai keinesfalls verlängert werden.

08.29 Uhr: Erneut Tausende bei Demo gegen Corona-Regeln erwartet

Zur nächsten Demonstration gegen die Coronavirus-Beschränkungen werden am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart erneut Tausende Menschen erwartet. Für die als überparteilich bezeichnete Demo auf dem Cannstatter Wasen hatte der Initiator Michael Ballweg ursprünglich 50 000 Teilnehmer angemeldet. Dem schob aber die Stadt Stuttgart einen Riegel vor: Ballweg erhielt die Auflage, die Versammlung auf maximal 10 000 Teilnehmer zu begrenzen. Mehr seien für Stadt und Polizei nicht machbar, sagte ein Sprecher der Stadt. Entscheidend sei, dass sich niemand bei der Versammlung anstecke, hatte die Stadt zuvor mitgeteilt.

Vergangenes Wochenende kamen bereits mehrere Tausend Menschen zum Wasen, um für die aus ihrer Sicht eingeschränkten Grundrechte zu demonstrieren. Der Veranstalter sprach von 5000 Teilnehmern. Die Stuttgarter Polizei rechnet damit, dass es am Samstag mindestens wieder so viele wie vor einer Woche werden. „Für uns ist die Zahl 10 000 durchaus realistisch“, sagte ein Polizeisprecher. Man werde zwar nicht am Wasen stehen und zählen. Oberste Priorität habe aber die Einhaltung des Infektionsschutzes und Abstands.

Hinter dem Protest steht die Initiative „Querdenken“ von Ballweg. Seine regelmäßigen Demos erhielten zuletzt deutlich Zulauf. Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. Mai:

22.09 Uhr: Grüne fordern Tübinger OB Palmer zum Parteiaustritt auf

Die Südwest-Grünen haben den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer zum Parteiaustritt aufgefordert. Man behalte sich auch ein Parteiordnungsverfahren vor, teilte der Landesvorstand am Freitag in Stuttgart mit. Palmer hatte zuletzt mit Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten für Empörung gesorgt.

19.51 Uhr: 33.070 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten, 1535 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 33.070 gestiegen. Das waren 202 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Freitag mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 18 auf 1535. Mehr als 27.200 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,56 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte etwas mehr als fünf weitere Personen anstecken.

18.31 Uhr: Kretschmann: Nicht alle Lockerungen in der Corona-Krise ausnutzen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat davor gewarnt, alle Lockerungen in der Corona-Krise auszunutzen: „Wenn jetzt alle alles, was geht, bis zum Letzten auskosten wollen, überall an die Grenzen des Ermöglichten gehen, dann kann es gut sein, dass die Infektionszahlen in sechs oder sieben Wochen wieder hochschnellen und wir Lockerungen zurücknehmen müssen.“ Es komme mehr denn je auf die Eigenverantwortung der Menschen an, sagte Kretschmann. „Ob wir den Pfad der Lockerung weiter verfolgen können, liegt wirklich bei jedem und jeder Einzelnen von uns.“

17.41 Uhr: EU-Kommission für Verlängerung des Einreisestopps in EU bis 15. Juni

Die weitreichenden Einreisebeschränkungen in die EU wegen der Corona-Krise sollten aus Sicht der EU-Kommission um weitere 30 Tage bis zum 15. Juni verlängert werden. Dies schlug die Brüsseler Behörde am Freitag vor. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst einzuschränken.

17.01 Uhr: Hier dürfen Patienten bald wieder besucht werden

Der Medizin-Campus Bodensee lockert Besucherregelungen für Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang: Masken und Abstand sind Pflicht, die Besucherzahl ist limitiert, aber ab kommendem Montag dürfen stationäre Patienten im Klinikum Friedrichshafen und in der Klinik Tettnang wieder besucht werden. Hier lesen Sie alle Details.

16.15 Uhr: Studie: Bei vielen Corona-Toten können Embolien festgestellt werden

Bei vielen gestorbenen Corona-Patienten können Thrombosen und Embolien festgestellt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie am Institut für Rechtsmedizin des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), wie Stefan Kluge, Direktor der UKE-Intensivmedizin am Freitag in Hamburg sagte.

Demnach seien bei Obduktionen von zwölf Covid-19-Patienten in sieben Fällen verstärkt Thrombosen - also Gerinselbildungen - in den Gefäßen der unteren Extremitäten festgestellt worden. Vier Patienten seien an einer Lungenembolie gestorben, ohne dass es vor ihrem Tod entsprechende Anzeichen gegeben habe. Das Sars-CoV-2-Virus scheint in den Venen zur Bildung von Blutgerinnseln zu führen, die als sogenannte Lungenembolie in die großen Lungengefäße gelangen und zu einem akuten Herz-Kreislauf-Versagen führen können, heißt es in einer UKE-Mitteilung.

Die Ergebnisse der Studie hätten sich auch bei weiteren Obduktionen wiedergefunden, sagte der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Klaus Püschel. Insgesamt seien in seinem Institut bisher rund 190 gestorbene Covid-19-Patienten untersucht worden.

Die Ergebnisse hätten auch Einfluss auf die Behandlung Erkrankter, sagte Kluge. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, einen Teil der Patienten zu behandeln mit Blutverdünnern. Und das sollten wir auch tun.“

16 Uhr: Wissenschaftler: Kinder mit hoher Virenlast, aber weniger krank

Kinder erkranken in aller Regel weniger heftig an Corona - aber sie haben in etwa die gleiche Viruslast wie Erwachsene und sind damit wahrscheinlich gleichermaßen ansteckend. So fassen Wissenschaftler die bisherigen Erkenntnisse zusammen. Eine These zu den weniger schweren Krankheitsverläufen bei Kindern weise auf deren anders ausgerichtetes Immunsystem hin, sagte Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München (TUM) und am Helmholtz Zentrum München am Freitag in einer Online-Pressekonferenz.

Das kindliche Immunsystem habe sich mit vielen Erregern noch nicht auseinandergesetzt und müsse deshalb auf breiter Basis wirksame Antikörper bilden, sagte Protzer. Es gebe auch eine ganze Reihe anderer Infektionskrankheiten, die im Kindesalter weniger dramatisch verliefen als bei Erwachsenen, etwa beim Epstein-Barr-Virus.

15.38 Uhr: Lufthansa-Airlines fliegen ab Juni wieder europaweit 106 Ziele an

Die Lufthansa reaktiviert einen Teil ihrer Flotte und nimmt im Juni wieder zusätzliche Flüge ins Programm: Gemeinsam mit den Konzern-Airlines Eurowings und Swiss fliegt die Lufthansa dann insgesamt 106 Ziele in Deutschland und Europa mit 160 Flugzeugen an, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Den entsprechenden Monatsflugplan will der Konzern kommende Woche veröffentlichen und damit auf erste Lockerungen von Reisebeschränkungen reagieren. „Wir ermöglichen jetzt mit aller gebotenen Vorsicht, dass Menschen nachholen und erleben, worauf sie lange verzichten mussten“, erklärte der Lufthansa-Vorstand.

14.40 Uhr: Erste Infektionen mit dem Coronavirus in Frankreich schon im November?

In Frankreich verstärken sich die Hinweise auf erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus schon im November oder Dezember - die ersten Fälle in Europa wären demnach vier bis sechs Wochen früher aufgetreten als bisher bekannt. Eine medizinische Studie des Albert-Schweitzer-Krankenhauses im elsässischen Colmar weist auf Erkrankungen ab dem 16. November hin, wie die Klinik mitteilte.

Dafür werteten die Forscher gut 2450 computertomographische Untersuchungen der Lunge bei Patienten der Klinik nachträglich noch einmal aus. Die Mediziner untersuchten die CTs auf das typische Erscheinungsbild der Lungenkrankheit Covid-19, die durch das Coronavirus verursacht wird. "Erste Fälle" gab es demnach am 16. November. Danach sei ein "sehr langsamer Anstieg" bis Ende Februar erfolgt und schließlich eine deutliche Beschleunigung mit Höhepunkt am 31. März, erklärte die Privatklinik mit 233 Betten.

Zu Wochenbeginn war in Frankreich ein Fall von Covid-19 bekannt geworden, der auf den 27. Dezember zurückgeht - vier Tage bevor China erstmals Fälle der bis dahin unbekannten Lungenkrankheit in der Millionenstadt Wuhan an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete.

13.35 Uhr: Verband: Räume und Lehrer fehlen für Präsenzunterricht

Der geplante Präsenzunterricht für alle Schüler nach den Pfingstferien bereitet Schulleitungen und Lehrern in baden-Württemberg nach Verbandsangaben große Bauchschmerzen. Kultusministerin Susanne Eisenmann hatte angekündigt, dass alle Jahrgangsstufen ab Mitte Juni in einem wöchentlichen Wechsel Fernunterricht erhalten und in den Schulen unterrichtet werden sollen. Der Landeschef des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, wies aber am Freitag darauf hin, dass vielerorts Lehrer und Klassenzimmer fehlten. Die Hygienemaßnahmen wegen der Corona-Pandemie müssten eingehalten werden.

„Mit der vorhandenen Personaldecke kommen wir schon jetzt an die Grenze“, sagte Brand. Nach einer siebenwöchigen Schließung gehen seit Montag die Schüler, die vor Abschlussprüfungen stehen, wieder in die Klassenzimmer. Im Sekundarbereich I gehe es dabei um etwa 20 Prozent der Schüler. Weil die aber wegen der Sicherheitsmaßnahmen in kleineren Gruppen unterrichtet werden müssten, brauche man für sie 30 bis 40 Prozent der Lehrer. Hinzu komme, dass auch das Lernen zu Hause weiterlaufe und Präsenzangebote für die Schüler aufgebaut würden, die mit den Fernlernangeboten nicht erreicht werden konnten.

12.50 Uhr: Wirtschaftskammern am Bodensee fordern sofortige Grenzöffnung

Zehn Wirtschaftskammern rund um den Bodensee in Deutschland, Österreich und der Schweiz verlangen rasche Grenzöffnungen. „Kein Tag, an dem es die gesundheitspolitische Situation erlaubt, zu einer wirtschaftlichen Normalität zurückzukehren, darf jetzt verschenkt werden“, heißt es in einer am Freitag in Konstanz veröffentlichten Erklärung. Die in allen drei Anrainerstaaten zur Eindämmung der Pandemie ergriffenen Maßnahmen seien in der Substanz erfolgreich gewesen, wenn auch um den Preis eines weitgehenden Stillstands des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.

Die Schließung der Grenzen mag in einem ersten Schritt geboten gewesen sein. Wo aber die Bedrohung durch das Virus, die dagegen ergriffenen Maßnahmen und die dabei erzielten Erfolge auf beiden Seiten der Grenze vergleichbar seien, gebe es keinen sachlichen Grund mehr, die Personenfreizügigkeit und eventuell die  Dienstleistungsfreiheit nahezu vollständig zu unterbinden.

11.40 Uhr: Europa-Park startet nach Corona Ende Mai die Sommersaison - Rulantica bleibt geschlossen

Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park, startet am 29. Mai und damit fast auf den Tag genau zwei Monate später als geplant seine Sommersaison. Die Hotelgastronomie werde schrittweise vom 18. Mai an wieder öffnen, teilte der Vergnügungspark in Rust bei Freiburg am Freitag mit. Die von Bund und Land beschlossenen Lockerungen der Corona-Regeln machen dies möglich. Der Freizeitpark hatte eigentlich am 28. März die Sommersaison starten wollen, musste wegen des Coronavirus aber geschlossen bleiben.

Der Europa-Park wird dieses Jahr 45 Jahre alt. Im vergangenen Jahr hatte er mit mehr als 5,7 Millionen Gästen einen Besucherrekord erreicht. Zudem ist er nach eigenen Angaben Deutschlands größter privater Hotelbetreiber an einem Ort.

Es werde verschärfte Hygieneregeln und eine Begrenzung der Besucherzahl geben, sagte eine Unternehmenssprecherin. Zudem werde auf Abstand geachtet. Vorerst geschlossen bleibe die zum Park gehörende Indoor-Wasserwelt „Rulantica“. Sie hatte wegen Corona Mitte März schließen müssen. Wann sie wieder öffne, sei noch unklar.

11.30 Uhr: Landkreise im Südwesten nicht an Corona-Obergrenze

In Baden-Württemberg läuft derzeit kein Landkreis Gefahr, die von Bund und Ländern als Obergrenze definierte Infektionszahl zu reißen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es derzeit keinen Landkreis, der nahe an die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche herankommt. Ab dann sollen Kreise sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umsetzen. Die Obergrenze hatten Bund und Länder als „Notbremse“ im Lockerungskonzept vereinbart, um unkontrollierte Corona-Ausbrüche zu vermeiden.

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Der Zollernalbkreis verzeichnete nach Angaben des Landratsamts in der vergangenen Woche 38 Neuinfektionen - mehr als die anderen Kreise im Südwesten. Er gehört damit zu den wenigen Landkreisen in Deutschland, die innerhalb von sieben Tagen mehr als 30 gemeldete Infektionen pro 100.000 Einwohner registrierten. Diese verteilten sich über den Landkreis, es gebe keine örtlichen Schwerpunkte, sagte eine Sprecherin.

9.50 Uhr: Ein Herz aus Kreide zum Muttertag!

Muttertag in Zeiten von angeordneten Kontaktsperren? Eine Kreide-Botschaft auf dem Asphalt überwindet Barrieren.  Wir suchen die schönsten Bilder von liebevollen Kunstwerken. Im Rahmen von #SKverbindet, der großen Aktion für mehr Nähe in Zeiten von Corona, verbreiten wir Bilder und Botschaften auch auf unseren Kanälen. Senden Sie uns Ihr Bild vom Muttertags-Herz an leserreporter@suedkurier.de. Und: Wer mag, postet das Bild bei Instagram mit Hashtag #SKverbindet!

8.45 Uhr: Geschäft mit Übernachtungen von Reisenden bricht in Krise ein

Die Geschäfte der Hoteliers in Deutschland haben sich zu Beginn der Corona-Krise mehr als halbiert. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetrieben brach im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 53 Prozent auf 15,6 Millionen ein, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Seit Mitte des Monats galt wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Es war den Angaben zufolge der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1992. Der Tourismus zählt zu den am stärksten von den Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie betroffenen Branchen.

