Mit der „Landshut“ soll der Öffentlichkeit ein Stück Zeitgeschichte zugänglich gemacht werden. Die 1977 von palästinensischen Terroristen entführte Lufthansa-Maschine soll dabei das zentrale Objekt eines Dokumentations- und Bildungszentrums in Friedrichshafen werden. Noch offen war bis zuletzt allerdings der Standort dieses Lernorts.

So wie die Erinnerung verblasst, so verblasste auch die „Landshut“. Die Fotos, die der Fotokünstler David Klammer ...
So wie die Erinnerung verblasst, so verblasste auch die „Landshut“. Die Fotos, die der Fotokünstler David Klammer aufgenommen hat, sind dunkel, grau und partiell unscharf. Sie sollen Einzelteile eines unvollständigen Puzzles zeigen. | Bild: David Klammer/bpb

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) hat im vergangenen Jahr zwei mögliche Optionen untersucht: So war für die zuständige Projektgruppe eine zentrumsnahe Lösung denkbar, es käme aber auch ein Standort in Flughafennähe in Betracht. Inzwischen soll die Suche nach einem Standort weitgehend abgeschlossen sein. Wurde also ein passendes Grundstück gefunden?

So wie die Erinnerung verblasst, so verblasste auch die „Landshut“. Die Fotos, die der Fotokünstler David Klammer ...
So wie die Erinnerung verblasst, so verblasste auch die „Landshut“. Die Fotos, die der Fotokünstler David Klammer aufgenommen hat, sind dunkel, grau und partiell unscharf. Sie sollen Einzelteile eines unvollständigen Puzzles zeigen. | Bild: David Klammer/bpb

„Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat ein Erkundungsverfahren durchgeführt, dabei wurden auch Grundstücke am Flughafen geprüft“, erklärt BPB-Sprecher Daniel Kraft, verweist darüber hinaus auf einen Entscheidungsprozess in den kommenden Wochen: „Erst dann können wir Ihnen die genaue Adresse sagen.“

Der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster, der sich einst bei Bundesaußenminister Sigmar Gabriel für den Standort am Bodensee stark gemacht und im Herbst 2020 mitgeteilt hatte, dass der Bund 15 Millionen Euro für die Ausstellung des Wracks in Friedrichshafen zur Verfügung stellt, betont: Die Verhandlungen zum Grundstück würden noch laufen. Vorgesehen sei aber, „dass bis zu Beginn der Sommerferien ein Abschluss erfolgt und danach das Areal für die weitere Umsetzung zur Verfügung steht“.

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Steht der Eröffnungstermin fest?

Der Eröffnungstermin hänge von der Standortfindung und den benötigten (Um-)Baumaßnahmen ab, so die Bundeszentrale für politische Bildung. Aktuell hoffe man „auf eine zeitnahe Finalisierung der Vertragsverhandlungen zum Grundstück und die Unterzeichnung des Vertrags“. Dann sollen die Baumaßnahmen beginnen. „Bis Herbst 2025 soll ein Großteil des Projekts auf die Schiene gebracht worden sein“, sagt Daniel Kraft und ergänzt: „Angedacht ist, die ‚Landshut‘ schon vorher punktuell für Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen, die genaue Form wird derzeit noch diskutiert.“

Was sind die nächsten Schritte?

Nach der Unterzeichnung des Grundstückvertrags gehe es neben den Baumaßnahmen auch an die konservatorischen Arbeiten an der Maschine, betont Kraft. „Die Konzeption und Realisierung des Lernorts schreitet schon jetzt in großen Schritten voran, wir konnten jüngst noch zwei neue Stellen besetzten.“ Damit sei das Team vollständig.

Schülerinnen und Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums nahmen im Herbst 2022 am Workshop mit den Zeitzeugen teil. Veranstaltet wurde die ...
Schülerinnen und Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums nahmen im Herbst 2022 am Workshop mit den Zeitzeugen teil. Veranstaltet wurde die Begegnung von der Bundeszentrale für politische Bildung. | Bild: Benjamin Schmidt (Archiv)

Einblicke in die Prozesse und Stationen des Projekts gebe es auch auf der Internetseite der BBP. Im Herbst 2022 fanden die beiden ersten Workshops statt, dieses Jahr solle es weitere geben. Auch Martin Gerster betont: „Es geht sehr gut voran, ich bin zuversichtlich, dass im Juli weitere Informationen bekannt gegeben werden können.“