Während der Sanierung des Waldbads sind derartige Schwierigkeiten entstanden, dass die Schwimmbadsaison wenn überhaupt nur in sehr abgespeckter Form möglich sein wird. Darüber informierte die Leiterin der Tourismus GmbH, Gabriele Wöhrle-Metzger, den Gemeinderat in jüngster Sitzung.

Demnach komme es gerade bei Betonsteinen, die für den Wiederaufbau des vergrößerten Schwimmerbeckens benötigt werden, zu massiven Lieferverzögerungen. „Obwohl wir rechtzeitig bestellt haben, wird das Baumaterial frühestens Mitte Juni eintreffen“, so Wöhrle-Metzger. Bei den Verzögerungen handle es sich um ein aktuell sehr weitverbreitetes Problem, das viele Bereiche der Baubranche betreffe und bereits etliche Großbaustellen zum Stillstand gebracht habe. Ursachen sind nicht zuletzt in der Störung globaler Lieferketten zu sehen.

Im Fall des Waldbads heißt das: Bestenfalls kann die Freibadsaison Anfang August starten – mehr als einen Monat später als geplant. Aber eine endgültige Entscheidung, ob überhaupt geöffnet werden kann und zu welchem Termin sei ohnehin erst möglich, wenn das Material tatsächlich bis Mitte Juni geliefert wird. Denn Einbau, Reinigung und Beckenbefüllung nähmen laut Wöhrle-Metzger insgesamt mindestens sechs Wochen in Anspruch: „Es wäre auf jeden Fall wichtig, dass wir am Beginn der Sommerferien öffnen können, auch wenn dann möglicherweise die Außenanlage noch nicht fertig ist.“

Eben dieses Gewerk sei im Übrigen vom zuständigen Planer der Sanierung vollkommen vergessen worden und zu einem wesentlichen Teil für die Mehrkosten verantwortlich, die zwischenzeitlich 380.000 Euro über dem Planansatz von 2,25 Millionen Euro liegen. Diesen groben Schnitzer werde die Stadt aber nicht auf sich sitzen lassen, so Wöhrle-Metzger: „Wir haben den Vorgang zur Prüfung etwaiger Regressansprüche einem Anwalt vorgelegt.“

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Unterdessen war es ausgerechnet Clemens Pfeiffer (CDU), der den Sinn einer Badöffnung für eine allenfalls vier- bis sechswöchige Schwimmbadsaison hinterfragte. Vergangenes Jahr hatte er sich mit seinen Fraktionskollegen noch vehement für eine Schwimmbadöffnung auch unter erschwerten Bedigungen der Corona-Pandemie eingesetzt. Jetzt riet er, mögliche Alternativen in Erwägung zu ziehen, etwa das Spendieren des Eintritts in einem benachbarten Schwimmbad.

Denn wie Gabriele Wöhrle-Metzger darstellte: Selbst wenn am Ende das Bad geöffnet werden dürfe, müsse die Stadt auf jeden Fall nicht nur ein Hygienekonzept vorlegen, sondern auch eine Teststrategie. Und überhaupt werde eine Öffnung nach jetzigem Stand sowieso nur möglich sein, wenn die Inzidenzrate dauerhaft unter 100 liege. Aber all diese Regelungen könnten sich freilich auch noch ändern.

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