Die parlamentarische Staatssekretärin im Innenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter besuchte am Dienstag die Alunova Recycling GmbH, um sich eine zukunftsweisende Versuchsanlage anzusehen, mit der durch den Pyrolyseprozess erzeugte Abwärme im Abgasstrom Strom und Fernwärme hergestellt werden kann. Dazu hat die Firma als Partner die Energiedienst AG ins Boot geholt, die ein Gesamtkonzept zur Abwärme-Nutzung erarbeitet hat.
Energiegewinnung als Abfallprodukt
Die Geschäftsführer der Alunova Recycling Jörg Weier und Georg Möller erläuterten, wie das Unternehmen im Jahre 2022 mit 43 Mitarbeitern auf ihrer Anlage in Wallbach rund 11.000 Tonnen Aluminium-Granulat gewinnt, das 38,4 Prozent Aluminium enthält. Das Leichtmetall gewinnt sie aus 29.107 Tonnen aluminiumhaltigem Verpackungsabfall aus dem Gelben Sack, den sie vorsortiert vom Dualen System erhält.

Gegenüber dem üblichen Aluminium-Abbau, ist diese Rückgewinnung weit aus kostengünstiger und schont außerdem die beschränkt zur Verfügung stehenden Ressourcen, über die unsere Erde verfügt, erklärten sowohl Georg Möller, als auch Rita Schwarzelühr-Sutter. Das Granulat wird vor allem zur Herstellung von neuen Verpackungen, wie Suppentüten, Kaffeekapseln, Schokoladenfolien, aber auch für Fassadenverkleidungen, Duschkabinen und Fotovoltaikanlagen, verwendet.
Denkbar ist eine Energiegewinnung im großen Stil, zunächst wird allerdings die Machbarkeit der Wärmerückgewinnung anhand einer 250.000 Euro teuren Versuchsanlage getestet, wie Klaus Nerz, Projektleiter für Wärme- und Energielösung bei Energiedienst Rheinfelden, erklärte. Das Projekt wurde vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit 80.000 Euro bezuschusst. Die Kosten-Nutzen Analyse erstreckt sich dabei auf den Zeitraum von 20 Jahren.
Großanlage würde sechs Millionen Euro kosten
Sollte die Erkenntnissen der Versuchsanlage zufriedenstellend sein, soll eine Großanlage realisiert werden. Hierfür rechnen die Beteiligten von Projektkosten in Höhe von sechs Millionen Euro. Inwieweit diese durch Zuschüsse vom Staat noch vermindert werden können, konnte die Staatsekretärin nicht sagen. Sie geht jedoch davon aus, dass diese erheblich sein werden.
Auch Stadtwerke im Boot
Zu den Interessenten, die bei der Umsetzung des Konzepts, in Form von geliefertem Strom und Fernwärme profitieren werden, waren die Stadtwerke Bad Säckingen, die durch Harry Ruge, dem Leiter Vertrieb Marketing und Philipp Stiegeler, dem Leiter Technik und Asset-Management vertreten.

Der anschließende Rundgang durch die Produktion von Alunova, beginnend mit den Rohstoffballen, wie sie vom Dualen System angeliefert werden, bis zum Endprodukt, dem Aluminium-Granulat, gaben der Staatssekretärin einen guten Einblick, wie hier heute schon Ressourcen eingespart werden.