Albbruck – Zentrales Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates war eine „Situationsanalyse zur Phase 1 des Gesamtverkehrskonzeptes im Raum Zurzibiet“, diesseits und jenseits des Rheines. In einem Sachstandsbericht, der dem Gemeinderat vorlag, wird festgestellt, dass in den nächsten Jahren mit einem weiteren Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum zu rechnen sei, der zu einer weiteren Intensität der Mobilitätsnachfrage im Zurzibiet führen werde. Auch die funktionalen Verflechtungen über die Grenze hinweg würden ebenfalls an Intensität zunehmen. Dazu sei aber auch festzustellen, „dass die funktionalen Verflechtungen über die Grenze hinweg intensiv und vielfältig sind und ebenfalls an Intensität zunehmen werden“. Weiter wurde festgestellt, „dass es sich bei den Verkehren auf der Rheinbrücke Waldshut-Koblenz ganz überwiegend um regionale Verkehre handelt“. Langlaufender Transitverkehr sei hingegen nur in äußerst geringem Umfang zu verzeichnen. In der Analyse sei auch der Lückenschluss der A98 bis Tiengen berücksichtigt. Vorrangiges Ziel sei, die Funktionalität des Gesamtverkehrssystems und eine Verbesserung der Lebensqualität sicherzustellen. Dazu zähle auch die Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit des Personen- und Güterverkehrs und der Ausbau des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), dann die Einführung eines Viertelstundentaktes, etwa zwischen Baden und Koblenz und grenzüberschreitende Busverbindungen, um die Gemeinden beidseits des Rheines besser an das gegenüberliegende Bahnnetz anzuschließen. Wichtig sei auch eine „sichere und komfortable Veloinfrastruktur“ mit einem besonderen Fokus auf die Schließung der Netzlücken sowie ein Ausbau der Park- & Ride-Plätze.

Des Weiteren sollten das Verkehrsnetz und die Zollinfrastrukturen entsprechend dimensioniert werden, in der Annahme, dass auch künftig die Mautunterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland bestehen werden und die logistische Attraktivität des Übergangs Waldshut-Koblenz erhalten bleibt und auch künftig gegeben ist, auch unter dem Gesichtspunkt, dass auf der anderen Seite des Rheins weiterhin das Nacht- und Sonntagsfahrverbot für Lkws bestehen bleibt. Somit müsse davon ausgegangen werden, dass auch künftig eine Überlagerung von Tagesspitzen im Waren- und Pendelverkehr bestehen bleibe und der Umgang mit der Morgenspitze von Deutschland Richtung Schweiz weiterhin eine Herausforderung bleiben werde. Da am Hochrhein die Querung der Grenze nur punktuell an den Brückenstandorten möglich sei, konzentrieren sich dort die Verkehre. Die größte Bedeutung komme dabei der Rheinbrücke Waldshut-Koblenz zu, die jedoch, aufgrund ihres Alters, nur noch über eine Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren verfüge. In diesem Bereich komme es immer wieder zu erheblichen Störungen auf der B 34, der einzigen regionalen West-Ost-Verbindung. Daher sind bereits seit längerer Zeit Überlegungen über einen Ersatz-Neubau der bestehenden Brücke im Gange. Bei einer Entlastung vom Schwer- und Pkw-Verkehr würden für die Brücke verkehrliche Funktionen zukommen, vor allem für Fußgänger und Radfahrer. Die Perspektiven wurden über die Sitzungsvorlage vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen und den daraus für das Zurzibiet abgeleiteten Zielen zugestimmt.