
Müde Beine, teils hohe Temperaturen und Eintrittspreise. Der Gang über die Landesgartenschau ist auch mit Anstrengung verbunden. Dennoch zieht es sehr viele Menschen an die grünen Strände von Überlingen.
Familie Luchterhandt aus Owingen schätzt die Vielfalt der Gartenschau. Sohn Simon mag von allem, trotz Klettergarten, immer noch die Blumen am liebsten. Die Großeltern sind sogar extra aus Schondorf angereist.
Die Großmutter hat eben die kleinblütige Bergminze im Beet am Wegrand entdeckt. „Das sind meine Lieblinge!“, ruft sie fröhlich aus, während die Familie der Reihe nach an den Blüten schnuppert.
Beliebte Sitzgelegenheiten am Bodenseeufer
Die vielen Sitz- und Liegemöglichkeiten, hier auf den Schwimmenden Gärten, laden die Besucher nach einem anstrengenden Marsch zum Verweilen ein.
So wie Werner Riekert und Susanne Kawetzki genießen hier viele den Blick über den Bodensee. Jetzt hätten sie ihren Lieblingsplatz gefunden. Das Besondere für sie ist hier die Nähe zum Wasser. Aber die Vorführung der Imkervereine im Pavillon hinter der Silvesterkapelle fanden sie auch spannend.
Künstler und Handwerker stellen ihre Arbeit vor
Die LGS Überlingen wirbt mit ihrem Veranstaltungsangebot. An vielen Orten führen Künstler, Handwerker und Andere ihre Arbeit vor. So auch Stefan Fitzlaff. Der Keramikkünstler erklärt Interessierten gerade seine Arbeitsprozesse. Er freut sich, den Besuchern Hintergründe zu zeigen.
„Die Menschen hier gehen mit Aufmerksamkeit durch die Welt. Sie gehen nicht einfach an dir vorbei. Sie bleiben stehen und sehen sich in Ruhe deine Arbeit und die Materialien an. Sie schätzen das Handwerk“, sagt der Keramikmeister.
Ist nach dem vielen Input die Luft raus oder der Hals trocken, bietet die Beach-Bar die notwendige Erfrischung. Und wieder gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten, mit Blick auf den Bodensee.
Nicht weit entfernt, aber doch etwas abseits vom Trubel, lösen Luisa und Florian Kreuzworträtsel. Beide kommen aus Lüneburg und verbringen ihren Semesterurlaub in Bermatingen. Von der Landesgartenschau haben sie rein zufällig erfahren. Sie könnten sich am See prima entspannen, auch wenn der ermäßigte Eintrittspreis von 15 Euro für Studenten nicht gerade günstig sei.
Es gibt nicht nur Blumen bei der LGS zu sehen
Neben vielen Blumen gibt es auch ein paar ungewöhnliche Bäume zu sehen. Tochter Diana und Vater Hein Tehsmann aus Sigmaringen stehen vor einem mächtigen „Urweltmammutbaum“ aus dem südlichen China. „Die Blumen sind großartig, aber so etwas bekommt man für gewöhnlich in ganz Deutschland nicht zu sehen“, staunt Hein Tehsmann.
Statt dem Blick nach oben genießen Evelyn Jandrey und ihr Partner den Blick in die Ferne: „Ich finde es traumhaft! Die Ufernähe, die schön angelegten Anlagen. Man sieht, wie viel Mühe sich die Menschen hier gegeben haben. Ich liebe die Natur und die Blumen. Mein persönliches Highlight war der Rosengarten.“
Der Tag neigt sich dem Ende. Auf großen Stämmen in einem ruhigen Teil des Uferparks stehen Steinskulpturen.
Besucherin Isabella versucht sich gerade selbst im Balancieren von Steinen: „Also entspannend fand ich es bis jetzt nicht. Wir sind nämlich ziemlich viel gelaufen. Aber das Bauen mit Holz und Steinen ist richtig meditativ, das brauchen wir jetzt!“
Die letzten Besucher verlassen langsam das Gelände und zurückbleibt nur noch, wer den wachen Augen der Aufseher entgeht. Da hilft, wenn man klein genug ist, sich zwischen dem Schilf zu verstecken.