Während auf dem 25 Hektar großen Grundstück in Albbruck zwischen Rheinufer und B 34 der Neubau des Zentralklinikums Hochrhein entstehen soll, plant die Gemeinde, auch das Areal der ehemaligen Papierfabrik auf der gegenüberliegenden Seite der Bundesstraße zu erschließen. Hier steht allerdings noch das ehemalige Kraftwerk, ein markanter Bau, der eigentlich schon vor Jahren abgebaut und verkauft werden sollte. Weiter oben liegt der ehemalige Reitstall, der unter Denkmalschutz steht und erhalten bleiben soll. In direkter Nachbarschaft liegt der Ortsteil Alb mit der katholischen Kirche, der über eine Brücke angebunden ist.

350 Wohnungen sollen entstehen

Inzwischen hat die Gemeinde den Bebauungsplan „Konversion Papierfabrik“ auf den Weg gebracht, mit den Erschließungsarbeiten soll im nächsten Jahr begonnen werden. Geplant sind 350 Wohneinheiten für 800 bis 1000 Menschen, ein zentraler Platz beim Reitstall, ein kleines Gewerbegebiet am östlichen Rand und ein Hotel.

Entlang des Albufers soll ein Wanderweg entstehen, um den Blick auf den Fluss und die schöne Uferlandschaft offen zu halten. Über den Stand der Planungen berichtete in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Knut Maier, Vertreter des Planungsbüros Baldauf in Stuttgart.

Keine direkte Zufahrt

Der ursprüngliche Plan, eine direkte Zufahrt von der B 34 ins Neubaugebiet anzulegen, sei nicht genehmigt worden, berichtete er. Daher müsse das Gelände von der oberen Seite her erschlossen werden, über einen Kreisel an der Alten Landstraße. Jetzt befasste sich Knut Maier mit den Planungsvarianten zum oberen Teil des Papierfabrikareals, nördlich der Bahnlinie, am Steilufer der Alb. Da beide Bereiche nur durch eine schmale Unterführung miteinander verbunden sind, verläuft der Hauptanschluss für den nördlichen Bereich über den bestehenden Kreisel Albtaltraße/Schulstraße.

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Behindert werde die Planung jedoch, so Knut Maier, durch einen Streifen entlang der Bahnlinie, der noch im Besitz der Bahn ist. Die Bahn wolle sich jedoch vorläufig nicht von dem Areal trennen, um es als Lagerplatz beim Ausbau und der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke nutzen zu können. Geplant ist eine Wohnbebauung mit einem Familienzentrum, einem Spielplatz und einer Kita für sechs Gruppen. Angedacht ist auch ein Wendehammer, um einen Durchgangsverkehr auszuschließen. Auch ein Einstieg in den Wanderweg Albsteig ist vorgesehen.

Es gibt noch Hürden

Eingeengt wird die Planung allerdings durch das Umspannwerk und die Trafostation von ED Netze. Hier sei es erforderlich, so Knut Maier, auf Abstand zu bleiben, auch mit Rücksicht auf mögliche Lärmemissionen. Erforderlich sei auch eine artenschutzrechtliche Begleitung, die sich entsprechend auf die Dauer des Verfahrens auswirken werde. Auf der östlichen Seite soll der bestehende Parkplatz für die Bahnkunden ausgebaut werden.

Verwundert äußerte sich Katrin Drexler (die Grünen) über die eingeplante Kita, zumal auch ein neuer Kindergarten auf dem Krankenhaus-Areal vorgesehen sei. „Geplant ist ein rein kommunaler Kindergarten, das hat nichts mit der Krankenhausplanung zu tun“, erklärte Bürgermeister Stefan Kaiser. Alois Eckert (CDU) regte an, für beide Bereiche, Krankenhaus und Konversion Papierfabrik, eine gemeinsame Energieversorgung auf den Weg zu bringen.

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