8 Uhr: Seehofer: Grenzkontrollen werden zunächst bis 15. Mai fortgesetzt

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Forderungen nach vorzeitigen Grenzöffnungen eine Absage erteilt. Die Grenzkontrollen seien „Teil unseres bisherigen Erfolgs bei der Eindämmung des Infektionsgeschehens“, erklärte Seehofer am Donnerstag. Angesichts der Corona-Lockerungen in Deutschland waren zuvor parteiübergreifend Rufe nach einer raschen Öffnung der Grenzen zu europäischen Nachbarstaaten laut geworden. 15 Oberbürgermeister und Bürgermeister aus dem Bodenseeraum und der Hochrhein-Region hatten sich  in einem gemeinsamen Schreiben an Horst Seehofer gewandt. Auch CDU- und Grünen-Politiker aus der Region hatten sich für eine baldige Grenzöffnung zur Schweiz stark gemacht. Am Montag hatte Seehofer die Verlängerung der Grenzkontrollen zu Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark bis zum 15. Mai angeordnet.

Freitag, 8. Mai, 7.10 Uhr: 1000 Eilanträge gegen Corona-Einschränkungen

Bei deutschen Verfassungs- und Verwaltungsgerichten sind mittlerweile rund 1000 Eilanträge im Zusammenhang mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie eingegangen. Die Gerichtsverfahren betreffen etwa die Maskenpflicht, Versammlungsverbote, Reisebeschränkungen, Gottesdienst-Auflagen oder Regelungen für Geschäftsöffnungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) unter Berufung auf den Deutschen Richterbund schreiben.

„Das deutet darauf hin, dass die allgemeine Akzeptanz für tiefgreifende Corona-Einschränkungen allmählich schwindet und der Wunsch nach Lockerungen wächst“, sagte Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen. 

„Je länger die Beschränkungen anlässlich der Pandemie dauern, desto engmaschiger sind sie auf ihre weitere Verhältnismäßigkeit zu überprüfen“, sagte Rebehn. Es gelte immer wieder abzuwägen, ob angesichts des Infektionsverlaufs feiner abgestufte, mildere Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zur Verfügung stehen würden. In der Vergangenheit wurde den Anträgen demnach zu einem kleinen Teil ganz oder teilweise stattgegeben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. Mai:

20.26 Uhr: Merkel und Franziskus wollen ärmere Länder unterstützen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Papst Franziskus wollen ärmere Länder in der Corona-Krise unterstützen. Dafür sprachen sich beide am Donnerstag in einem Telefonat aus, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, mitteilte. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand demnach der Austausch zur globalen humanitären und politischen Situation angesichts der Corona-Pandemie sowie zur Bedeutung von Zusammenhalt und Solidarität in Europa und der Welt. Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei.

20.10 Uhr: 32.868 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten, 1517 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 32.868 gestiegen. Das waren 138 mehr als am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 20 auf 1517. Rund 26.800 Menschen sind nach ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wieder genesen.

19.40 Uhr: Spielzeiten des Theaters Konstanz und der Südwestdeutschen Philharmonie werden vorzeitig beendet

Der Gemeinderat Konstanz folgte einer „dringenden Empfehlung“ der Stadtverwaltung zur vorzeitigen Beendigung der bis Sommer laufenden Spielzeiten. Das Theater hatte auf eine Wiederaufnahme in eingeschränkter Form gedrängt. Die Freilichtspiele am Münsterplatz darf es nun durchführen, auch wenn dies nicht alle Theater-Mitarbeiter befürworten.

18.55 Uhr: Weißes Haus: Trump-Mitarbeiter mit Corona infiziert, Präsident aber gesund

Ein Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Weißen Hauses teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, man sei von der medizinischen Abteilung der Regierungszentrale darüber informiert worden, dass ein Mitglied des US-Militärs, das auf dem Campus des Weißen Hauses arbeite, positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. „Der Präsident und der Vizepräsident wurden seitdem negativ auf das Virus getestet und sind weiterhin bei bester Gesundheit“, hieß es weiter.

17.50 Uhr: Grenzverkehr-Einschränkungen zu Frankreich mindestens bis Mitte Juni

Im Grenzverkehr zwischen Frankreich und seinen Nachbarländern wird es noch mehrere Wochen lang Einschränkungen geben. Mindestens bis 15. Juni werde es an den Grenzen zu den Staaten des Schengen-Raums und zu Großbritannien bestimmte Reisevorgaben geben, kündigte Innenminister Christophe Castaner am Donnerstag nach einer Regierungssitzung an. Die Grenze zu Nicht-EU-Ländern bleibe bis auf weiteres noch ganz geschlossen, erklärte Castaner. Mit den europäischen Ländern werde die Freizügigkeit der Grenzarbeiter erhalten bleiben, sagte Castaner.

16.40 Uhr: Corona-App soll Mitte Juni zur Verfügung stehen

Die geplante App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten soll in etwa fünf bis sechs Wochen zur Verfügung stehen. "Mitte Juni ist ein realistischer Zeitraum", hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen. Zunächst solle die App lediglich ihre "Kernfunktion" besitzen, mit der Kontaktpersonen von Corona-Infizierten informiert werden sollen. Die Option zur freiwilligen Weitergabe von Daten an das Robert-Koch-Instituts (RKI) soll demnach später hinzukommen. Die App sei ein "wichtiges Tool", um Infektionsketten "umfassender zu erkennen" als bisher, hieß es weiter. Bislang müssten sich Corona-Infizierte im Gespräch mit dem Gesundheitsamt an alle Kontaktpersonen erinnern und diese benennen. Dies sei aber beispielsweise nicht möglich, wenn der- oder diejenige in Bus oder Bahn neben Unbekannten gesessen habe.

15.45 Uhr: Erste zwei Bundesliga-Konferenzen frei zugänglich im TV

Die Fußball-Fans können beim Re-Start der Bundesliga ab dem 16. Mai zumindest an zwei Spieltagen live im Free-TV dabei sein. Der Pay-TV-Sender Sky teilte am Donnerstag mit, die Konferenz-Schalten von den Geisterspielen der 1. Liga am Samstag und der 2. Liga am Sonntag am 26. und 27. Spieltag auf seinem frei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD zu zeigen. 

15.34 Uhr: Innenbereiche der Speisegastronomie nun doch auch ab dem 18. Mai geöffnet

Nun darf doch auch die Speisegastronomie in geschlossenen Räumen früher starten, am 18. Mai geht es los. „Die von unserem Verband eingeforderte Nennung präziser Daten für die Öffnungen in Gastronomie und Hotellerie war überfällig. Wir begrüßen es, dass nun endlich auch für das baden-württembergische Gastgewerbe Klarheit über die Öffnungstermine herrscht“, erklärt Fritz Engelhardt, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg. Positiv bewertet der Verband, dass Außengastronomie und die Innenbereiche der Speisegastronomie am gleichen Tag – dem 18. Mai – geöffnet werden dürfen. „Diese Bündelung erspart den Betrieben viele Probleme, die sich bei zeitversetzten Öffnungsterminen für Aussen- und Innenbereiche ergeben hätten.“ Dass Hotels ab dem 29. Mai wieder Touristen beherbergen dürfen, sei ebenfalls begrüßenswert.

15.19 Uhr: Großes Tennis in Überlingen und Stuttgart: Schwarzwälder Koepfer dabei

Die neue Turnierserie des Deutschen Tennis Bunds (DTB) wird auch in Baden-Württemberg ausgetragen. Überlingen ist vom 8. Juni an einer von vier Austragungsorten für Vorrundenspiele der Herren. In Stuttgart finden ab dem 15. Juni Partien der Damen statt, wie der DTB am Donnerstag mitteilte. Der letztjährige US-Open-Achtelfinalist Dominik Koepfer aus dem Schwarzwald und Fed-Cup-Spielerin Laura Siegemund aus Metzingen zählen zu den Teilnehmern der Veranstaltungsreihe. Auch Talent Alexandra Vecic, Spielerin in Tübingen, wird teilnehmen. Die Turniere sollen den Spielern im Zuge der Coronavirus-Krise Matchpraxis ermöglichen.

14.11 Uhr: Derzeit keine weitere Sperrung der Überlinger Uferpromenade geplant

Die Überlinger Uferpromenade soll erstmal nicht weiter gesperrt werden. Doch halten sich die Bürger beim Promenieren an die Abstandsregeln? Die Stadt Überlingen behält sich jederzeit eine erneute Sperrung vor. Noch nicht zu Ende ist außerdem die Auseinandersetzung mit einem Überlinger Rechtsanwalt, der gegen die Sperrung vorging.

13.49 Uhr: Fußball-Bundesliga startet am 16. Mai

Jetzt ist es offiziell: Die Fußball-Bundesliga nimmt die Saison am 16. Mai wieder auf. Die 36 Profivereine entschieden sich am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga dafür, den Spielbetrieb wie von Bund und Ländern vorgegeben erst in der zweiten Mai-Hälfte fortzusetzen und nicht schon am 15. Mai, wie zuvor vom Präsidium beschlossen. Zuerst hatte der „Sportbuzzer“ darüber berichtet.

13.39 Uhr: Stuttgart und Freiburg warten auf Erlaubnis für Mannschaftstraining

Die Fußball-Bundesligisten in Baden-Württemberg warten nach der Freigabe der Politik für die Fortsetzung des Spielbetriebs noch auf die Erlaubnis für das Mannschaftstraining. Die notwendige Verordnung sei noch in der Abstimmung, es werde daran „mit Hochdruck“ gearbeitet, hieß es am Donnerstagmittag aus dem Sozialministerium. Bisher dürfen der SC Freiburg, die TSG 1899 Hoffenheim, der VfB Stuttgart, der Karlsruher SC, der SV Sandhausen und der 1. FC Heidenheim aufgrund der Coronavirus-Krise nur in Kleingruppen trainieren. Clubs in anderen Bundesländern waren teils schon in das Training in kompletter Mannschaftsstärke eingestiegen.

13 Uhr: Kreis Greiz bleibt bundesweiter Brennpunkt neuer Corona-Nachweise

Der Kreis Greiz in Thüringen bleibt bundesweiter Brennpunkt neuer Corona-Nachweise. Bis Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche bei 80,5 (Stand 7. Mai 0.00 Uhr), wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Damit war der Ostthüringer Landkreis unter allen Kreisen und kreisfreien Städten der einzige bundesweit, wo der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner noch überschritten wurde. Diese Quote gilt als Obergrenze, bei deren Überschreitung Bund und Länder künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen.

12.20 Uhr: Tübingens OB Palmer bekommt Morddrohungen

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat nach seinen umstrittenen Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten nach eigenen Angaben Morddrohungen bekommen. Palmer sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, dass auch seine Familie bedroht werde. Er reiche Briefe und Mails an Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Ein Sprecher der Tübinger Staatsanwaltschaft bestätigte, dass ein Teil bereits eingegangen sei. Den Verfassern drohen Geldstrafen oder Haft bis zu einem Jahr.

11.15 Uhr: Wolf nennt mögliche Termine für Öffnung von Hotels und Gaststätten im Südwesten

Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat mögliche konkrete Termine für die Öffnung von Hotellerie und Gastronomie in der Corona-Krise genannt. Außengastronomie solle vom 18. Mai an im Südwesten wieder möglich sein, sagte Wolf am Donnerstag dem SWR. Die Innenräume der Restaurants könnten vom 25. Mai an wieder öffnen, Hotels und Freizeitparks am 30. Mai. Es handele sich bei den Terminen noch nicht um einen gemeinsamen Beschluss, sondern um „Pläne, an denen mit Hochdruck gearbeitet“ werde, erläuterte ein Sprecher von Wolfs Ministerium.

„Ich kann versprechen, dass die Landesregierung den Zeitplan bis zum Wochenende hinterlegt, damit die Gastronomen verbindlich planen können“, sagte Wolf dem Sender. Da sei man sich im Kabinett „ja völlig einig“. Die Infektionszahlen müssten aber stabil bleiben, damit die Pläne umgesetzt werden können.

10.50 Uhr: Razzia in Salafisten-Szene wegen Betrugsverdachts bei Corona-Hilfen

Wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs bei Corona-Soforthilfen sind in Berlin mehrere Wohnungen in der salafistischen Szene durchsucht worden. Rund hundert Beamte des polizeilichen Staatsschutzes nahmen am Donnerstagmorgen Wohnungen und Autos von fünf Tatverdächtigen in Augenschein, die der salafistischen Szene zugerechnet werden. „Die Beschuldigten sind verdächtig, betrügerisch "Corona-Soforthilfen" bei der IBB beantragt und erhalten zu haben“, teilte die Polizei auf Twitter mit. „Wir konnten diverse Beweismittel sicherstellen - darunter auch Gelder - sowie eine Person festnehmen“, hieß es.

10.45 Uhr: Bundestag beschließt Änderungen beim Elterngeld und Hilfe für Wissenschaftler

Der Bundestag hat am Donnerstag über weitere Gesetze zur Unterstützung verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Corona-Pandemie abgestimmt. Unter anderem wurden Änderungen beim Elterngeld beschlossen: Die Höhe der Leistung soll nicht dadurch gemindert werden, dass jemand vor dem Start in die Elternzeit wegen der Pandemie ein geringeres Einkommen hatte oder Ersatzleistungen wie Kurzarbeitergeld bezog.

Außerdem können Mütter und Väter in systemrelevanten Berufen ihre geplanten Elterngeldmonate verschieben. Wenn beide Eltern nach der Geburt des Kindes in Teilzeit arbeiten und dadurch vom sogenannten Partnerschaftsbonus profitieren, soll dies weiterhin gelten, auch wenn das Paar mehr oder weniger Stunden arbeitet als ursprünglich geplant.

Außerdem verabschiedete der Bundestag ein Gesetz zur Unterstützung von Wissenschaftlern und Studierenden. Wissenschaftler in der sogenannten Qualifizierungsphase - etwa während der Promotion oder Habilitation - bekommen demnach mehr Zeit, um Corona-bedingte Beeinträchtigungen des Wissenschaftsbetriebs auszugleichen. Die maximal zulässige Befristungsdauer für Zeitverträge wird um sechs Monate verlängert.

