Viele Menschen fahren täglich mit dem Auto zur Arbeit und erleben auf den Bad Säckinger Straßen zu Stoßzeiten stockenden Verkehr und Staus. Bei der letzten Verkehrszählung fuhren knapp 23.500 Autos täglich auf der Bundesstraße durch die Stadt. Kein Wunder, dass es bei einem solch hohen Verkehrsaufkommen auch mal kracht. 137 Verkehrsunfälle wurden 2021 in Bad Säckingen gemeldet, davon kam 35 Mal eine Person zu schaden. Mit dem Unfallatlas der statistischen Ämter des Bundes und der Länder können Unfälle nach Straßenabschnitten untersucht werden. Wir haben uns die Daten von 2021 angesehen (2022 liegt noch nicht vor): Alleine auf der Bundesstraße krachte es 2021 24 Mal.

Sorgenkind Bundesstraße

Für den Leiter des Polizeireviers Albert Zeh liegt „der Schwerpunkt ganz klar auf der Bundesstraße“. Untersucht man die Unfallpunkte der B 34 genau, ist es auffällig, dass es besonders häufig an Ampeln zu Unfällen kommt, und gerade auch an Fußgängerampeln.

So krachte es bei der Fußgängerampel Höhe Penny-Markt vier Mal, beim Radgeschäft Riedl-Leirer zwei Mal, bei der OMV-Tankstelle in Obersäckingen ein Mal und beim Übergang Höhe Pfeifer Beck in Obersäckingen zwei Mal. Dies lässt auf Auffahrunfälle schließen. Auch Polizeichef Albert Zeh sieht als häufigen Unfallgrund auf der B34 „Unachtsamkeiten bei den Autofahrern“.

McDonalds-Kreuzung bald mit Rotlicht-Blitzer

Drei Mal jährlich krachte es 2021 an der unübersichtlichen Doppelkreuzung am westlichen Stadteingang. Hier liegen bei McDonalds und Toom die beiden Kreuzungen B 34/Dürerstraße sowie Jura- und Tullastraße dicht beieinander. Dennoch sieht die Stadt hier keine akute Gefahr.

Eine der unübersichtlichsten Verkehrsknoten der Stadt: Hier bei McDonalds befinden sich dicht hintereinander zwei stark befahrene ...
Eine der unübersichtlichsten Verkehrsknoten der Stadt: Hier bei McDonalds befinden sich dicht hintereinander zwei stark befahrene Kreuzungen mit Bundesstraße, Tulla-, Dürer- und Jurastraße. | Bild: Jonathan Niedermaier

Denn laut Statistik ist dieser Kreuzungsbereich kein sogenannter Unfallschwerpunkt – denn ein solcher gilt erst ab fünf Unfällen. „Die Sichtweite in jede Richtung ist relativ gut“, meint Ordnungsamtsleiter Uwe Böhler, und sofern die Lichtphasen der Ampeln korrekt beachtet werden, sei die Kreuzung sicher. Dennoch möchte die Stadt die Kontrolle ausweiten: „Geplant ist von städtischer Seite eine Rotlichtüberwachung“, verrät Böhler. Das heißt: Ein Blitzer an dieser Stelle.

Polizeirevierleiter Zeh sieht den Knotenpunkt etwas kritischer: Laut ihm sind „die Autofahrer teilweise überfordert“ und die Verkehrssituation sei trotz Ampeln an der oberen Kreuzung für viele schwer zu durchblicken, so Zeh weiter.

Besonders die zweite Kreuzung, rund 50 Meter weiter, sorge für eine Doppelbelastung der Autofahrer.

Die Situation in der Innenstadt

Neben der Bundesstraße gibt es einen zweiten, besonders zu Stoßzeiten stark befahrenen Verkehrsweg – der Bypass via Schulhausstraße, Basler Straße und Waldshuter Straße. 8700 Fahrzeuge fahren hier im Schnitt täglich. Das sind Einzelhandelskunden, Zulieferer und vor allem auch Pendler und Grenzgänger, die diese Strecke als Abkürzung und Alternative zur überfüllten Bundesstraße nutzen. So kommt es auch hier zu Unfällen.

Am häufigsten krachte es kurz nach dem Zollkreisel an der Kreuzung Schillerstraße/Schulhausstraße. 2021 ereigneten sich hier vier Unfälle. Allerdings können sich weder das Ordnungsamt noch die Polizei die Häufung an Unfällen erklären. Immerhin ist man mit vier Ereignissen bereits nahe an einem Unfallschwerpunkt. Weitere Unfälle auf dieser Traverse geschahen an der Kreuzung Schulhaus-Gießenstraße, beim Ärztehaus Seconia sowie Höhe Post.

30-Zone und Entlastung durch A 98

Teile dieses innerstädtischen Bypasses ist bereits Zone 30. Die soll lärmschutzbedingt auf der Schulhausstraße bis zum Zollkreisel ausgeweitet werden. Ob sich dadurch die Verkehrsströme verlagern, ist unklar.

In der Schillerstraße ist bereits eine 30-Zone, durch die geplante Ausweitung der 30-Zone wohl bald auch in der Schulhausstraße nebenan.
In der Schillerstraße ist bereits eine 30-Zone, durch die geplante Ausweitung der 30-Zone wohl bald auch in der Schulhausstraße nebenan. | Bild: Jonathan Niedermaier

Eine Lösung für die Bad Säckinger Verkehrsprobleme wird es vorerst nicht geben. Denn der wichtigste Punkt ist laut Böhler ein schon lange diskutierter: „Eine Entlastung der Bundesstraßen und der Innenstadt wird es vermutlich erst geben, wenn wir die Autobahn 98 haben.“

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