3,2 Millionen Euro will die Stadt in den nächsten zwei Jahren in die Digitalisierung ihrer Schulen investieren. Mit 100000 Euro, die aus den jeweiligen Budgets eingespart wurden, beteiligten sich auch die Schulen selbst an den Maßnahmen. Server und Router werden installiert, Kabel verlegt und Gerätschaften angeschafft. Kurz: Es geht darum, an den Schulen die notwendigen technischen Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Unterricht und den Einsatz moderner Medien zu schaffen. Der Beginn hängt noch von der Förderzusage des Landes ab, doch im Herbst soll es losgehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Geplant ist, die Arbeiten möglichst in die Ferienzeit zu verlegen. „Es ist aber illusorisch zu glauben, dass der Unterricht nicht von den Arbeiten tangiert wird“, sagt Michael Maier, scheidender Rektor der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule. Das müssten die Schüler und Lehrer eben einfach aushalten. Ziel sei aber, dass wenigstens in den Prüfungszeiträumen Lärm vermieden werde.

Das könnte Sie auch interessieren

Bernd Rieckmann, Direktor des Scheffel-Gymnasiums, rechnet damit, dass während der Maßnahmen zwei bis drei Räume gesperrt werden müssen: „Das sind ähnliche Verhältnisse wie während der Abiturprüfungen. Da müssen wir eben etwas stärker zusammenrücken.“

All das ist ein kleiner Einschnitt, bedenke man die zu erwartenden Verbesserungen: „Nach der Maßnahme werden alle Räume auf dem gleichen Niveau ausgestattet sein. Dann brauchen Klassen nicht mehr extra umziehen, wenn sie Medien nutzen wollen.“ Wobei, so schränkt er ein, noch nicht vollständig geklärt sei, wie die Ausstattung mit Geräten aussehen wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch Ricarda Hellmann, Rektorin der Werner-Kirchhofer-Realschule, blickt den Bauarbeiten, die ihre Schule voraussichtlich im Frühjahr betreffen, mit großer Erwartung entgegen: „Wir werden Wanderklassen haben. Aber wir haben ja auch den Sporthallenbau gut bewältigt. Wir können einiges wegstecken.“ Am Ende zähle das Ergebnis. Wobei: Es werde nicht alles über Bord geworfen, was bisher im Unterricht angewandt werde, sagt Ricarda Hellmann: „Schulbücher werden natürlich nicht komplett abgeschafft. Doch es bieten sich schlicht viel bessere Möglichkeiten, diese Inhalte zu ergänzen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Das bedeutet auch, dass Lehrer das Ganze auch im Unterricht anwenden können. Insofern werde auf das Lehrerkollegium auch einiges an Fortbildungen zukommen. „Unsere jungen Kollegen sind im Grunde schon sehr gut ausgebildet und verfügen über ein gutes Know-How“, sagt Michael Maier. Das biete auch die Möglichkeit, über offizielle Weiterbildungsmaßnahmen hinaus schulintern etwas zu tun – und auch den Schülern Hilfestellung zu geben, wenn nötig.

Weitere Neuerungen an den Schulen

  • Scheffel-Gymnasium: Mit Bertil Jünemann gibt es ab dem neuen Schuljahr wieder einen stellvertretenden Schulleiter. Diese Stelle war in den vergangenen Monaten vakant. Jünemann ist bereits am Scheffel-Gymnasium tätig und leitet die Fachabteilung Naturwissenschaften. 118 Fünftklässler werden am Scheffel-Gymnasium in vier Klassen ihre Laufbahn beginnen. Insgesamt werden 920 Schüler die Schule besuchen. Den Unterricht bestreiten 80 Lehrer, acht davon sind neu. Die vorgesehene Umstellung des Oberstufensystems werde laut Schulleiter Bernd Rieckmann zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen.
  • Werner-Kirchhofer-Realschule: 642 Schüler, und damit 50 mehr als im vergangenen Schuljahr, werden die Schule besuchen. Diesen Zulauf erklärt Schulleiterin Ricarda Hellmann einerseits mit der anhaltenden Beliebtheit der Schulform, andererseits biete die Schule jetzt erstmals einen klassischen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 an. Auch seien viele Abgänge vom Gymnasium zu verzeichnen: „Letztlich musste ich sogar Schüler ablehnen, weil wir keinen Platz mehr haben“, so Hellmann. Mit 114 Schülern bleibt Klassenstufe 5 vierzügig. Konstant bleibe die Lehrerversorgung, aber es gebe Engpässe in Physik und Technik. Erstmals wird es an der Realschule übrigens das Wahlfach Informatik geben, das ab Klasse 8 angeboten wird.
  • Hans-Thoma-Schule: Nach dem Eintritt von Schulleiter Michael Maier in den Ruhestand wird Konrektorin Katja Mayer bis auf weiteres die Geschäfte der Schule führen. Ebenfalls in Ruhestand geht übrigens Lothar Gatti, mehr als 30 Jahre Lehrer an der Gemeinschaftsschule und vorwiegend zuständig für Schüleraustausche mit der Partnerstadt Santeramo. 365 Schüler werden die Gemeinschaftsschule besuchen, 60 davon die Klassenstufe fünf. Sie werden von 33 Lehrern unterrichtet, sechs davon sind neu. Die Schule werde dem Profilfach Bildende Kunst und dem Fachbereich Musik und Theater mehr Raum zur Verfügung stellen. Dagegen werden auch weiterhin einzelne Schulklassen in den vorhandenen Containern unterrichtet, da noch keine Lösung für das generelle Raumproblem in Sicht sei, so Maier. (msb)