Gleichzeitig soll das Gesetz die Anreize für Studenten mit Bafög-Bezug erhöhen, sich während der Pandemie in systemrelevanten Bereichen wie zum Beispiel Krankenhäusern zu engagieren. Wenn sie dies tun, wird ihr Lohn für diese Arbeit nicht auf das Bafög angerechnet.

10 Uhr: Tuttlinger Traditionsunternehmen Henke-Sass, Wolf meldet Kurzarbeit an

Weil derzeit viele planbare Operationen weltweit verschoben werden, muss das Tuttlinger Traditionsunternehmen Henke-Sass, Wolf über die Sommermonate Kurzarbeit anmelden. Nicht alle Abteilungen sind gleichermaßen betroffen. Mehr dazu finden Sie hier.

9.51 Uhr: FDP-Bundestagsabgeordnete aus dem Südwesten fordern Grenzöffnung

Die baden-württembergischen FDP-Bundestagsabgeordneten fordern ein Ende der wegen der Corona-Pandemie angeordneten Kontrollen an deutschen Grenzen. Geschlossene Grenzen dürften im vereinten Europa niemals zur Regel werden, heißt es in einem Positionspapier. Das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus sei in den meisten Staaten weitgehend vergleichbar geworden. Die negativen Folgen geschlossener Grenzen überwögen nun bei weitem die anfänglich positiven Effekten zur Eindämmung des Virus.

Der aktuelle Zustand müsse beendet werden, weil er mehr schade als helfe. „Die grundsätzliche Weigerung des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat, diese Realität anzuerkennen, ist mehr als fatal“, betonten die Parlamentarier mit Blick auf Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), von dem auch einige Unionspolitiker ein Ende der Grenzkontrollen fordern.

9.06 Uhr: Söder glaubt nicht an Impfpflicht

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) glaubt nicht an eine Impfpflicht, sobald es ein Gegenmittel gegen das Coronavirus gibt. „Impfen ist generell eine sehr, sehr sinnvolle Sache. Wenn ein Impfstoff vorliegt - ich werde mich impfen lassen. Ich würde es auch empfehlen“, sagte er am Donnerstag dem ZDF-„Morgenmagazin“. Aus seiner Sicht hätte aber Freiwilligkeit „Vorrang“. Vor allem für Risikogruppen und Pflegepersonal sei eine Impfung sinnvoll.

7.58 Uhr: Unions-Protest gegen Seehofer: Umgehende Grenzöffnungen gefordert

Zwölf Bundestags- und Europaabgeordnete der Union haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dazu aufgefordert, die wegen der Corona-Pandemie angeordneten Kontrollen an den deutschen Grenzen sofort zu beenden. „Nach über sieben Wochen muss Schluss sein mit Gitterzäunen und Schlagbäumen im Herzen Europas“, heißt es in der Stellungnahme. Die Erklärung ist unter anderem von Ex-Unionsfraktionschef Volker Kauder, Fraktionsvize Andreas Jung (beide CDU) und Daniel Caspary, dem Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament), unterzeichnet.

„Familien werden zerschnitten: Erwachsene Kinder etwa dürfen ihre Eltern nicht sehen, solange diese nicht pflegebedürftig oder krank sind - und Geschwister bleiben auf zwei Seiten des Grenzzauns. Pendler werden fortgesetzt behindert“, beklagen die Parlamentarier. „Deshalb fordern wir jetzt die sofortige Wiedereröffnung aller geschlossenen Grenzübergänge an den Grenzen zur Schweiz, nach Frankreich und nach Luxemburg“, so die Abgeordneten. „Spätestens mit dem 15. Mai müssen alle als Notmaßnahmen befristet verhängten Grenzbeschränkungen dann entfallen.“ „Das kann keinen Tag länger gehen“, mahnen sie.

Donnerstag, 7. Mai, 7.21 Uhr: Wie geht es jetzt mit der Bundesliga weiter?

Die Fußball-Bundesliga kommt zurück. Zwei Monate nach der Einstellung des Spielbetriebs wegen der Coronavirus-Pandemie soll es nach der Freigabe der Politik nun am 15. Mai weitergehen. Diese und andere Fragen wird die Deutsche Fußball Liga mit den 36 Vereinen auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag erörtern.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. Mai:

21:20 Uhr: Tonassistent des ARD bei Demonstration angegriffen

Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Berlin ist nach ARD-Angaben ein Tonassistent des Hauptstadtstudios von einem Teilnehmer getreten worden. Dieser habe sich „spontan aus der Menge gelöst“, teilte das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwochabend mit. Die Berliner Polizei habe sofort reagiert und den Angreifer festgenommen. „Kameramann und Tonassistenten geht es gut.“

Die Berliner Polizei hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass ein Demonstrant ein ARD-Kamerateam attackiert habe und daraufhin festgenommen worden sei. Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, twitterte: „Unserem Team geht es zum Glück gut, aber solche Angriffe gegen die #Presse sind widerlich! #ARD Team wurde angegriffen“.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin hatten sich 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt. In Berlin sind wegen der Corona-Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.

21:10 Uhr: DFL-Präsidium für Bundesliga-Fortsetzung ab 15. Mai

Die Deutsche Fußball Liga will die Saison in der 1. und 2. Bundesliga am 15. Mai fortsetzen. Über diesen Beschluss des DFL-Präsidiums seien die 36 Proficlubs am Mittwochabend informiert worden, bestätigte der Dachverband der Deutschen Presse-Agentur. 

20:50 Uhr: Trump zur Tragweite der Corona-Krise

US-Präsident Donald Trump verdeutlichte das Ausmaß der Corona-Krise am Mittwoch im Weißen Haus unter Bezugnahme auf Geschehnisse in der Vergangenheit: Bei dem japanischen Angriff in Pearl Harbor auf Hawaii hatten die USA am 7. Dezember 1941 während des Zweiten Weltkriegs mehr als 2400 Tote zu beklagen. Am 11. September 2001 waren bei Terroranschlägen unter anderem auf das World Trade Center in New York insgesamt fast 3000 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten infolge einer Coronavirus-Infektion liegt nach Angaben der US-Universität Johns Hopkins in den USA bei mehr als 71 000.

„Das ist wirklich der schlimmste Angriff, den wir je hatten. Das ist schlimmer als Pearl Harbor. Das ist schlimmer als das World Trade Center. So einen Angriff hat es noch nie gegeben und er hätte niemals passieren dürfen. (Es) hätte am Ursprung gestoppt werden können. (Es) hätte in China gestoppt werden können.“ - Donald Trump

19.50 Uhr: DFL entscheidet über Termin für Bundesliga-Wiederbeginn

Die Deutsche Fußball Liga will sich am Donnerstag auf einen Termin für den Wiederbeginn in der 1. und 2. Bundesliga festlegen. Bei einer Mitgliederversammlung mit den 36 Profivereinen soll per Videoschalte über die Folgen der Freigabe für den Neustart durch die Politik diskutiert werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer hatten am Mittwoch dem Profifußball eine Wiederaufnahme der Saison ab Mitte Mai erlaubt.

18.58 Uhr: 32.730 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten, 1497 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 32.730 gestiegen. Das waren 185 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 15 - auf 1497. Rund 26.200 Menschen seien von ihrer Covid-19-Erkrankung wieder genesen, hieß es. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,65 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte etwas mehr als sechs weitere Personen anstecken.

17.56 Uhr: Baden-Württemberg öffnet schrittweise Schulen und Kitas

Baden-Württemberg öffnet schrittweise wieder alle Schulen und Kitas. Nach einer siebenwöchigen Corona-Schließung gehen bereits seit Montag die Schüler, die vor Abschlussprüfungen stehen, wieder in die Klassenzimmer. Ab 18. Mai sollen Grundschüler der vierten Klasse wieder zeitweise Präsenzunterricht erhalten, um auf weiterführende Schulen vorbereitet zu werden. Ebenfalls am 18. Mai sollen die Kitas für bis zu 50 Prozent der Kinder geöffnet werden. Das teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch mit. Sie plant, dass nach den Pfingstferien Mitte Juni alle Schüler zumindest zeitweise wieder zur Schule gehen.

16.50 Uhr: Salem Open Air: Konzert mit Xavier Naidoo auf 2021 verschoben

Weitere Konzert-Absage in unserer Region: Das aufgrund der Corona-Pandemie behördlich angeordnete Veranstaltungsverbot für Großveranstaltungen bis zum 31. August betrifft auch das Salem Open Air mit Xavier Naidoo am 24. Juli. Das Konzert findet erst 2021 statt.

15.40 Uhr: Kein Popcorn mehr für die Affen in Salem

Für die Fans des Affenbergs in Salem am Bodensee gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Die beliebte Parkanlage öffnet am 25. Mai wieder - das Füttern der Tiere mit Popcorn ist aber nicht mehr möglich. Dadurch solle das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus für Mitarbeiter und Besucher, aber auch für die Berberaffen minimiert werden, erklärte Parkdirektor Roland Hilgartner am Mittwoch. „Wir wollen Menschenansammlungen vermeiden, die bei der Fütterung entstehen.“ Die Mitarbeiter verteilten deshalb nicht mehr wie üblich Popcorn an Besucher.

15.05 Uhr: Politik erlaubt Geisterspiele der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai

Die Fußball-Bundesliga darf die derzeit wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison ab der zweiten Mai-Hälfte mit Geisterspielen fortsetzen. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

14.55 Uhr: Eisenmann: Nach Pfingstferien wieder Schulunterricht in allen Klassen

Nach den Pfingstferien Mitte Juni sollen alle Schüler im Südwesten zumindest zeitweise wieder zur Schule gehen. Der Präsenzunterricht werde dann mit dem Lernen zu Hause kombiniert, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch im Landtag. Sie legte einen Plan zur schrittweisen Öffnung von Schulen und Kitas in Corona-Zeiten vor. Ein normaler Betrieb sei erst wieder möglich, wenn keine Abstandsregeln mehr eingehalten werden müssen. Wann das sei, könne man heute noch nicht sagen.

13.50 Uhr: Kontaktbeschränkungen werden bis 5. Juni verlängert

Bund und Länder haben die coronabedingten Kontaktbeschränkungen in Deutschland grundsätzlich bis 5. Juni verlängert. Allerdings einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch auch auf eine Lockerung. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen sollen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen.

13.35 Uhr: Konstanzer Oktoberfest wegen Corona abgesagt

O'bgsagt is! Festwirt Hans Fetscher bestätigt auf SÜDKURIER-Anfrage die Absage des Konstanzer Oktoberfestes. Stattdessen soll ein „interaktives Oktoberfest für Dahoim“ stattfinden. Reservierte und bereits bezahlte Tische und Festpakete behalten nach Aussage des Veranstalters ihre Gültigkeit für die nächste Ausgabe im Jahr 2021.

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12.25 Uhr: Länder übernehmen Verantwortung für Folgen von Lockerungen

Die Bundesländer übernehmen Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen, müssen aber auch auf mögliche negative Folgen sofort reagieren. Bund und Länder verständigten sich darauf, dass die Länder sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.

12 Uhr: Auto-Neuzulassungen im April um mehr als 60 Prozent eingebrochen

Die Zahl der Auto-Neuzulassungen ist im April wegen der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 61,1 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg am Mittwoch mitteilte. Einen Zuwachs erzielte einzig der US-Elektroautobauer Tesla mit rund zehn Prozent. 

11.25 Uhr: EU-Kommission erwartet wegen Corona Rezession von „historischen Ausmaßen“

Die EU-Kommission erwartet wegen der Corona-Krise eine beispiellose Rezession. „Europa erlebt einen wirtschaftlichen Schock, der seit der Großen Depression ohne Beispiel ist“, erklärte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die Brüsseler Behörde geht in ihrer Frühjahrsprognose für das Jahr 2020 von einem Einbruch der EU-Wirtschaftsleistung von 7,4 Prozent aus, wobei Deutschland mit einem Minus von 6,5 Prozent weniger hart getroffen würde als etwa Frankreich und Italien.

10.45 Uhr: Gastronomie im Südwesten soll vor Pfingsten wieder öffnen dürfen

Die grün-schwarze Landesregierung plant eine Öffnung von Gaststätten noch vor Pfingsten. Das geht aus dem Entwurf eines Stufenplans des Staatsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach soll nicht nur die Außengastronomie, sondern auch der Innenbereich von Speisewirtschaften unter strengen Hygienevorgaben und Infektionsschutzmaßnahmen noch im Mai öffnen dürfen. Auch Freiluft-Ausflugsziele mit Einlasskontrolle sowie kontaktarme Freizeitangebote wie Minigolf sollen vor Pfingsten in Baden-Württemberg wieder erlaubt sein. Kinderbetreuung soll gegebenenfalls schrittweise öffnen. Ab Pfingsten sollen dann Fitnessstudios, Tanzschulen, Kletterhallen, Besucherzentren und Freizeitparks folgen.

10.30 Uhr: Grenzübergang Rheinheim/Zurzach wird stundenweise für Berufspendler geöffnet

Der Grenzübergang Rheinheim/Zurzach wird ausschließlich für Berufspendler an einigen Stunden täglich zusätzlich geöffnet, um die weiteren Grenzübergänge zu entlasten. Zudem wird der Transit von Berufspendlern aus der Schweiz in die Schweiz durch den „Jestetter Zipfel“ gestattet. Dies allerdings beschränkt auf Montag bis Freitag, zwischen 5 und 9 Uhr, sowie zwischen 16 und 20 Uhr, wie es in einer Mitteilung der Bundespolizei heißt.

9.40 Uhr: Kretschmann kritisiert Amtskollegen für Alleingänge bei Corona

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Länder-Regierungschefs für Alleingänge bei der Lockerung von Corona-Auflagen kritisiert. „Anstatt die heutige Beratung abzuwarten, sind jetzt eine ganze Reihe von Kollegen mit eigenen Öffnungen vorgeprescht“, sagte der Grünen-Politiker dem „Spiegel“ kurz vor dem heutigen Gespräch der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel. „Unsere Stärke lag bislang im gemeinsamen und behutsamen Vorgehen.“ Diesen Weg solle man nicht verlassen.

