„Willkommen zur achten Kurzfilm-Matinee!“-Roland Supper, ehemaliger Vorstand des Fördervereins des Gloria-Theaters und Initiator der Veranstaltung, war überglücklich, als er knapp 200 Gäste am Sonntagvormittag im Kult-Theater begrüßen konnte.
Insgesamt 13 Kurzfilmperlen liefen auch dieses Jahr wieder. Und die waren alles andere als eintönig. Es wurden Themen behandelt, die von Umweltschutz, Kriminalität, Beziehungsdramen, bis hin zum bürokratischen Akt des Menschen-Recyclings handelten. Manche Filme erzählten ihre Geschichte dabei über zehn Minuten, andere dauerten nur wenige Augenblicke. Das Publikum schien aber von der vielseitigen Auswahl sichtlich begeistert, die Intendant Jochen Frank Schmidt aus über 200 Kurzfilmen treffen musste.
Aufgeteilt wurde die dreistündige Veranstaltung in drei Blöcken. Begonnen wurde mit der bayrischen Produktion „Zaschka – Heute ist es schön“. Darin geht es um die Alkoholikerin Zaschka, die in einem italienischen Restaurant mit ihrer offenen und eigenwilligen Art alles auf den Kopf stellt. Gespielt wurde sie von der ehemaligen Musicaldarstellerin Ewa Patricia Klosowski. Aus Kanada kam der mit Abstand längste Kurzfilm, der den Titel „Eine Familie gründen“ trägt. Er handelt von einem Paar, dessen Beziehung unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch leidet und konnte das Publikum mit seiner offenen Erzählweise beeindrucken.
Es geht aber auch deutlich kürzer in der Kurzfilmbranche. Der Film „Plstc“ kam ganz ohne Sprache aus und riss die Zuschauer mit seiner visuellen Brutalität in den Bann. Das komplette Gegenteil war die ebenfalls französische Produktion „Personaltermin“, die im Publikum für einige Lacher sorgte. Darin möchte sich der aus Filz bestehende Hauptcharakter Andy zu einem Stuhl recyceln und muss dafür die bürokratischen Hürden der zuständigen Recyclingfirma überwinden.
Dieses Jahr feiert das Gloria-Theater sein 65-jähriges Bestehen. Roland Supper erinnert sich an die Höhen und Tiefen zurück. „Wir haben bis heute eine lange Wegstrecke gemeinsam hinter uns gelassen und seit 2007 über 95.000 Euro in die Kulturstätte hineingesteckt“. Darum sei man heute besonders stolz, die lange Serie der Kurzfilm-Matinee weiterführen zu können. Tickets für den nächsten Termin 2025 können schon erworben werden.