Bonndorf – „Stau am Verkehrsknotenpunkt der närrischen Propagandafahrten beim Clubhaus SV Gündelwangen“, hätte die Verkehrsmeldung heißen können. Der närrische Nachmittag wurde eine Riesenparty mit Gündelwanger Räubern, Bonndorfer Pflumeschlucker, Lenzkircher Dengele, Wellendinger Fröschen, Dillendorfer Schnecken und vielen bestens gelaunten Bürgern aus Gündelwangen und Holzschlag. Sogar ein Kappler Hörnle-Maidle im Häs wurde gesichtet. „Ist das ein Sauladen hier“ – das stimmungsvolle närrische Stück gleich nach der Begrüßung mit dem Narrenmarsch der Trachtenkapelle Gündelwangen konnte möglicherweise auf das hindeuten, was sich im Wahllokal nebenan abzeichnete, das Clubhaus vom SVG konnte nicht gemeint sein. Wirtin Jenny Helmle und ihr eingespieltes Team waren gefordert, aber hatten alles bestens im Griff.

Gut gelaunt ging es los mit einem närrischen Konzert der Gündelwanger Musik in ihren blauen Kutten. „Cordula Grün“ ist immer noch ein beliebtes Stück zum Mitsingen. Als dann die „grüne Horde“ aus Wellendingen eintraf – eine stattliche Gruppe Frösche samt Froschkönigin Daniela Kühn und Narrenmusik mit dem Namen „Hardt Bloß Blech“, da ging endgültig die Post ab. Mit der „Vogelwiese“ und dem Lied vom Bier, das sie am liebsten trinken, wurde es zum Doppelkonzert mit den Gündelwangern mit Blasmusik vom Feinsten.

Schlag auf Schlag ging es weiter: Eine größere Zahl Bonndorfer Pflumeschlucker mit Narrenräten traf ein, zwei Mann und eine Frau am Akkordeon klangen wie eine ganze Kapelle. Das Gschell ertönt, „Pflume hi und Pflume her“ – das ganze Clubhaus singt mit. Auch die Lenzkircher Dengele verkünden das Programm ihrer Fasnet, einige Exemplare vom „Ursee Boten“ – der „Narre Zittung us Lenzkirch“ – werden verkauft. Singende und tanzende Gündelwanger Räuber mit Zunftmeisterin Martina Schaller kommen zurück von ihrer Reise durch die Gemeinde und die Vorsitzende der Dillendorfer Schnecken und ihre Familie im Häs ist keineswegs gekrochen – schwungvoll sind sie ins Clubhaus geschritten.

Und damit war keineswegs Schluss. Die Tür geht auf, die Mundwinkel gehen erneut nach oben und der Holzschläger Narrenvater Linus Sedlak tritt ein. Natürlich hat er die kleine Trommel vor dem Bauch, er ist ja auch Dirigent der Blaskapelle Grünwald Holzschlag die „Holzschläger Holzhacker“ lassen ihren Narrenmarsch ertönen. Ein dreifaches „Schlag-Holz“ wird gerufen und auch die Grünwälder und Holzschläger haben nach ihrer Reise von der „Krone“ in Holzschlag bis zur „Blume“ in Lenzkirch-Kappel noch perfekten Ansatz für ein närrisches Konzert in Gündelwangen. Und Räuberfrau Michelle stammt ja aus Texas – auch wenn sie schon lange in Gündelwangen zu Hause ist, kann man so fast schon von einem internationalen Narrentreffen sprechen. Nun sind die Gündelwanger bereit für die heißen, närrischen Tage.