Dabei könne es durchaus einzelne länderspezifische Unterschiede geben, solange man im Großen und Ganzen beieinanderbleibt und eben Schritt für Schritt vorgehe. Er mahnte aber: „Wir stehen noch mitten in der Pandemie.“

8.50 Uhr: Mehr als 120 Millionen Schutzmasken vom Bund verteilt

Der Nachschub an Schutzausrüstung für das medizinische Personal kommt weiter in Gang. Inzwischen wurden über den Bund rund 121 Millionen Schutzmasken beschafft und an die Länder und die Kassenärztlichen Vereinigungen ausgeliefert. Zusammen mit weiteren Masken, die noch nicht ausgeliefert sind, hat sich der Bund demnach inzwischen mehr als 306 Millionen Schutzmasken gesichert. Darin ist auch Material für Bundesbehörden enthalten.

Solche Schutzausstattung ist angesichts der Corona-Pandemie weltweit knapp. Die Bundesregierung ist deswegen im März in eine ergänzende zentrale Beschaffung eingestiegen. Die Lieferungen werden über die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Länder an Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheime weiterverteilt. Die Bundesregierung hat unter anderem auch regelmäßige Luftfrachtkapazitäten ins wichtige Herstellerland China reserviert. Eine Inlands-Produktion von Masken soll durch finanzielle Anreize und Abnahmegarantien angekurbelt werden.

7.45 Uhr: So sehen die weiteren Pläne aus

Viele Bereiche sollen die Länder unter Beachtung des jeweiligen Infektionsgeschehens und landesspezifischer Besonderheiten selbstverantwortlich regeln. Darunter fallen Kontaktbeschränkungen, Vorlesungsbetrieb an Hochschulen, Volkshochschulen, Musikschulen und sonstige öffentliche und private Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich, Gastronomiebetriebe, Bars, Clubs und Diskotheken, Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen (Übernachtungsangebote für private Reisen), Messen, Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe, Theater, Opern, Konzerthäuser und ähnliche Einrichtungen, Sportbetrieb in allen öffentlichen und privaten Indoor-Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbädern, Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen, Kinos, Freizeitparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen).

7.35 Uhr: Erweiterte Notbetreuung in Kitas

Um die schwierige Situation von Familien mit Kindern zu erleichtern, kann vom 11. Mai an nach Vorschlag vom Bund eine erweiterte Notbetreuung in allen Bundesländern eingeführt werden. Dazu gehören vordringlich unter anderem Kinder mit besonderem pädagogischen oder Sprachförderbedarf, Kinder die in beengten Wohnverhältnissen leben - etwa wenn ein eigenes Kinderzimmer fehlt - sowie Kinder, die am Übergang zur Vorschule oder Schule stehen. Die Einzelheiten sollen die Länder regeln. Diese weiten die Notbetreuung bereits schrittweise aus und haben auch schon weitere Pläne angekündigt.

7.20 Uhr: Bundesliga kann wieder starten

Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben. „Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Als voraussichtlicher Termin für den Beginn der „Geisterspiele“ ohne Zuschauer gilt der 15. oder der 21. Mai - ein genauer Termin ist in der Beschlussvorlage offen gelassen.

Ein von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgelegtes Konzept hat zwar mehrere Ministerpräsidenten und auch den für Spitzensport zuständigen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) überzeugt. Mehrere Corona-Fälle beim 1. FC Köln und ein Video, in dem der inzwischen suspendierte Hertha-Profi Salomon Kalou eindrucksvoll dokumentiert, wie Abstandsregeln missachtet werden, lässt allerdings Zweifel aufkommen.

Mittwoch, 6. Mai, 7.05 Uhr: Bund: Corona-Lockerungen bei strikter Begrenzung der Neu-Infektionen

Die Bundesregierung will den Ländern bei den heutigen Spitzenberatungen erhebliche Lockerungen der Corona-Auflagen vorschlagen. In einem "zweiten großen Öffnungsschritt" sollen alle Schulen bis zu den Sommerferien den Unterrichtsbetrieb wieder aufnehmen. Der Bund will die Verantwortung für weitere Lockerungen weitgehend den Ländern überlassen. Er besteht aber auf einer Obergrenze von Neuinfektionen, ab der wieder härtere Beschränkungen greifen müssen. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Länder sollten demnach sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werde. „Ab einer gewissen Relevanz muss auf eine regionale Dynamik mit hohen Neuinfektionszahlen und schnellem Anstieg der Infektionsrate sofort vor Ort mit Beschränkungen reagiert werden“, heißt es in der Vorlage.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 5. Mai:

20:45 Uhr: Wirtschaftsminister der Länder wollen Gastronomieöffnung ab 9. Mai

Die Wirtschaftsminister der Länder streben unter Auflagen in einem Korridor vom 9. bis 22. Mai eine bundesweite kontrollierte Öffnung des Gastgewerbes an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend nach einer Videokonferenz der Länderminister mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus Teilnehmerkreisen. Für touristische Beherbergungen wird eine Öffnung bis Ende Mai angepeilt.

Die Empfehlung soll die Grundlage bilden für Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch. Zur Öffnung gehören die Einhaltung von Hygienevorschriften und Abstandsregelungen sowie Pläne zum Schutz von Beschäftigten.

20:30 Uhr: Merkel: Corona-Kontaktkette muss nachvollziehbar sein

Der Kampf gegen das Coronavirus habe sich gut entwickelt, sagt die Kanzlerin. Man könne jetzt über Lockerungen sprechen. Aber eine bestimmte Grenze von Infektionen dürfe nicht überschritten werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass bis zu einer bestimmen Obergrenze von akut Corona-Infizierten die Virus-Infektion in den Griff zu bekommen ist. Bei 50 akut Infizierten pro 100 000 Einwohner sei die Nachvollziehbarkeit der Kontaktkette noch gegeben.

Und wenn diese Verfolgbarkeit gegeben sei, könne die Infektion nicht mehr so leicht entgleiten, machte Merkel am Dienstag in einer Sitzung der Unionsfraktion nach Angaben von Teilnehmern deutlich. Es dürfe jedenfalls nicht mehr geschehen, dass die Infektionskette nicht mehr nachvollzogen werden könne.

19.30 Uhr: Großbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa

In Großbritannien sind nach offiziellen Statistiken inzwischen mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben als in irgendeinem anderem Land Europas. Allein in England und Wales starben bis 24. April fast 30.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Erreger, wie die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) mitteilte. Das Gesundheitsministerium ging am Dienstag dagegen von landesweit 29 427 Todesfällen aus. Die Statistiken gehen unterschiedlich mit Verdachtsfällen und den Zeiträumen um. Bislang hatte Italien die meisten Toten während der Pandemie registriert.

18.45 Uhr: 15 Bürgermeister aus Südbaden fordern die sofortige Grenzöffnung

Der Druck auf Horst Seehofer wächst weiter: 15 Bürgermeister aus Südbaden fordern die sofortige Grenzöffnung. Das sagen 15 Oberbürgermeister und Bürgermeister aus dem Bodenseeraum und der Hochrhein-Region in einem gemeinsamen Schreiben an Horst Seehofer. Auch CDU- und Grünen-Politiker aus der Region machen sich für eine baldige Grenzöffnung zur Schweiz stark.

18.05 Uhr: Seit fünf Tagen keine Neuinfektionen im Landkreis Waldshut

Positive Zahlen vom Hochrhein: Im Landkreis Waldshut sind mittlerweile 244 Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, wieder genesen. Den fünften Tag in Folge gab es keine weitere Neuinfektion, die Zahl der Covid-19-Infektion liegt unverändert bei 307. Hier sehen Sie einen Überblick.

17.20 Uhr: Mehr als 164.600 Corona-Nachweise in Deutschland

In Deutschland sind bis jetzt über 164.600 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 6907 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Dienstag bei 0,71. Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Schnitt gut sieben weitere Menschen anstecken und die Zahl der Neuinfektionen abnimmt. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 135.100 Menschen die Infektion überstanden.

Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 43.500 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1974 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 33.700 Fällen und mindestens 1331 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 32.400 bestätigten Fällen und mindestens 1453 Toten.

16.19 Uhr: Südwest-Ministerien fordern Gastro-Öffnung spätestens an Pfingsten

Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat erneut eine schrittweise Öffnung der Gastronomie spätestens bis Pfingsten gefordert. Wolf verglich die Situation am Dienstag mit dem Vorgehen in Bayern, wo ebenfalls eine Öffnung angestrebt wird: „Die Infektionssituation in Bayern ist mit unserer vergleichbar, auch wir in Baden-Württemberg müssen der Gastronomie schnell eine Perspektive geben.“

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) plädierte sogar für eine frühere Öffnung schon am Muttertag, dem kommenden Sonntag. „Ich erwarte, dass die Regierungschefs von Bund und Ländern in ihrer Sitzung morgen endlich den Weg frei machen für solche Konzepte, die in den Ländern dann in eigener Verantwortung und unter Berücksichtigung der jeweiligen Infektionslage umgesetzt werden können“, sagte die Ministerin mit Blick auf die für Mittwoch geplanten Gespräche der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Wir sollten in Baden-Württemberg sehr zeitnah, aus meiner Sicht schon am Muttertag, mit der Außengastronomie starten.“

15.45 Uhr: Corona-Testzentrum im Kreis Sigmaringen wird geschlossen

Weil das Corona-Testzentrum in Hohentengen nicht mehr ausgelastet ist, wird es zum 6. Mai vorerst geschlossen. Ab 8. Mai übernimmt die Fieberambulanz im Facharztzentrum in der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen auch die Drive-In-Testung von möglichen Corona-Patienten. Lesen Sie hier alle Details.

15.10 Uhr: Kretschmann stützt Palmer: „Das muss man, glaube ich, aushalten“

Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer in der Debatte um einen Parteiausschluss oder Ordnungsmaßnahmen in Schutz genommen. Palmer bekleide kein einziges Parteiamt, sondern sei ein ganz normales Mitglied der Grünen. „Deswegen muss man das auch so werten: Da hat ein Mitglied was gesagt“, sagte Kretschmann. Das Recht habe Palmer. „Das muss man, glaube ich, aushalten in einer Partei, die inzwischen so groß ist wie wir - dass da Leute was äußern, das man für grundlegend falsch hält.“ In der Sache wies Kretschmann Palmers Aussagen hingegen zurück.

Der Oberbürgermeister habe sich damit erheblich verrannt. „Das geht überhaupt nicht.“ Zum Umgang mit hochbetagten Corona-Kranken hatte Palmer gesagt: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“ Dafür hatte er massive Kritik geerntet.

14.41 Uhr: Merkel will bei Lockerungen wohl Obergrenze für Neu-Infektionen

Kanzlerin Angela Merkel will sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung bei weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen für eine Obergrenze bei Neu-Infektionen einsetzen, ab der wieder zu den bisherigen harten Maßnahmen zurückgekehrt werden soll. Das Bundeskanzleramt wolle die anstehenden Lockerungsbeschlüsse mit einem Vorbehalt verbinden: Sollte eine Obergrenze von Neu-Infektionen überschritten werden, müssen die Öffnungen regional zurückgenommen werden, berichtete die Zeitung.

13.51 Uhr: Kretschmann: Kontaktverbote wegen Corona noch nicht lockern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht das Vorpreschen einiger Bundesländer bei der Lockerung von Corona-Auflagen kritisch. Er sei für ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart vor den für Mittwoch geplanten Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

„ Zusammenbleiben kann man nicht, wenn jeder schon vorher beschlossen hat, was er macht. “
Winfried Kretschmann

Kretschmann machte klar, dass er zum Beispiel gegen eine Lockerung des Kontaktverbotes für die Bürger ist. In Sachsen-Anhalt war in der Nacht zum Montag eine neue Verordnung in Kraft getreten, mit der das Land bundesweit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen vorangeht. Die Menschen dort dürfen statt wie bisher mit einem Menschen abseits des eigenen Haushalts fortan zu fünft zusammen sein.

12.31 Uhr: Schulen in Bayern öffnen schrittweise - Alle Klassen nach Pfingsten

Die Schulen in Bayern sollen ab dem kommenden Montag schrittweise für immer mehr Jahrgänge wieder öffnen - aber nur sehr langsam: Erst nach den Pfingstferien Mitte Juni soll es wieder Präsenzunterricht für alle Schüler und alle Altersklassen geben. Am 11. Mai geht es zunächst mit den Jahrgängen weiter, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, sowie mit den Viertklässlern der Grundschulen. Am 18. Mai sollen die 1. Klassen folgen, die 5. Klassen der Mittelschulen sowie die 5. und 6. Klassen der Realschulen und Gymnasien. Alle weiteren kommen dann erst nach den Pfingstferien.

12.28 Uhr: Baden-Württemberg erlaubt Golf und Tennis

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat weitere Lockerungen der Corona-Regeln beim Sport in Aussicht gestellt. Man habe den Lenkungskreis der Landesregierung beauftragt, ab kommender Woche wieder „kontaktlosen Outdoorsport“ zu erlauben, kündigte der Grünen-Politiker an. Damit sei Sport im Freien gemeint, bei dem die Abstandsregeln unproblematisch eingehalten werden könnten - etwa wie Golf, Leichtathletik und Tennis. Gerade Sport im Freien sei gut und stärke das Immunsystem. 

Die aktuelle Pressekonferenz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Sozialminister Manne Lucha und Umweltminister Franz Untersteller sehen Sie hier:

12.23 Uhr: Bayern will im Mai schrittweise Gaststätten und Hotels öffnen 

Nach wochenlanger Zwangspause dürfen in Bayern auch Gaststätten und Hotels schrittweise wieder öffnen: Außenbereiche am 18. Mai, Speiselokale im Innenbereich am 25. Mai, Hotels am 30. Mai. Ab kommenden Montag dürfen in Bayern alle Geschäfte wieder öffnen, also auch alle größeren. Die bisherige Beschränkung auf eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern entfällt.

