- Die ZIM Flugsitz GmbH: Das Unternehmen wurde 1995 von dem Markdorfer Ehepaar Angelika und Peter Zimmermann aus ihrem Ingenieurbüro heraus gegründet. Es entwickelt und fertigt ultraleichte Sitze für kommerzielle Passagierflugzeuge, seit 2016 auch an seinem zweiten Standort in Schwerin. ZIM hatte 2019 einen Umsatz von rund 55 Millionen Euro erzielt. Das Ehepaar Zimmermann verkaufte zum Jahreswechsel 2019/2020 die Mehrheit des Unternehmens an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius, der konkrete Umfang und der Erlös der Transaktion wurden nicht kommuniziert.
- Das Insolvenzverfahren: ZIM meldete im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung an. Unterstützt bei den Sanierungsbemühungen wird die Geschäftsführung von der Beteiligungsgesellschaft Pluta, die drei Sanierer nach Markdorf abbestellt hat. Sachwalter im Insolvenzverfahren ist der Anwalt Martin Mucha von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger. Mucha ist bereits seit längerem in Markdorf aktiv: Er ist auch der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren der in Abwicklung befindlichen Weber Automotive GmbH.
- Probleme schon vor Corona: ZIM geriet bereits vor zwei Jahren in die Krise, nachdem die Kosten für den Neubau in Schwerin offenbar aus dem Ruder gelaufen waren und infolgedessen die freien liquiden Mittel Ende 2018 fast aufgebraucht waren. Bereits dies habe zu einer „Bestandsgefährdung“ des Unternehmens geführt, hieß es im damaligen Geschäftsbericht. Wegen der Verluste wird ZIM wohl auch keine Staatshilfe bekommen können.