Die Erinnerungen an den letzten Narrentag in Überlingen sind noch präsent. Es war Januar 2020, mehr als 20.000 Besucher kamen in die Stadt. Überlingen hätte das Ischgl vom Bodensee werden können, wenn sich das Coronavirus damals massenhaft verbreitet hätte. Hat es aber nicht, und so geht das Narrentreffen des Viererbundes, zu dem die Zünfte Überlingen, Elzach, Rottweil und Oberndorf zählen, als gelungene letzte Großveranstaltung vor Ausbruch der Pandemie in die Geschichte ein.

In diesem Jahr hätte es weitergehen können

Jetzt, nach Ende der Corona-Beschränkungen, hätte der nächste Narrentag in Oberndorf stattfinden sollen. Doch platzte der für 2023 geplante Termin wegen Verzögerungen bei der Sanierung der Sporthallen am Oberndorfer Gymnasium. Die Verschiebung kam schon vor anderthalb Jahren auf Antrag des Oberndorfer Elferrats zustande, in Abstimmung mit den Vorständen der vier Zünfte.

Fragen an den Oberndorfer Narrenpräsidenten

„Hätte der Narrentag 2023 stattgefunden, so wäre er jetzt bereits vorbei“, teilte Marco W. Pfisterer mit, der Präsident der Narrenzunft Oberndorf. „Aber nun freuen wir uns erstmal auf eine normale Fasnet“, so Pfisterer in einer Mail an den SÜDKURIER. Wir wollten von ihm wissen, wie die Vorbereitungen auf 2024 laufen, und ob es noch freie Quartiere gibt.

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Die Terminfindung 2024 sei wegen der kurzen Fastnacht und anderer Großveranstaltungen, wie dem 100-Jährigen der Elzacher Zunft, schwierig gewesen. Von Dreikönig bis Fastnachtssamstag sind es nur fünf Wochen. Pfisterer: „Am Ende wurde der Termin mit 27. und 28. Januar 2024 festgelegt.“

Hallensanierung soll kein Hindernis mehr sein

Klappt es mit der Sanierung der Sporthalle bis 2024 sicher? Dazu der Oberndorfer Narrenpräsident: „Die Sanierung der Halle ist fortgeschritten und wird der Narrenzunft als zentrale Festhalle zur Verfügung stehen. Sollte es nicht mehr reichen, den neuen Hallenboden zu verlegen, käme dies der Zunft entgegen. Man könnte auf das aufwändige Abdecken des Bodens verzichten.“

Welche Besonderheiten für 2024 sind geplant?

Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ wollen die Oberndorfer „weniger Kommerz und dafür wieder bodenständiger feiern“, so die Ankündigung Pfisterers. Man werde bewusst davon absehen, den Narrentag zu sehr zu vermarkten. Klassiker wie Plakat und Sammlerorden werde es geben, dies aber erst in der zweiten Jahreshälfte. Auch sei derzeit ein Werbefilm in Arbeit.

Auch zum Narrentag 2020 in Überlingen gab es einen Imagefilm: Alle vier in einem Boot. Hier ein Foto während der Dreharbeiten im Februar ...
Auch zum Narrentag 2020 in Überlingen gab es einen Imagefilm: Alle vier in einem Boot. Hier ein Foto während der Dreharbeiten im Februar 2019. | Bild: Hilser, Stefan

Neuerungen im Programm am Freitagabend

Pfisterer: „Bereits jetzt sind 40 Besenwirtschaften angemeldet, die im Schwerpunkt in der Oberndorfer Oberstadt sein werden. Das heißt, die Dichte wird ziemlich hoch sein.“ Das Rahmenprogramm entspreche dem aus früheren Narrentagen. „Einzig für den Freitagabend wollen sich Oberndorfer Vereine noch separat einbringen und planen einen Festabend in der Festhalle.“

Wie läuft‘s mit der Quartiersvergabe?

Wir wollten von Pfisterer wissen, ob die Quartiersvergabe schon angelaufen ist, oder ob‘s vielleicht sogar schon eng wird? „Auch Oberndorf leidet unter dem Schwund an Gastronomie und Hotels oder Pensionen. Bereits 2021 wurden aber alle verfügbaren und noch freien Quartiere in und um Oberndorf von der Narrenzunft belegt.“ Nach der Fastnacht ergehe ein weiterer Aufruf an private Quartiergeber, die bereits beim letzten Narrentag viele Betten zur Verfügung stellten. „Daraus sind Verbindungen entstanden, die immer noch nachklingen“, so Pfisterer.

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Zudem sei der Aufbau eines Massenquartiers in Stadtnähe geplant. „Die Narrenzunft Oberndorf wird den Zünften Elzach und Überlingen jeweils ein Kontingent an Betten zur Verteilung an die Mitglieder geben.“

Wird es eng? „Natürlich wird es eng – die verfügbare Bettenzahl ist sehr begrenzt. Und jeder tut gut daran, seine Verbindungen in die Neckarstadt zu nutzen. Aber als Trostpflaster bleibt für alle die Möglichkeit, im Massenquartier mit Frühstücksoption unterzukommen. Und natürlich werden dann auch Wohnmobilstellplätze ausgewiesen werden.“