12.14 Uhr: Bayern hebt Ausgangsbeschränkungen auf und erlaubt Familienbesuche

Bayern hebt die wochenlangen coronabedingten Ausgangsbeschränkungen auf - gewisse Kontaktbeschränkungen und ein Verbot von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum bleiben aber bestehen. Ab diesen Mittwoch ist es erlaubt, eine Person außerhalb des eigenen Hausstands und auch enge Familienangehörige zu treffen oder auch zu besuchen. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in München, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anschließend mitteilte.

11.38 Uhr: Bisher 2,4 Millionen Corona-Tests in Deutschland

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher rund 2,4 Millionen Corona-Labortests gemacht worden. Das betreffe den Zeitraum bis einschließlich Woche 17 dieses Jahres, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Circa 7,2 Prozent der Tests seien positiv gewesen. Mit Stand Kalenderwoche 18 lägen die Laborkapazitäten bei rund 142.000 pro Tag, hieß es unter Berufung auf Daten von 133 Laboren. Es würden Anstrengungen unternommen, um die Testkapazitäten weiter zu erhöhen. Das sei wichtig, um ein genaues Bild zu bekommen.

Dem RKI wurden in den vergangenen Tagen nur rund 700 bis 1600 neue Coronavirus-Fälle pro Tag gemeldet, wie Wieler sagte. „Die Zahl der übermittelten Infektionsfälle sinkt weiter. Das ist eine sehr gute Nachricht.“ Die Ansteckungsrate, die sogenannte Reproduktionszahl, werde derzeit auf 0,71 geschätzt. Die Zahl lag bereits in den vergangenen Tagen zwischen 0,7 und 0,8.

Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle sei weiterhin hoch, sie liege zwischen 40 und 200, sagte der RKI-Chef. Der Anteil der Verstorbenen unter den bestätigten Fällen sei in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen und liege nun bei 4,2 Prozent.

10.40 Uhr: Seehas fährt wieder fast normal

Seit heute, 4. Mai, fährt der Seehas fast wieder ganz normal – fast. Denn die Schweizer Bundesbahn (SBB) nimmt ab dem 4. Mai auf all ihren Strecken in Deutschland ihren Regelbetrieb auf. Das bedeutet: Die Züge fahren wieder in ihrem üblichen Takt – tagsüber im Halbstundentakt. Das teilt die SBB in einer Pressemitteilung mit.

Dennoch gibt es zunächst Einschränkungen: Aufgrund der Bahnübergangssanierung, die 2020 entlang der Strecke an fünf Übergängen durchgeführt wird, ist der Streckenabschnitt Radolfzell-Allensbach vom Montag, 4. Mai, bis Sonntag, 17. Mai, gesperrt.

Die Züge der Schwarzwaldbahn und des Seehas entfallen in diesem Zeitraum zwischen Radolfzell und Konstanz in beiden Richtungen. Fahrgäste müssen dann in Radolfzell und Allensbach in einem gemeinsamen Schienenersatzverkehr (SEV) der Deutschen Bahn und der SBB umsteigen. Fährräder und Fahrradanhänger können nicht mitgenommen werden.

9.35 Uhr: Chefarzt am Singener Klinikum warnt: Schlaganfallsymptome sollen trotz Corona ernst genommen werden

Die Zahl der Patienten mit flüchtigen Schlaganfallsymptomen oder leichten Schlaganfällen, die sich im Singener Krankenhaus vorstellen, sind seit Beginn der Corona-Pandemie auffällig gesunken. Professor Christof Klötzsch, Chefarzt der Neurologie am Singener Klinikum, betrachtet das mit Sorge.

Denn die Vermutung liege nahe, dass nicht etwa weniger Menschen einen Schlaganfall erleiden, sondern viele aus Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus trotz deutlicher Symptome nicht ins Krankenhaus gehen.

Vergleichbare Entwicklungen berichteten auch andere Schlaganfallspezialisten aus verschiedenen Landkreisen in Baden-Württemberg.

Das sei fatal, so Klötzsch. Er appelliert an die Bevölkerung, Schlaganfall-Symptome trotz Corona-Pandemie ernst zu nehmen.

8.10 Uhr: „Autogipfel“ mit Merkel: Branche fordert neue Kaufprämien

Bei einem „Autogipfel“ beraten Bundesregierung und Branche heute über die schwierige Lage der Schlüsselindustrie in der Corona-Krise - eine Entscheidung über Kaufprämien wird aber nicht erwartet. Die Bundesregierung hatte im Vorfeld versucht, Erwartungen zu dämpfen. Neben den Herstellern haben sich auch die „Autoländer“ Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg für finanzielle Anreize stark gemacht, um die schwache Nachfrage anzukurbeln. Die Grünen warnten, pauschale Prämien dürfe es nicht geben. Anreize sollten außerdem flankiert werden durch einen Abbau des Dieselprivilegs und einen Umbau der Kfz-Steuer.

An einer Videokonferenz am Vormittag nehmen Kanzlerin Angela Merkel und mehrere Bundesminister teil, dazu Vertreter der großen deutschen Hersteller wie VW, Daimler und BMW, des Autoverbandes VDA sowie der IG Metall.

Merkel hatte bereits deutlich gemacht, bei dem Treffen sei noch nicht mit einer Entscheidung über spezielle Anreize für die Branche zu rechnen. Erwartet wurde, dass die Hersteller, der VDA sowie die Gewerkschaft die derzeit angespannte Lage der Branche schildern und skizzieren, welche Forderungen sie an die Politik haben.

Entscheidungen über Hilfen könnte es dann im Zuge eines breit angelegten Konjunkturprogramms geben. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte angekündigt, er wolle dazu Ende Mai oder Anfang Juni Vorschläge vorlegen.

7.50 Uhr: Wie lief der Schulstart in der Region?

Die Schulen in der Region haben am Montag ihre Türen für Abschlussklassen wieder geöffnet. Wir waren vor Ort und haben uns bei Lehrern und Schülern umgehört, wie der erste Schultag mit Mundschutz, Desinfektionsmittel und Abstandsregeln verlaufen ist.

Dienstag, 5. Mai, 7.20 Uhr: Patientenschützer kritisieren Corona-Immunitätsnachweis 

Patientenschützer lehnen Pläne der Bundesregierung, auch beim Coronavirus einen Nachweis für eine Immunität zu ermöglichen, rundweg ab. „Der Immunitätsausweis wäre ein tiefer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Der Vorschlag gehe „ethisch weit über die aktuelle Bekämpfung der Pandemie hinaus“, beklagte er. „Denn während die Immunisierten Teilhabe am öffentlichen Leben erhalten, wird sie den Nichtimmunisierten verwehrt. Das ist zutiefst diskriminierend.“

Zudem verleite der Immunitätsausweis zu vorsätzlichen Selbstinfektionen. „Der Hochrisikogruppe bliebe dann nur die Wahl zwischen langanhaltender Isolation oder Lebensgefahr. Eine solche Spaltung der Gesellschaft ist unverantwortlich“, kritisierte Brysch.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Montag erklärt, dass es vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen wie in der Corona-Krise ermöglichen könnten. Er habe den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme dazu gebeten. In der Koalition sei vereinbart worden, bis dahin keine gesetzliche Regelung zu dieser Frage vorzunehmen. Neben der Opposition hatte sich zuletzt auch SPD-Chefin Saskia Esken skeptisch über Pläne für Immunitätsnachweise geäußert.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte, es könne dazu kommen, dass sich Menschen absichtlich infizierten und damit in Gefahr brächten, um immun gegen das Virus zu werden, „auch aus wirtschaftlicher Not“. 

Das waren die Entwicklungen vom Montag, 4. Mai: 

21:10 Uhr: Die WHO bezeichnet die Aussagen der US-Regierung zur Herkunft des Coronavirus als "spekulativ"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Aussagen der US-Regierung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan als "spekulativ" bezeichnet. "Wir haben von der US-Regierung keine konkreten Daten oder Beweise über die angebliche Herkunft des Virus erhalten, sodass dies aus unserer Perspektive weiterhin spekulativ ist", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf.

"Wie jede Organisation, die sich auf Beweise stützt, würden auch wir sehr gerne Informationen über die Herkunft des Virus erhalten", führte Ryan aus. Es liege an der US-Regierung zu entscheiden, ob und wann die Daten weitergegeben werden. Es sei jedoch schwierig für die WHO, "eine Entscheidung zu treffen, wenn Informationen fehlen", die die US-Behauptungen unterstützten.

"Wir konzentrieren uns auf die Beweise, die wir haben", sagte der Experte der UN-Organisation weiter. Alle Informationen, die der WHO bisher vorlägen, deuteten darauf hin, dass das Virus natürlich entstanden sei. 

20:40 Uhr: Mehr als 164.000 Corona-Nachweise in Deutschland - Über 6800 Tote

In Deutschland sind bis Montagabend über 164.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 19.15 Uhr: mehr als 163 400 Infektionen). Mindestens 6803 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 19.15 Uhr: 6728). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Montag bei 0,76. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa 7 bis 8 weitere Personen anstecken.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 132.700 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

20:15 Uhr: 32.457 nachgewiesene Corona-Fälle im Südwesten - 1453 Tote

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 32.457 gestiegen. Das waren 68 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 31 - auf 1453. Rund 25.200 Menschen seien von ihrer Covid-19-Erkrankung wieder genesen, hieß es.

Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,68 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte rund sieben weitere Personen anstecken.

19.50 Uhr: EU-Kommission bleibt im Streit um Reise-Gutscheine hart

Im Streit über Gutscheine für abgesagte Reisen gibt sich die EU-Kommission trotz Drängens aus Berlin hart. In einem Schreiben an mehrere Bundesminister, aus dem das ARD-Hauptstadtstudio am Montag zitierte, macht EU-Verkehrskommissarin Adina Valean deutlich, dass die EU-Fluggastrechte auch während der Corona-Krise gelten. Kein Fluggast könne dazu gezwungen werden, einen Gutschein anstelle einer Rückerstattung anzunehmen.

Es sei der EU-Kommission „wichtig, an unseren Verbraucherrechten festzuhalten und den Fluggesellschaften bei Liquiditätsproblemen auf andere Weise helfen“. Anstelle verpflichtender Gutscheine empfiehlt Valean „Gutscheine für Verbraucher wirtschaftlich interessant zu machen“ und „diese gegen Insolvenz abzusichern“.

Nach EU-Recht müssen Flugtickets und auch Pauschalreisen eigentlich erstattet werden. Deutschland will Verbraucher jedoch verpflichten, bei Reiseabsagen in der Corona-Krise vorerst einen Gutschein statt einer Erstattung zu akzeptieren. Anfang April hatten die Minister Andreas Scheuer (CSU, Verkehr), Christine Lambrecht (SPD, Verbraucher) und Peter Altmaier (CDU, Wirtschaft) an Valean geschrieben und gefordert, Zwangsgutscheine zu ermöglichen.

19 Uhr: Kein Ausstieg möglich: Züge halten weiterhin nicht in der Schweiz

Aussteigen aus dem Zug in der Schweiz? Nicht in Zeiten des Coronavirus. Seit der Grenzschließung können keine Haltestellen mehr im Nachbarland angesteuert werden. Diese Polizeiverfügung wird nun bis um 17. Mai verlängert. Ein schweres Los für grenzüberschreitende Pendler.

18.20 Uhr: Globale Allianz erreicht Ziel: 7,4 Milliarden für Corona-Impfstoff

Eine globale Allianz gegen das Coronavirus hat 7,4 Milliarden Euro für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gesammelt und ihr selbstgestecktes Ziel damit erreicht. „Die Welt ist vereint gegen das Coronavirus und die Welt wird gewinnen“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag nach einer von der Brüsseler Behörde organisierten Geberkonferenz mit Dutzenden Ländern und Organisationen.

17.45 Uhr: Autoländer rufen gemeinsam nach Kaufprämien

Die „Autoländer“ Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg wollen die schwache Nachfrage mit Kaufprämien für Autos wieder ankurbeln - und sehen dabei den Bund in der Pflicht. 3000 Euro soll es für moderne Benziner und Dieselautos ab Schadstoffklasse 6d-Temp geben, sogar 4000 Euro zusätzlich für Plug-in-Hybride, Elektro- und Wasserstoffautos, forderten sie am Montag.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte in München, er habe sich mit seinen Kollegen Stephan Weil (SPD) in Hannover und Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart am Telefon auf diesen Forderungskatalog geeinigt. Wer ein älteres Auto mit Euro-3- oder Euro-4-Norm abgibt, soll zusätzlich 1000 Euro Abwrackprämie bekommen. Und wer einen modernen Verbrenner kauft und später auf ein E-Auto umsteigt, soll dann nochmals 1000 Euro Umstiegsprämie bekommen. Elektro-Ladestationen solle zur Hälfte der Staat bezahlen.

17 Uhr: Hertha-Profi sorgt mit Video für Empörung

Mit einem pikanten Facebook-Video hat Salomon Kalou ungewöhnliche Einblicke in die Trainingsabläufe bei Hertha BSC gegeben. Unter anderem ist auf den am Montag veröffentlichten Aufnahmen des 34 Jahre alten Offensivspielers auch zu sehen, wie bei seinem Teamkollegen Jordan Torunarigha eine Probe für einen Corona-Test genommen wird. Kalou filmte auch Gespräche in der Umkleidekabine unter anderem mit Teamkollege Vedad Ibisevic. Während der ganzen Video-Sequenz gibt Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand. Bereits am Montagnachmittag war das Video nicht mehr online verfügbar. Hertha suspendierte Kalou am Montagabend.

16.23 Uhr: Grenzkontrollen bis zum 15. Mai verlängert

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Verlängerung der Grenzkontrollen bis zum 15. Mai mit den Ministerpräsidenten der angrenzenden Bundesländer abgesprochen. Das teilte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, am Montag auf Nachfrage vor der Presse in Berlin mit. Neun Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatten vergangene Woche gefordert, die Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und der Schweiz sollten wieder für alle Reisenden geöffnet werden.

Seehofer hatte entschieden, die Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Dänemark, Luxemburg und der Schweiz bis zum 15. Mai zu verlängern. Sein Sprecher sagte, bis zu diesem Zeitpunkt gälten auch die Einreisebeschränkungen für Menschen aus Drittstaaten. Von daher befinde man sich hier im „Gleichklang“ mit der EU-Kommission.

