„Der 23. April war ein schwerer Tag“, sagt Roland Leitner, Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH. Er konnte sich nicht freuen über das schöne Wetter an jenem Donnerstag vor zehn Tagen. Es wäre eigentlich der Tag für die Eröffnung der Landesgartenschau 2020 gewesen. „Es hätte alles gepasst, ein Traumwetter, es blühte alles punktgenau.“ Ohne Corona, so die Überzeugung Leitners, „hätten wir jetzt schon tausende Besucher begrüßt“. Dennoch blickt Leitner mittlerweile frohen Mutes auf 2021. „Nach einer Trauerphase, die wir im Team durchlitten haben, ist jetzt auch schon wieder eine Aufbruchstimmung spürbar.“

Kurzarbeit angemeldet
Um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern, hat die LGS GmbH laut Leitner Kurzarbeit angemeldet. Viele Arbeiten fallen weg, werden gebremst, werden auf das nächste Jahr verschoben oder müssen doppelt geleistet werden. Unkraut zupfen, der Ticketverkauf, das Marketing, der Druck des Veranstaltungskalenders beispielsweise.
Außerdem steht wegen der Corona-Krise nun die Überprüfung von Verträgen mit Partnern, Künstlern, Ausstellern, Gärtnern, Vereinen auf dem Programm – all‘ denen, die auf der LGS 2020 einen großen Auftritt gehabt hätten. Kommen sie im nächsten Jahr wieder? Das müsse jetzt geklärt und vorbereitet werden, sagte Roland Leitner.
Natürlich stelle sich auch die Frage nach Schadensersatzansprüchen. Dem sieht Leitner aber gelassen entgegen, weil in den Verträgen „höhere Gewalt“, zu dem in seinen Augen Corona eindeutig zählt, als Passus aufgenommen wurde.
Mittlerweile stellt Leitner in seinem Team sogar wieder „eine Aufbruchstimmung“ fest. Die Verschiebung auf 2021 gebe ihm die Chance, manches „noch besser“ zu machen. Entscheidend sei der erste Eindruck, den die LGS nach der Eröffnung macht. Normalerweise gelte der Satz: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.“ Doch genau diese zweite Chance habe sein Team nun erhalten.

Land hat sich noch nicht entschieden
Das Land Baden-Württemberg als Träger der LGS hat noch nicht endgültig über eine Verschiebung entschieden. Dafür seien mehrere Abstimmungsgespräche zwischen Ministerien, Regierungspräsidium, Stadt Überlingen und LGS GmbH nötig, erklärte Leitner. Das benötigt Zeit, doch gehe er von Zustimmung aus, zumal der wirtschaftliche Schaden bei einer Eröffnung erst im Juli oder im August höher wäre als bei einer Komplettverschiebung auf das Jahr 2021.
Bis zur Eröffnung bleibt das Gelände geschlossen. Die Begründung fußt auf vier Argumenten
Die Landschaftsarchitektin und Gartendesignerin Petra Pelz zeichnete für den Wechselflor verantwortlich, also für die jahreszeitlich wechselnden farblichen Akzente auf dem LGS-Gelände. Mit den Villengärten am See verbindet sie den Begriff „mondän“. Hier sind nicht nur die schwimmenden Gärten zu finden (die es auch 2021 geben soll), auch Farbinseln an Land bestimmen das Bild – an dem sich die Öffentichkeit in diesem Jahr noch nicht laben darf.
50 Tulpenzwiebeln zu gewinnen
Spätestens gegen Mitte Mai wäre der Frühlingsflor verblüht. „Vor allem die Tulpenpracht neigt sich dem Ende zu, weil es im April zu trocken und zu heiß war, und der ganze Frühlingsflor wird ja komplett rausgenommen“, erklärte LGS-Sprecherin Petra Pintscher. „Dabei fallen vor allem sehr viele Tulpenzwiebeln an, die wir gerne zum Muttertag hin verlosen würden.“
Zur Verfügung stehen 25 Kistchen oder Säckchen mit je 50 Tulpenzwiebeln, farblich geordnet wie in den von Petra Pelz entworfenen Pflanzbeeten.
Bei Interesse an der Verlosungsaktion schicken Sie bitte eine Mail an folgende Adresse, versehen mit Ihrem Namen und Ihrem Wohnort. Wenn Sie mögen und einer Veröffentlichung zustimmen, dann machen Sie ein Foto von Ihrem eigenen Garten. Mailen Sie an ueberlingen.aktion@suedkurier.de

Einsendeschluss ist am Montag, 4. Mai, 23.30 Uhr. Die Gewinner werden ausgelost und dürfen ihre Tulpenzwiebeln in Überlingen abholen. Die Details dazu werden per Mail an die Gewinner geschickt.