Als „extrem frustrierend“ beschreibt Peter Althun, Bademeister im Freibad in Schwörstadt, die aktuelle Situation seines Bades. Denn die Gäste bleiben zu großen Teilen aus. Seine These: Unklarheiten im Hinblick auf die Corona-Regeln hätten viele Badegäste abgeschreckt und verunsichert.

Im gesamten Sommer seien bislang lediglich 3500 Besucher gekommen, deutlich weniger als normal. Er sagt: „Die Leute wissen doch gar nicht, was genau in den Schwimmbädern gilt und was nicht.“ Im Zweifel würden sie dann zuhause bleiben.

Gäste aus dem Ausland bleiben aus

In anderen Jahren kämen viele Gäste aus Frankreich und der Schweiz nach Schwörstadt. Denen sei der Schwimmbadbesuch wegen der Einschränkungen laut Althun jetzt zu umständlich. „In der Schweiz ist alles deutlich lockerer, natürlich kommt dann keiner hierher“, erklärt er. Doch stimmt das? Wie ist die Lage in den anderen Schwimmbädern rund um Bad Säckingen?

Nicht nur die Corona-Regeln sind schuld

Uwe Abele, Betriebsleiter des Gartenstrandbads in Laufenburg, sagt: „Bei uns gibt es eigentlich keine Probleme mit den Corona-Regeln.“ In Laufenburg dürfen insgesamt nur 100 Personen zeitgleich ins Becken. Trennleinen gebe es im Wasser aber nicht, da Schwimmer „ohne Leine besser ausweichen können und nicht aufschwimmen“, erklärt er. Auch die 3G-Regel gelte nicht, allerdings müssten sich Besucher im Voraus online ein Ticket kaufen.

Wenn die Leute über solche Vorschriften nicht Bescheid wüssten, würden sie einfach anrufen und fragen, sagt Abele. Es könne zwar sein, dass manche durch die Regeln abgeschreckt werden und der Internetzugang eine mögliche Hürde sei. „Für unsere Besucherzahlen ist das aber nicht ausschlaggebend“, erklärt er.

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Bademeister: Schlechtes Wetter ist die Hauptursache

Daran, dass bislang nie mehr als 350 Gäste zeitgleich im Bad gewesen sind, was deutlich unter dem Limit von 450 liegt, ist laut Abele aber vor allem das Wetter schuld: „Das ist der schlechteste Sommer in meinen 36 Jahren als Schwimmmeister.“ Dem stimmt auch Peter Althun zu, schließlich „sind wir mit dem kalten Wind ja gefühlt schon im tiefsten Herbst“, sagt er. Regenwetter und Corona würden jeweils 50 Prozent des Rückgangs ausmachen.

Auch für Rene Flohr, Bademeister im Naturerlebnisbad in Murg, ist vor allem der kalte Sommer Ursache für die Besucherflaute. „Aber an Tagen mit sehr gutem Wetter hatten sicher auch die Corona-Regeln Auswirkungen auf die Besucherzahlen“, sagt er.

Gerüchte über 3G-Regel verunsichern Besucher

Vor allem Besucher von weiter her hätten sich die Fahrt wahrscheinlich zweimal überlegt. Denn die Besucher sollten sich im Vorfeld telefonisch über die aktuelle Auslastung im Bad erkundigen. Bei 600 Gästen wird die Grenze gezogen. Zudem würden Gerüchte über die Einführung der 3G-Regel die Gäste verunsichern.

Insgesamt zeigt sich Flohr dennoch zufrieden mit der Saison und sagt. Betrachte man die Rahmenbedingungen, seien die Besucherzahlen sogar relativ hoch. Murg habe durchaus von der sanierungsbedingten Schließung des Bad Säckinger Waldbads profitiert.

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Sanierung des Waldbads verzögert sich

In Bad Säckingen wird das Schwimmerbecken für etwa 2,5 Millionen Euro erneuert, mit Edelstahl ausgekleidet und vergrößert, um Wettkampf-Maße zu erreichen. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Mai abgeschlossen sein. Sie verzögerten sich jedoch wegen des Wetters und Verspätungen bei Materiallieferungen.

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