15.30 Uhr: Museen in Friedrichshafen öffnen nach coronabedingter Schließung wieder

Museen in Baden-Württemberg dürfen ab dem kommenden Mittwoch wieder öffnen. Ab wann die Türen von Zeppelin-, Schul- und Dornier-Museum in Friedrichshafen wieder offen stehen und welche Vorkehrungen dort getroffen wurden, erfahren Sie hier.

15 Uhr: Polizei darf ab Dienstag in Einzelfällen auf Corona-Daten zugreifen

Die Polizei in Baden-Württemberg darf von Dienstag an bei konkreten Anlässen auf Daten von Gesundheitsämtern über mit dem Coronavirus infizierte Personen zugreifen. An diesem Tag tritt die Verordnung des Innen- und Sozialministeriums zur Verarbeitung personenbezogener Daten zwischen Gesundheitsbehörden und Polizei in Kraft, wie das Innenministerium am Montag mitteilte.

Die Verordnung sei ein großer Schritt hin zu mehr Schutz vor dem Coronavirus für die Mitarbeiter der Ortspolizeibehörden und die Polizisten, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Das Wissen, dass jemand an Corona erkrankt ist, ist mit der beste Schutz vor einer Ansteckung.“ So könnten von den Beamten rechtzeitig Schutzvorkehrungen getroffen werden.

14.30 Uhr: Vor „Autogipfel“ wächst Kritik an möglichen Kaufprämien

Vor dem sogenannten Autogipfel von Bundesregierung und Herstellern wird die Kritik an uneingeschränkten Kaufprämien lauter. Die „Wirtschaftsweise“ Monika Schnitzer kritisierte die Forderung nach Kaufprämien für Neuwagen als „puren Lobbyismus“. Die Autoindustrie habe lange „wichtige Trends wie die E-Mobilität und die Wasserstofftechnologie verschlafen“, so die Wirtschaftswissenschaftlerin. Aus Sicht von Verbraucherschützern etwa muss eine Kaufförderung die klimapolitischen Ziele Deutschlands und der EU unterstützen.

Die Bundesregierung und Vertreter der Autoindustrie wollen an diesem Dienstag über die angespannte Lage der Branche beraten. Die Nachfrage ist wegen der Corona-Krise eingebrochen. Die Hersteller hoffen auf Hilfe vom Staat in Form neuer Kaufprämien, um die Nachfrage anzukurbeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte aber deutlich gemacht, bei dem Treffen am Dienstag sei noch keine Entscheidung über spezielle Anreize für die Branche zu rechnen.

Am Montag wollten zunächst die Ministerpräsidenten der „Autoländer“ Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg über eine Kaufprämie beraten. Die Autoindustrie pocht auf einen schnellen Kaufanreiz. Gefördert sollten aus Sicht der Branche nicht nur umweltfreundliche E-Autos sondern auch Benziner und Diesel.

14 Uhr: Grüne wollen Boris Palmer nicht mehr unterstützen

Nach seinen umstrittenen Äußerungen zu älteren Corona-Patienten entzieht die Grünen-Spitze ihrem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer die Unterstützung. Die Partei werde Palmer bei einer erneuten Kandidatur in Tübingen und bei weiteren politischen Tätigkeiten nicht mehr unterstützen, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock am Montag in Berlin nach einer Videokonferenz des Parteivorstands. Weitere interne Sanktionen würden geprüft.

Zum Umgang mit hochbetagten Corona-Kranken hatte Palmer vor wenigen Tagen gesagt: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“ Dafür erntete er massive Kritik. Viele Grünen-Mitglieder machten sich für einen Parteiausschluss stark.

13 Uhr: Neuer Termin und angepasstes Konzept für die Eurobike

Großveranstaltungen wird es bis Ende August nicht geben. Ein regulärer Start der 29. Eurobike, die bislang von 2. bis 5. September im Messe-Kalender stand, ist bei entsprechenden Vorbereitungs- und Aufbauvorläufen „praktisch unmöglich“, teilte die Messe am Montag mit. Aus diesem Grund sei entschieden worden, die Eurobike 2020 nicht im geplanten Zeitfenster und in üblicher Form zu veranstalten. Stattdessen bieten die Organisatoren rund zweieinhalb Monate später – vom 24. bis 26. November – ein „einmaliges Special der Eurobike an“, heißt es weiter. Das Konzept der diesjährigen Arbeitsmesse verzichtet auf Bausteine wie den Publikumstag, die Eurobike Party und Test- und Demo-Areas.

12.30 Uhr: Corona-Antikörpertest ab Mai in Deutschland 

Noch im Mai will das Pharmaunternehmen Roche einen neuen Test auf Antikörper gegen das Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen in Deutschland ausliefern. Das vereinbarten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und das Unternehmen. „Der neue Test ist eine wichtige neue Wegmarke im Kampf gegen das Virus“, sagte Spahn. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart.

„Antikörpertests helfen uns, zu wissen, wer eine Corona-Infektion schon durchgemacht hat. So gewinnen wir Erkenntnisse über das tatsächliche Ausbruchsgeschehen“, sagte Spahn. Sobald gesicherte Erkenntnisse über eine mögliche Immunität nach durchgemachter Infektion vorlägen, würden die Tests noch größere Bedeutung gewinnen.

11.40 Uhr: Kliniken nehmen verschobene Operationen wieder ins Programm

Die Lage in den Kliniken des Bodenseekreises entspannt sich. Unter Hochdruck hatte der Medizin Campus Bodensee (MCB) – wie die meisten Krankenhäuser im Land – seine Intensivkazapitäten ausgebaut, nahezu verdoppelt. Aufgenommen und behandelt werden seit Mitte März neben Corona-Patienten nur noch Notfälle. Sowohl der MCB mit seinen Kliniken in Friedrichshafen und Tettnang als auch das Helios-Spital in Überlingen bereiten sich nun auf die moderate Rückkehr in den Regelbetrieb vor. Seit dem 20. April haben die Medizinischen Versorgungszentren des Häfler Klinikverbunds ihre Sprechstunden wieder aufgenommen.

In dieser Woche will der MCB die Behandlung von Nicht-Covid-Fällen wieder behutsam hochfahren, sowohl stationär als auch ambulant. Trotzdem wird das Virus den Alltag in den Kliniken ein Stück weit weiter bestimmen. Zumindest bis Ende August ist aus heutiger Sicht an einen klinischen Normalbetrieb nicht zu denken.

10.15 Uhr: Globaler Kampf gegen Pandemie

Großbritannien stellt für die weltweite Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus 388 Millionen Pfund (etwa 442 Millionen Euro) zur Verfügung. „Um diese Schlacht zu gewinnen, müssen wir zusammenarbeiten, um einen unbezwingbaren Schutzschild um alle Menschen zu bauen“, teilte Premierminister Boris Johnson am Montag in London anlässlich einer Geberkonferenz mit. „Das Rennen um den Impfstoff sei „kein Wettbewerb zwischen Ländern, sondern das dringendste gemeinsame Unterfangen unseres Lebens“.

Im Kampf gegen die Pandemie will eine weltweite Allianz mindestens 7,5 Milliarden Euro Anschubfinanzierung zusammenbringen - außer für Impfstoffe wird das Geld auch für Arzneien und Tests gesammelt. Die für Montagnachmittag geplante Online-Geberkonferenz, an der unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron teilnehmen wollten, wird von der EU-Kommission ausgerichtet. Ziel ist es, schnell Gegenmittel auf den Markt zu bringen und dann preiswert weltweit zugänglich zu machen.

9.05 Uhr: Italien lockert nach neun Wochen seine strikte Ausgangssperre

In Italien sind heute nach neun Wochen erstmals die strikten Beschränkungen in der Corona-Krise landesweit gelockert worden. Die 60 Millionen Italiener durften wieder spazieren gehen und Verwandte besuchen. Auch die Industrie und die Bauwirtschaft nehmen den Betrieb wieder auf. Restaurants dürfen Essen zum Abholen verkaufen und weitere Geschäfte öffnen. Von der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird weiterhin abgeraten, und in öffentlichen Gebäuden herrscht Maskenpflicht.

8.11 Uhr: Friseursalons öffnen wieder

Anmeldung vor jedem Besuch, Maskenpflicht und umfassende Desinfektion: Unter strengen Auflagen öffnen die Friseure im Südwesten heute wieder ihre Salons. Sowohl die Haar-Experten als auch ihre Kunden müssen wegen der Corona-Krise aber viel beachten. Betroffen sind nach Angaben des Fachverbandes Friseur und Kosmetik etwa 11.500 Betriebe im Südwesten.

Zu den neuen Vorgaben gehört, dass sich Kunden telefonisch oder per Computer anmelden und in der Regel alleine kommen müssen. Kundenwünsche sind bei der Terminvergabe abzuklären, um unnötige Kommunikation zu vermeiden. Mitarbeiter wie Kunden sind verpflichtet, Schutzmasken zu tragen. Die Arbeitsplätze müssen mindestens 1,5 Meter voneinander entfernt sein.

Die von Wirtschafts- und Gesundheitsministerium erarbeitete Richtlinie sieht weiter vor, dass Kunden bei Betreten des Salons die Hände desinfizieren müssen. Nach jedem Kunden sind die Friseure gehalten, Frisierstuhl und Werkzeuge zu reinigen.

Montag, 4. Mai, 7.15 Uhr: Einige Schüler kehren zurück in die Klassenzimmer

Nach siebenwöchigen Schulschließungen kehren in Baden-Württemberg rund 330.000 Schüler in die Klassenzimmer zurück. Dabei handelt es sich zunächst um die Schüler, die in diesem oder im kommenden Jahr ihren Abschluss machen. Der Unterricht soll unter strengen Abstands- und Hygieneregeln stattfinden, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Eine Maskenpflicht wie in Bussen, Bahnen und Läden soll im Unterricht aber nicht gelten.

Im nächsten Schritt sollen dann die Viertklässler wieder an die Schulen zurückkommen. Ziel des Kultusministeriums ist es, dass alle 1,5 Millionen Schüler im Südwesten in diesem Schuljahr zumindest noch zeitweise Präsenzunterricht erhalten.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 3. Mai:

21.05 Uhr: Zahl der Corona-Todesfälle in Italien auf niedrigstem Stand seit Beginn der Ausgangssperre

In Italien ist die Zahl der neuen Corona-Todesfälle nach offiziellen Angaben auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Ausgangssperre gefallen. Binnen 24 Stunden seien 174 Menschen an den Folgen ihrer Viruserkrankung gestorben, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Zahl der Corona-Toten in Italien stieg damit auf 28.884, das ist die zweithöchste Zahl nach den USA.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte am Abend des 9. März eine landesweite strikte Ausgangssperre verkündet. Diese soll nun am Montag erstmals wieder gelockert werden.

19.33 Uhr: Suche nach Corona-Impfstoff kann Monate oder auch Jahre dauern

Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus kann nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn womöglich noch Jahre dauern. Es gebe viel versprechende Ansätze, aber die Entwicklung von Impfstoffen sei „das Herausfordernste, mit das Schwierigste, das es gibt in der Medizin“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend. „Ich freue mich, wenn es in wenigen Monaten gelänge.“ Aber man müsse auch realistisch bleiben: „Es kann auch Jahre dauern, weil es natürlich auch Rückschläge geben kann, das haben wir bei anderen Impfstoffen gesehen.“

18.31 Uhr: Demo mit über 400 Corona-Demonstranten in Überlingen

Bürger in Sorge: Ein Aufruf zu einer Kundgebung auf der Überlinger Hofstatt ist auf große Resonanz gestoßen. Anstatt der 50 angemeldeten kamen mehr als 400 Menschen, um den Rednern zuzuhören oder selbst ans Mikro zu treten. Dabei wurde viel Kritik an den Einschränkungen und „Panikmache“ wegen des Corona-Virus geäußert.

18.01 Uhr: Erste Corona-Testreihe in Freiburg und Hoffenheim negativ

Beim SC Freiburg gibt es nach der ersten Testreihe keinen Corona-Fall. Alle Tests seien negativ ausgefallen, teilte ein Sprecher des Fußball-Bundesligisten am Sonntag auf Nachfrage mit. Zuvor waren alle Profis der Breisgauer sowie der Trainer- und Betreuerstab auf das Virus getestet worden. Auch bei der TSG 1899 Hoffenheim fiele erste Tests bei Spielern und Betreuer negativ aus. Bei den Corona-Tests im Trainer- und Betreuerstab des VfB Stuttgart hat es aber ein nicht eindeutiges Ergebnis gegeben. „Bei einer getesteten Person liegt ein unklarer Befund vor. Es gibt aber keinen spezifischen COV-2-Virus-Nachweis“, teilte der Fußball-Zweitligist am Sonntag mit. Nach „Kicker“-Informationen hat sich jenes unklare Ergebnis bei einem der Spieler ergeben.

17.05 Uhr: Mehr als 163.200 Corona-Nachweise in Deutschland, über 6700 Tote

In Deutschland sind bis Sonntagnachmittag über 163.200 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 6715 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Sonntag bei 0,74. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 130.600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 43.200 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1933 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 33.400 Fällen und mindestens 1287 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 32.200 bestätigten Fällen und mindestens 1413 Toten.

16.30 Uhr: Zahlen im Landkreis Waldshut stagnieren weiter

Hat der Hochrhein den Höhepunkt der Corona-Epidemie erreicht? Dies legen die neuesten Zahlen nahe, die die Landratsämter veröffentlichten. Auch am heutigen Sonntag, 3. Mai, (Stand: 14.30 Uhr) sind dem Gesundheitsamt im Landkreis Waldshut keine Covid-Neuinfektionen gemeldet worden. Bisher sind hier 307 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl der Genesenen liegt weiterhin bei 236.

15.20 Uhr: Grünen-Mitglieder machen gegen Palmer mobil

Nach umstrittenen Äußerungen zum Umgang mit Corona-Patienten fordern Dutzende Grüne den Parteiausschluss des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer. Palmers parteischädigende Äußerungen zeigten, dass die Grünen „längst nicht mehr seine politische Heimat“ seien, heißt es in einem offenen Brief, in dem der baden-württembergische Landesvorstand und der Kreisvorstand Tübingen aufgefordert werden, ein Parteiordnungsverfahren oder Parteiausschlussverfahren gegen Palmer anzustrengen.

