Lastwagen prallt auf Baum
Der Sturm in der Nacht zum Dienstag hat auch in Bad Säckingen und Umgebung seine Spuren hinterlassen. So ist laut Polizeisprecher Mathias Albicker in der Nacht gegen 3.25 Uhr ein Lastwagen auf der B 34 zwischen Wehr-Brennet und Bad Säckingen in einen umgekippten Baum geprallt. Der Baum sei vor dem herannahenden Lastwagen von einem starken Windstoß erfasst worden. Der 49 Jahre alte Fahrer konnte nicht mehr bremsen und erfasste den Baum in Höhe der Windschutzscheibe. Verletzt wurde er nicht, der Schaden am Lastwagen liegt bei rund 1500 Euro.
Mehrere umgestürzte Bäume in Bad Säckingen
Im Buchbrunnenweg in Bad Säckingen flog ein Baum auf einen geparkten Fiat. Weitere umgestürzte Bäume wurden in dieser Nacht auf der L 155 zwischen Wehr und Bergalingen, in Bad Säckingen beim Freibad und in Höhe Schneckenhalde gemeldet. Die L 152 zwischen Bad Säckingen und Rippolingen musste kurzzeitig wegen mehrerer auf der Straße liegender Bäume gesperrt werden. Ebenso wurde ein abgestellter Roller von einer Windböe umgeworfen. Neun Mal rückte die Feuerwehr Bad Säckingen mit insgesamt 20 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen wegen umgestürzter Bäume auf den Straßen aus, wie der stellvertretende Kommandant Mark Jagenow berichtet. „Die Bäume hatten Durchmesser bis zu 60 Zentimeter, waren also Starkholz“, so Jagenow.

Ziegel des Bad Säckinger Münsters lockerten sich
Und auch das Bad Säckinger Münster wurde vom Sturm gezeichnet. Mehrere Ziegel waren vom Dach des Münsters gelöst worden und drohten herunter zu fallen. „Beim nächsten Windstoß wären sie vielleicht jemanden auf den Kopf gefallen“, sagt Mark Jagenow, stellvertretender Feuerwehr-Kommandant. Am Dienstagmorgen befestigten die Feuerwehrleute gemeinsam mit einer Fachfirma die Ziegel wieder.
Außerdem verteilte der Sturm im Stadtgebiet von Bad Säckingen bereitgelegte Gelbe Säcke. So gut es ging seien diese zumindest entlang der B34 von der Polizei wieder eingesammelt worden, so Polizeisprecher Albicker.

Auch außerhalb von Bad Säckingen habe es überall Einsätze gegeben, wie Jagenow berichtet. So seien die Feuerwehren auch in Wehr, Laufenburg, Murg und Görwihl wegen umgestürzter Bäume ausgerückt.
Felsbrocken im Wehratal
Die Freiwillige Feuerwehr Wehr war aufgrund des Sturmtiefs im Wehratal gegen 4.30 Uhr im Einsatz. Ein Baum und ein Felsen blockierten die Fahrbahn bei der Wehratalsperre. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Straßenbauverwaltung räumten die Feuerwehrmänner die Straße.

Die L 150 bei Todtmoos war laut Polizeibericht durch einen kleinen Erdrutsch teilweise blockiert. In Bonndorf kam es zu einem Stromausfall.
Verletzter Motorradfahrer in Schopfheim
In Schopfheim stürzte am Dienstagmorgen ein Baum im Rebacker auf die Straße. Dies sah auf seiner Fahrt in Richtung B 317 ein 56 Jahre alter Mann gegen 05.15 Uhr zu spät und fuhr mit seinem Motorrad in diesen. Vorsorglich wurde der 56-jährige vom DRK ins Krankenhaus verbracht. An seinem Krad entstand Sachschaden. Die Feuerwehr Schopfheim, Abteilung Wiechs, rückte mit einem Fahrzeug und acht Mann an und räumten den Baum von der Fahrbahn.
Hangrutsch zwischen St. Blasien und Bernau
Nach dem Hangrutsch am Montag auf der L 149 zwischen St. Blasien und Bernau wurde die Straße gesperrt bis zum späten Dienstagnachmittag gesperrt. Unternehmen und das Technische Hilfswerk räumten Erde und Geröll von der Straße. Ebenfalls am Montag begutachtete ein Geologe des Regierungspräsidiums Freiburg die Stelle. Zur Absicherung etwaiger Nachrutschungen wird bergseitig entlang der Straße ein Wall als Sofortmaßnahme angelegt. Vorläufig muss die zulässige Geschwindigkeit im betroffenen Abschnitt der L 149 aus Sicherheitsgründen auf 50 km/h beschränkt werden, da die Schutzplanken erst noch durch eine Fachfirma wiederhergestellt werden müssen.
Temparatursturz von 14 Grad in sechs Stunden
SÜDKURIER-Wetter-Experte und Hobby-Meteorologe Helmut Kohler aus Schwörstadt hatte die Sturmnacht beobachtet: Sturmtief „Petra“ bescherte die vergangene Nacht Bad Säckingen neue Wetter-Rekorde. Kurz vor der höchsten Sturmspitze stieg um 1:50 Uhr die Temperatur an der Wetterstation Kurgebiet Bad Säckingen auf unglaubliche 17,2 Grad an. Das ist die höchte Februar-Nachttemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1966. Nur fünf Minuten später wurde mit 90,1 km/h um 1:55 Uhr die Sturmspitze erreicht. In unmittelbarer Nähe zur Wetterstation hielt sogar ein Gartenhäuschen dem Sturm nicht stand. Ein weiteres Extrem war mit dem Durchzug der Kaltfront der Temperatursturz. Von 17,2°C um 1:50 Uhr sank die Temperatur bis 8 Uhr auf 3,2°C ab. Noch nie gab es einen 14°C-Temperatursturz in nur gerade einmal sechs Stunden.