Die Trompeterstadt ist im Vergleich zu anderen Städten der Region ein sicheres Pflaster. Zu diesem Ergebnis kommen Polizei und Stadtverwaltung nach Auswertung der Straftatenentwicklung der letzten zehn Jahre. Die Zahl aller Straftaten von jährlich etwa 1200 Fällen ist konstant geblieben.
Die Ortspolizeibehörde der Stadtverwaltung und die Landespolizei arbeiten seit Inkrafttreten der Konzeption „Sichere Innenstadt“ im Jahr 2014 eng zusammen und ziehen regelmäßig Bilanz. Bürgermeister Alexander Guhl, Bad Säckingens Polizeichef Albert Zeh und Rechtsamtsleiterin Muriel Schwerdtner sagten gestern, gerade im Bereich der Straßenkriminalität erweise sich die Kooperation als fruchtbar.
Für das Trio sind speziell Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im öffentlichen Straßenraum jene Delikte, die das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger stark beeinflussen. Hier haben Stadt und Polizei richtig zu tun. Nach wie vor sind Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren der Großteil der „Kundschaft“. Der polizeibekannte, harte Kern, der nicht nur aus Bad Säckingen, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden komme, liege bei 40 bis 50 Jugendlichen, so Zeh.
Bei randalierenden Jugendlichen auf der Straße leidet die subjektive Sicherheit
„Es gibt die subjektive und objektive Sicherheit“, sagte Guhl. Wenn man zum Beispiel nachts am Bahnhof auf randalierende Jugendliche treffe, leide das subjektive Sicherheitsempfinden. Deshalb liege eines der Hauptaugenmerke von Polizei und Ordnungsdienst auf Ordnungswidrigkeiten und Straftaten im öffentlichen Raum. Gleichwohl sei die Stadt Bad Säckingen kein „Hotspot“, was diese Frage angeht, gibt Polizeichef Zeh zu bedenken. Der gemeindliche Vollzugsdienst kümmert sich in der Hauptsache um die Bereiche der Ordnungswidrigkeit, zu denen etwa Ruhestörung oder Sachbeschädigung gehören. Falls die Kollegen des städtischen Vollzugsdienstes Unterstützung brauchen, fordern sie Hilfe aus dem Revier an. Die Polizei kümmert sich von vorne herein um Straftaten im öffentlichen Raum, das ist laut Zeh in der Hauptsache die Körperverletzung. Wobei sich auch diese Delikte mit um die 130 bis 140 Fällen jährlich im Rahmen halten, erklärt Zeh – Städte ähnlicher Größe mit Großdiscos, Clubs oder großen Festveranstaltungen zählen so viele Fälle zuweilen in wenigen Wochen.
Abschreckung durch systematische Polizeipräsenz
Präsenz und damit Abschreckung binden laut Zeh und Guhl in der Straßenkriminalität viele Kräfte auf beiden Seiten. Zeh hält diesen Einsatz für wichtig. Zum einen beeinflussten genau dieser Delikte das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger. Gleichzeitig entwickelten sich aus den zunächst einfachen Milieus mit Ruhestörung und Sachbeschädigung auch Straftaten im Bereich von Drogen und Körperverletzung. „Wir halten hier seit dem gemeinsamen Sicherheitskonzept kontinuierlich dagegen“, sagte Guhl, wichtig sei es, dass sich Strukturen nicht verfestigen. Das Einzige, was dabei helfe, seien die häufige Präsenz von Ordnungsdienst und Polizei.
So habe man in diesem Jahr im Übrigen auch die gewerbsmäßige Bettelei in den Griff bekommen, so Guhl. Wie bei der Jugendkriminalität funktioniere das nur, „wenn wir ihnen immer wieder auf den Fußen stehen.“
Sicherheit in der Stadt
Heute beleuchten wir die Delikte im öffentlichen Straßenraum. In unserer kleinen Serie über Sicherheit in der Stadt werden wir in den nächsten Tagen auch über Diebstahlsdelikte, Einbrüche und Betrug schreiben.