Die Vorstände müssten als zuständige Organe alle Möglichkeiten ausschöpfen, „um diesen politischen Geisterfahrer alsbald aufzuhalten“. Palmer sagte, man rette aktuell Menschen, die bald sowieso sterben würden.

14.14 Uhr: Angriff auf ZDF-Team: Seehofer mahnt besseren Schutz an

Mit Empörung hat Bundesinnenminister Horst Seehofer den Angriff auf ein Team der ZDF-„heute show“ in Berlin kommentiert. Gleichzeitig wies er auf die Verpflichtung der Sicherheitsbehörden hin, Medienvertreter auch auf Demonstrationen zu schützen. „Die Freiheit der Presse ist eine Säule unserer Demokratie. Der Staat hat zu garantieren, dass dieses Grundrecht zu jeder Zeit und an jedem Ort gewährleistet ist“, sagte der CSU-Politiker am Sonntag. Das siebenköpfige Team der Satiresendung, zu dem neben Kameraleuten, einem Redakteur und Comedian Abdelkarim auch drei Security-Mitarbeiter gehörten, hatte am Freitag bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln gefilmt. Anschließend wurde das Team laut Polizei von 20 bis 25 Vermummten so brutal angegriffen, dass sechs von ihnen im Krankenhaus behandelt werden mussten.

13.33 Uhr: Nach positiven Fällen in Köln: Neue Zweifel am Geisterspiele-Szenario

Nach dem Fall 1. FC Köln mit drei positiv auf das Coronavirus getesteten Personen sind neue Zweifel am Geisterspiele-Plan der Bundesliga aufgekommen. Debatten gibt es vor allem über die Quarantäne-Regel für Fußballprofis. Zudem hat mit Kölns Mittelfeldspieler Birger Verstraete erstmals ein Spieler öffentlich Bedenken und Ängste geäußert. Eine schnelle Wiederaufnahme der Saison hält der 26 Jahre alte Belgier für „naiv“. Tim Meyer, Leiter der Task Force der Deutschen Fußball Liga, räumte am Wochenende eine Rest-Anfälligkeit des Hygiene-Konzepts der DFL ein. „Wenn es zu viele positive Fälle gibt, kann dieses System sicherlich ins Wanken geraten. Das ist gar keine Frage“, sagte der Nationalmannschaftsarzt bei Sport1. Deswegen sei „extreme Disziplin“ aller Beteiligten auch abseits des Spielfeldes wichtig. Da fast 2000 Personen in der Bundesliga getestet worden seien, habe man „einige positive Fälle erwartet“, sagte Meyer: „Ich möchte nicht ausschließen, dass es weitere gibt.“

13.05 Uhr: Schule bei Ravensburg bereitet sich mit Hygieneschleuse auf Wiedereröffnung vor

Mit einer Hygieneschleuse am Eingang hat sich eine Schule bei Ravensburg auf den Unterrichtsstart an diesem Montag vorbereitet. In einem Container seien vier separate Handwaschbecken sowie Desinfektionsmittel aufgestellt worden, sagte der Rektor der Achtalschule in Baienfurt, Andreas Lehle. Auch Distanz-Fieberthermometer seien angeschafft worden, sollen aber eher zurückhaltend zum Einsatz kommen. „Wir wollen bei den Schülern damit nicht für Verunsicherung sorgen“, so Lehle.

Für rund hundert Acht- und Neuntklässler der Gemeinschaftsschule startet am Montag nach wochenlanger Corona-Zwangspause wieder der Unterricht. „Los geht es um 7.45 Uhr mit Englisch“, so Lehle. Die Schüler sollen in unterschiedlicher Taktung starten, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Einen Mundschutz müssen sie im Unterricht laut dem Schulleiter nicht tragen. In Pausen und auf den Fluren der Schule dagegen sind sie Pflicht.

10.20 Uhr: Baden-Württemberg lockert Corona-Beschränkungen

Baden-Württemberg wagt nach einigen Wochen des sogenannten Lockdowns weitere Schritte zurück in die Normalität. Unter anderem Spielplätze, Museen und Zoos sollen kommende Woche wieder öffnen dürfen, wie das Staatsministerium mitteilte. Das grün-schwarze Kabinett habe die Corona-Verordnung am Samstag entsprechend angepasst. Ab Montag dürfen Gottesdienste wieder stattfinden. Ab Mittwoch können Spielplätze, Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Zoos und Tierparks wieder öffnen. Einzelhandelsgeschäfte können ab Montag wieder öffnen, auch wenn ihre Verkaufsfläche größer als 800 Quadratmeter ist. Zahnärzte dürfen wieder alle Leistungen anbieten. Ebenso dürfen Friseursalons und Fußpflegestudios öffnen. Die Ausgangssperre für Heimbewohner wird aufgehoben.

8.40 Uhr: Kretschmann rechnet mit Ermüdungseffekten im Kampf gegen Corona

Die Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus bergen nach Meinung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann auch die Gefahr einer neuen Infektionswelle. Er gehe davon aus, dass Ermüdungseffekte eintreten, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ja auch nur menschlich.“ Es liege an der Politik, unermüdlich darauf hinzuweisen, wie wichtig die disziplinierte Einhaltung der Maßnahmen ist. „Denn sie wirken, das sieht man jetzt.“

Kretschmann warb für eine „neue Normalität“ im Umgang miteinander und im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. „Eine Normalität, in der Abstand halten und Hygienevorschriften im Mittelpunkt stehen und allen klar ist, dass manches einfach nicht geht“, sagte er. „Große Veranstaltungen mit dicht gedrängten Menschenmassen, feuchtfröhliche Großparties wie der Cannstatter Wasen sind auf absehbare Zeit einfach nicht drin.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 2. Mai:

21.20 Uhr: Frankreich will Gesundheits-Ausnahmezustand verlängern

In der Corona-Krise will Frankreich den Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich um zwei Monate bis zum 24. Juli verlängern. Die Mitte-Regierung verständigte sich am Samstag in Paris auf einen entsprechenden Gesetzesentwurf, der kommende Woche im Parlament debattiert werden soll. Das sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Samstag nach einer Kabinettssitzung.

Mit dem Gesetz soll der Fahrplan von Regierungschef Édouard Philippe zur schrittweisen Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen rechtlich abgesichert werden. So will Frankreich vom 11. Mai an das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Verkehrmitteln zur Pflicht machen. Geschäfte sollen von diesem Termin an wieder öffnen können. Restaurants oder Cafés werden aber weiter geschlossen bleiben; auch Strände bleiben zunächst für Besucher und Sportler tabu.

Véran kündigte eine zweiwöchige Quarantäne für nach Frankreich kommende Menschen an, die keine Covid-19-Symptome haben. Das werde häufig Franzosen betreffen, die aus dem Ausland heimkehrten. Infizierte Menschen, die aus dem Ausland kommen, sollten hingegen isoliert werden. Einzelheiten sollen in einer Verordnung geregelt werden. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye antwortete auf eine Frage zu möglichen Auswirkungen auf den Tourismus ausweichend: Falls Touristen kommen wollten, sei dies eine gute Nachricht. „Wir sind bloß verpflichtet, Maßnahmen zu treffen.“

21.10 Uhr: Starker Anstieg von Corona-Todesfällen in Italien

Mit 474 weiteren Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen hat Italien am Samstag den größten Anstieg der Opferzahl seit elf Tagen gemeldet. Die täglich vom Zivilschutz mitgeteilte Zahl neuer Todesopfer ist nun so groß wie seit dem 21. April nicht mehr, als die Behörde von 534 weiteren Toten berichtet hatte. Am Freitag lag die Zahl bei 269.

Insgesamt starben in Italien bisher 28.710 Menschen nach Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, wie aus den Zahlen des Zivilschutzes hervorgeht. Die Gesamtzahl der Infektionen betrage nun 209 328, ein Plus von 1900 seit Freitag. Mit 0,9 Prozent gehört die Erhöhung binnen eines Tages gemeldeter Ansteckungen zu den niedrigsten Anstiegen, die während der Pandemie in Italien erfasst wurden. Das Land gilt in Europa als am stärksten von der Seuche betroffen.

19.55 Uhr: Mehr als 162.700 Corona-Nachweise in Deutschland - Über 6600 Tote

In Deutschland sind bis Samstagabend mehr als 162.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 161.900 Infektionen). Mindestens 6659 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 6601). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag bei 0,78. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa 8 weitere Personen anstecken. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 129.000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 43.000 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1907 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 33.200 Fällen und mindestens 1268 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 32.200 bestätigten Fällen und mindestens 1413 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland.

19.10 Uhr: Erster Gottesdienst im Kölner Dom seit sechs Wochen

Im Kölner Dom wird am Sonntag (10.00 Uhr) erstmals seit Einführung der Corona-Beschränkungen wieder ein Gottesdienst mit Besuchern gefeiert. Das Pontifikalamt in der größten deutschen Kathedrale wird von Erzbischof Rainer Maria Woelki zelebriert. Der letzte gemeinschaftliche Gottesdienst im Dom hatte am 14. März stattgefunden.

Für die Wiederaufnahme der Messen gelten strenge Regeln. Zugelassen sind 122 Personen, am Sonntag zunächst ausschließlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Doms, Sängerinnen und Sänger, Lektoren und Messdiener. Dies wird damit begründet, dass zunächst Erfahrungen mit den neuen Anforderungen an Hygiene und Sicherheit gesammelt werden sollten. Ab Mittwoch ist die Teilnahme dann jedermann möglich - allerdings nur nach vorheriger Anmeldung über eine Website. Die Teilnehmerzahl bleibt auf 122 pro Gottesdienst begrenzt.

Allen Teilnehmern empfiehlt das Domkapitel dringend das Tragen einer Schutzmaske. Nur markierte Plätze dürfen eingenommen werden. Die Gläubigen müssen einen ausreichenden Abstand einhalten und auf jeglichen Körperkontakt verzichten. Für den Weg zum Empfang der Kommunion gibt es markierte Laufwege und Bodenmarkierungen. Gesungen wird nicht.

17.35 Uhr: Mehrere Tausend Menschen demonstrieren gegen Corona-Regeln

Mehrere tausend Menschen haben in Stuttgart gegen die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus demonstriert. Bei der als „überparteilich“ bezeichneten Demonstration auf dem Cannstatter Wasen forderte Initiator Michael Ballweg die Einhaltung der Grundrechte wie Versammlungsfreiheit und Glaubensfreiheit. Der IT-Unternehmer sprach von rund 5000 Teilnehmern am Samstag. Die Stuttgarter Polizei wollte keine Schätzung der Teilnehmerzahl abgeben.

Hinter dem Protest steht die Initiative „Querdenken“ von Ballweg. Nach einem anfänglichen Verbot der Stadt hatte die Initiative demonstrieren dürfen, weil das Bundesverfassungsgericht einem Eilantrag gegen das Verbot stattgegeben hat. Seine regelmäßigen Demos erhalten Zulauf: Vergangene Woche waren es noch wenige Hundert auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Bundesweit finden ähnliche Demos statt. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung der Initiative durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

In Stuttgart sei das „Freiheitsvirus“ ausgebrochen, sagte Ballweg am Samstag. Auf einem roten Banner war die Parole „Wir sind das Volk“ zu lesen, der auch von Anhängern der rechten Pegida-Bewegung skandiert wird. Auf einem Schild stand: „Gegen Zwangsimpfung und Überwachungs-App“, auf einem weiteren „Demokratie statt Merkelatur“. Auch die Deutschland-Flagge war in der Menge zu sehen.

Die Polizei sprach von einem friedlichem Verlauf. Die Demonstranten hätten sich im Großen und Ganzen an die Abstandsregeln gehalten.

17.00 Uhr: Staaten lockern Corona-Auflagen - Große Läden in Österreich offen

Nach wochenlangem Stillstand wegen der Corona-Pandemie rücken einige Staaten vorsichtig von ihren strengen Beschränkungen ab. Mehr Freiheiten gibt es etwa beim Einkaufen, beim Sport oder beim Maskentragen. Einige Beispiele:

ÖSTERREICH: Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte durften schon vor gut zwei Wochen wieder öffnen, nun folgen große Einzelhändler und Einkaufszentren. Damit haben alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder geöffnet. Am 15. Mai folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Doch die Hygieneregeln gelten weiter, wie ein Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln. In Österreich sind derzeit nur noch knapp 1800 Menschen an Covid-19 erkrankt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bewegt sich im zweistelligen Bereich.

SPANIEN: Die strenge Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde nach knapp sieben Wochen erstmals für Freizeitaktivitäten gelockert. Die Bürger des von der Krise besonders schwer betroffenen Landes durften am Samstag aus dem Haus, um spazieren zu gehen oder im Freien etwas Sport zu treiben. Strandpromenaden wie das Paseo Marítimo in Barcelona füllten sich schon am frühen Morgen mit Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. In Madrid sah man vor allem auf den Avenues wie der Gran Vía oder dem Paseo de la Castellana sehr viele Menschen. Ministerpräsident Pedro Sánchez mahnte aber zugleich zur Vorsicht. „Das Virus ist immer noch da“, schrieb er auf Twitter.

ESTLAND: Auch in dem baltischen EU-Land ist seit Samstag wieder Sport im Freien erlaubt. Nach mehrwöchiger Schließung durften Außensportanlagen unter strenger Auflage wieder öffnen. Gleiches gilt für Spielplätze, Freilichtmuseen und Ausstellungen im Freien. Die Hauptstadt Tallinn verzichtete zunächst darauf, öffentliche Anlagen mit Sport- und Fitnessgeräten zu öffnen. Erlaubt sind Gruppen von bis zu zehn Personen. Weiterhin gilt aber die sogenannte 2 + 2-Regel, wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen einhalten müssen.

SLOWAKEI: Tausende im Ausland arbeitende slowakische Alten- und Krankenpfleger müssen nach dem Grenzübertritt nicht mehr wie bisher für 14 Tage in eine staatliche Quarantäne-Einrichtung, sondern können direkt zu ihren Familien fahren, wie die staatliche Gesundheitsbehörde mitteilte. Dafür müssen sie allerdings einen negativen Test auf das Coronavirus nachweisen. Die meisten der zumeist weiblichen Altenbetreuungskräfte arbeiten in einem Rhythmus, der vorsieht, dass sie nach 14 Tagen Arbeit im Ausland für 14 Tage nach Hause fahren.

BULGARIEN: In Bulgarien ist das Tragen einer Schutzmaske draußen nicht mehr obligatorisch. Die Menschen können sich nun im Freien, in Parkanlagen, auf Straßen und an Bushaltestellen ohne Mund-Nase-Schutz aufhalten. Die Maskenpflicht gilt aber bis zum 13. Mai weiter in Bussen und Bahnen, Läden und Kirchen. Dann soll auch ein zweimonatiger Ausnahmezustand enden.

ISRAEL: Von diesem Sonntag an öffnen die Schulen wieder schrittweise. Zunächst sollen nach Angaben der Regierung die Grundschulen die ersten bis dritten Klassen vor Ort unterrichten sowie die weiterführenden Schulen die beiden höchsten Klassenstufen. Kindergärten und Kitas sollten sich auf eine geplante Öffnung vom 10. Mai an vorbereiten. Die restlichen Klassenstufen sollen spätestens vom 1. Juni an wieder in den Schulen unterrichtet werden. In Israel beginnt die Arbeitswoche sonntags.

16.00 Uhr: Nato arbeitet an Operationsplan für nächste Corona-Welle

Die Nato will sich nach „Spiegel“-Informationen mit einem militärischen Operationsplan für eine zweite Corona-Welle im Herbst wappnen. Nato-Oberbefehlshaber Todd Wolters solle den Plan bis zu Beratungen der Verteidigungsminister Ende Juni vorlegen, meldete das Nachrichtenmagazin am Samstag unter Bezug auf Beschlüsse des Nordatlantikrats diese Woche.

Die Nato erklärte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Bericht, das Bündnis überprüfe laufend die Reaktion auf die Covid-19-Pandemie und diskutiere die nächsten Schritte. Schon bei der Videoschalte der Verteidigungsminister am 15. April seien die mittel- und langfristigen Auswirkungen und die Vorbereitung darauf besprochen worden. Bei der nächsten Ministerrunde im Juni werde dies fortgesetzt.

„Es ist zu früh, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, aber es ist klar, dass wir die Widerstandskräfte unserer Gesellschaften stärken, besser für künftige Pandemien planen, unsere kritische Industrie schützen und die Planungen für eine fortlaufende Geschäftstätigkeit verbessern müssen“, hieß es in der Stellungnahme.

Der „Spiegel“ meldete unter Berufung auf Nato-Diplomaten, die Gefahr durch Virus-Pandemien habe man bisher zu wenig als Sicherheitsrisiko betrachtet. Generalsekretär Jens Stoltenberg habe intern eine besser abgestimmte Reaktion auf eine zweite Corona-Welle zum Lackmustest für Glaubwürdigkeit und Zusammenhalt der Allianz erklärt. Im Nordatlantikrat sei bemängelt worden, dass Widersacher der Allianz wie China oder Russland die zu langsame Reaktion des Bündnisses im Frühjahr strategisch genutzt hätten.

15.20 Uhr: Große Läden öffnen in Österreich wieder - Andrang bleibt meist aus

In Österreich sind im Zuge weiterer Lockerungen von Corona-Auflagen seit Samstag auch große Geschäfte wieder geöffnet. In mehreren Regionen blieb der große Ansturm auf die Läden jedoch aus. „Es fängt gut an, aber wir sind weit von der Normalität entfernt“, zitierte der Sender ORF den Handelschef der Wiener Wirtschaftskammer, Rainer Trefelik.

Während Baumärkte, Gartencenter und kleine Geschäfte bereits am 14. April wieder öffnen durften, mussten große Einzelhändler und Einkaufszentren bis Anfang Mai warten. Nun dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Am 15. Mai folgen dann die Restaurants, Ende Mai die Hotels. Die Hygieneregeln wie ein Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten weiter.

In der Mariahilfer Straße, einer der Haupteinkaufsmeilen Wiens, waren am Samstag mehr Menschen unterwegs als in den vergangenen Wochen, als noch sehr strikte Ausgangsbeschränkungen galten. Die Fußgängerzone war aber sichtlich weniger belebt als an Samstagen vor der Corona-Pandemie. Obwohl große Einkaufszentren in mehreren Bundesländern mit Rabatten lockten, verzeichneten einige in den ersten Stunden nach der Wiedereröffnung nur einen moderaten Kundenzulauf, wie der ORF berichtete.

13.13 Uhr: Sachsen-Anhalt lockert Kontaktbeschränkungen

Sachsen-Anhalt lockert die seit sechs Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen. Von Montag an dürfen fünf Menschen zusammen unterwegs sein, auch wenn sie nicht in einem Haushalt leben, wie die Landesregierung am Samstag beschloss. Bisher war nur die Begleitung von einem Menschen außerhalb des Haushalts erlaubt.

Damit ist das von der Pandemie wenig betroffene Sachsen-Anhalt einer der Lockerungsvorreiter. Nach einer Schaltkonferenz von Bund und Ländern am Donnerstag hatte die Bundesregierung verkündet, dass die strengen Kontaktbeschränkungen weiterhin aufrecht erhalten bleiben sollen.

Zudem muss es in Sachsen-Anhalt künftig keinen triftigen Grund mehr geben, um das Haus zu verlassen. Von Montag an dürfen außerdem alle Einzelhandelsgeschäfte unabhängig von der Größe ihrer Verkaufsfläche wieder öffnen, sie müssen aber Auflagen einhalten. Das sieht die fünfte Eindämmungsverordnung vor, die das Kabinett am Samstag in Magdeburg auf den Weg gebracht hat. Demnach dürfen auch wie geplant Friseure, Massage- und Fußpflegepraxen, Nagel- und Kosmetikstudios sowie Fahrschulen öffnen. Vorgesehen ist auch, dass Kinderspielplätze ab 8. Mai unter bestimmten Bedingungen wieder genutzt werden können. Voraussetzung ist, dass die Landkreise das im Einzelfall oder per Allgemeinverfügung erlauben.

Hintergrund der Lockerungen sind die vergleichsweise geringen Infektionszahlen in Sachsen-Anhalt. Bislang ist der Erreger Sars-CoV-2 bei knapp 1600 Menschen nachgewiesen worden, täglich kommen wenige hinzu. Von Donnerstag auf Freitag etwa waren sieben Neuinfektionen registriert worden. 44 Infizierte sind bislang gestorben.

12.40 Uhr: Flughäfen: Bund muss Betriebskosten übernehmen

Wegen des starken Einbruchs der Passagierzahlen infolge der Corona-Krise fordern die deutschen Flughäfen weitreichende Staatshilfen. „Wenn wir im Interesse Deutschlands die Flughäfen offenhalten, fordern wir, dass unsere Betriebs- und Vorhaltekosten vom Staat kompensiert werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, dem Nachrichtenportal „t-online.de“. „Sonst können einige Standorte nicht mehr lange über Wasser schwimmen. Das wäre für die Logistik in der Corona-Krise fatal.“ Die Kosten für die Vorhaltekosten aller deutschen Airports beziffert der ADV auf rund 170 Millionen Euro pro Monat.

Beisel betonte erneut, dass die kapitalintensiven Flughäfen bislang keinen Zugang zu den Liquiditätshilfen über die Staatsbank KfW hätten, weil sie in den allermeisten Fällen mehrheitlich im öffentlichen Besitz seien. Wie das zuständige Bundesverkehrsministerium „t-online.de“ mitteilte, erarbeitet die Behörde derzeit eine Rahmenregelung, durch die Flugplätze Staatshilfen erhalten können.

„Die Flughäfen erleiden die schlimmste Krise seit dem Beginn der zivilen Luftfahrt“, sagte Beisel. Die Airports würden jeden Monat eine halbe Milliarde Euro Umsatz verlieren, dabei handelt es sich außer um Start- und Landegebühren der Fluggesellschaften auch um Einkünfte aus der Vermietung von Werbeflächen oder aus Parkhäusern sowie den Einkäufen der Passagiere am Airport.

Zwar sind einige Flughäfen wie Stuttgart wegen der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen wurden. Grundsätzlich sind die deutschen Airports aber weiterhin offen für wichtige Flüge. Es gehe darum, die kritische Infrastruktur aufrechtzuerhalten, hatte Beisel bereits zu Beginn der Krise betont.

12.24 Uhr: Nach Corona-Fall auf Tui-Schiff laufen weitere Tests

Nach einem positiven Corona-Test an Bord des in Cuxhaven liegenden Kreuzfahrtschiffs „Mein Schiff 3“ laufen weitere Tests der Besatzungsmitglieder. Das Schiff, das als eine Art Sammeltransporter für knapp 3000 Mitarbeiter der Tui-Flotte eingesetzt wurde, ist unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben einer Reedereisprecherin vom Samstag werden Ergebnisse noch am Nachmittag erwartet.

Die „Mein Schiff 3“ befinde sich seit Dienstag ohne Gäste, dafür mit 2899 Besatzungsmitgliedern an Bord, in Cuxhaven, hatte Tui Cruises am Vortag erklärt. Da Häfen wegen der Corona-Krise geschlossen worden seien, habe die Reederei für ihre Beschäftigten die Rückreise in die Heimatländer selbst organisiert. Wie viele weitere Menschen nun getestet wurden, dazu machte die Sprecherin am Samstag keine Angaben. Man habe aber Kontaktpersonen des Betroffenen identifiziert.

11.15 Uhr: Kretschmann an Kinder: „Corona-Virus hat uns viel eingebrockt“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat bei den Kindern im Land um Geduld und Verständnis in der Corona-Krise geworben. „Am Anfang war das alles vielleicht noch ganz lustig - einfach zu Hause bleiben, auch mal länger schlafen und öfter als sonst Fernsehen gucken“, sagte der Grünen-Politiker in einer Video-Botschaft auf Youtube, in der er sich direkt an die Kinder richtet. „Aber jetzt wird es langsam echt nervig.“

Gerade für Kinder sei es gerade nicht leicht. „Das Corona-Virus hat uns ziemlich viel eingebrockt.“ Vielen Kindern sei langweilig, manchmal gebe es schlechte Laune und Streit daheim. Die gute Nachricht sei, dass bald die Spielplätze wieder öffneten.

10.25 Uhr: USA erlauben begrenzten Einsatz von Corona-Wirkstoff Remdesivir

Die USA erlauben den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir bei Covid-19-Patienten in Krankenhäusern. Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie „in Lichtgeschwindigkeit“ zustande gekommen, sagte der Chef der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde, Stephen Hahn, am Freitag im Weißen Haus.

Präsident Donald Trump bezeichnete den Schritt als „sehr vielversprechend“. Eine klinische Studie hatte zuvor gezeigt, dass der ursprünglich für Ebola entwickelte Wirkstoff bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen kann.

8.00 Uhr: 50.000 Europäer sitzen wegen Corona-Krise immer noch im Ausland fest

Die größte Rückholaktion in der Geschichte der Europäischen Union ist nach den Worten des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell weitgehend abgeschlossen. Die meisten der infolge der Corona-Pandemie im Ausland gestrandeten rund 600.000 EU-Bürger seien mittlerweile wieder heimgekehrt, sagte Borrell der "Welt" (Samstagsausgabe). 50.000 sitzen demnach immer noch im Ausland fest.

"Bis zum 1. Mai haben wir mehr als 550.000 Europäer wieder zu ihren Familien zurückgebracht – damit wurden 90 Prozent aus dem Ausland zurückgeholt", sagte Borrell der "Welt". Dies sei auch das Ergebnis einer "einzigartigen konsularischen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten", betonte Europas Chefdiplomat. In der Regel wurden Urlauber oder jüngere Menschen aus EU-Ländern, die sich im Rahmen eines Schüleraustausches oder eines Freiwilligenprogramms in Drittstaaten aufhielten, zurückgebracht. 

Borrell versicherte, die EU werde weiterhin daran arbeiten, auch den restlichen zehn Prozent der im Ausland verbliebenen Europäer zu helfen. Deren Rückholung ist besonders schwierig, weil zum Beispiel Marokko kaum Landegenehmigungen erteilt. Auf den Philippinen, in Kamerun und in Indien können die EU-Bürger nur schwer zum Flughafen gelangen, weil weiterhin sehr strenge Ausgangsbeschränkungen gelten.

06.55 Uhr: Wirtschaft dringt auf Ende der Corona-Beschränkungen

Angesichts des Konjunktureinbruchs dringen Wirtschaftsverbände auf einen schnellen Ausstieg aus den Anti-Corona-Maßnahmen. Die Industrieverband BDI pocht auf die Vorlage eines klaren Exit-Plans an diesem Mittwoch. „Unsere Unternehmen wollen und müssen wissen, in welchen Stufen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder anlaufen soll - und zwar nach dem Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am 6. Mai“, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Jede Woche eines Shutdowns kostet die deutsche Volkswirtschaft einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Wertschöpfung.“

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) forderte, die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch im Mai zu beenden. „Heben Sie den Lockdown auf, bevor es zu spät ist!“, heißt es nach Verbandsangaben in einem Offenen Brief der Spitze um BVMW-Präsident Mario Ohoven an Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „In großer Sorge um die Zukunft dieses Landes und um den Wohlstand seiner Bürger appellieren wir an die Politik: Beenden Sie die einseitige Fixierung auf eine rein virologische Sichtweise und damit das gefährliche Spiel mit den Zukunftschancen dieses Landes.“

Es sei verantwortungslos, dass die Politik keinen Ausstiegsfahrplan vorgelegt habe. „Trotz eines staatlichen Rettungspakets von mehr als einer Billion Euro droht eine Pleitewelle unbekannten Ausmaßes, die die Existenz Hunderttausender Menschen binnen weniger Wochen vernichten könnte.“

Die Bundesregierung rechnet für das gesamte Jahr 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,3 Prozent und damit mit dem stärksten Einbruch seit Gründung der Bundesrepublik. Wegen der massiven Beschränkungen im Kampf gegen das Virus rechnet die Bundesregierung erst im Lauf des zweiten Quartals mit dem schwersten Einbruch.

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