Häusern – Großes Interesse herrschte am Wochenende bei den Energietagen in Häusern, die gemeinsam vom Landratsamt und der Gemeinde organisiert worden waren. Es gab viel zu sehen und zu erfahren – der Blick in das Innere einer der Windenergieanlagen auf dem Giesbacher Kopf nördlich von Häusern war beispielsweise schon etwas Besonderes. Viel war in Häusern am Sonntag los. Auf dem Platz vor dem Kur- und Sporthaus gab es an zahlreichen Ständen jede Menge Informationen rund um das Thema Klimaneutralität, auch die an den Projekten im Ort beteiligten Unternehmen waren mit von der Partie. Shuttlebusse brachten die Besucher zu den Standorten der alternativen Energieerzeugung.
Für den Gang ins Innere einer Windenergieanlage galt Helmpflicht. So ausgestattet, ging es über eine Treppe in den unteren Bereich der Anlage. Von dort bot sich ein ganz besonderer Blick hinauf in den Turm. Eine Leiter führt hinauf bis auf 140 Meter. Hinaufsteigen müssen die Mitarbeiter nur im Ausnahmefall, denn jede Anlage ab einer Höhe von 80 Metern verfügt über einen Aufzug, erklärte EnBW-Mitarbeiter Benjamin Klassen. Zehn Minuten braucht dieser bis nach oben. Der eine oder andere Besucher wäre gerne mitgefahren, aber das war natürlich nicht erlaubt. Wer wollte, durfte den Aufzug betreten und das Gefühl in dem sich leicht bewegenden und knarrenden Lift hautnah erleben.
Interessantes gab es auch an der Baustelle des Energiespeichers zu erfahren, der im Oktober in Betrieb gehen soll. Es handele sich um ein Pilotprojekt, denn es sei der erste Batteriespeicher der EnBW, der an einen Windpark gekoppelt ist, informierte Lennart Deist. Mit einer Ladung des Speichers könnten eineinhalb bis zwei Haushalte ein Jahr lang versorgt werden, verdeutlichte Nina Frei die Kapazität des Speichers. Auch das Interesse an der Nahwärmezentrale war groß, viele Besucher ließen sich von Bene Müller informieren, wie die Wärme erzeugt wird, mit der sie künftig heizen werden. Im Kur- und Sporthaus zeigte eine Wanderausstellung, welche Klimawirkung Lebensmittel haben. So wurde gezeigt, wie viele Emissionen die Bereitstellung eines Kilogramms bestimmter Lebensmittel verursachen. Wer hätte schon gewusst, dass ein Kalbsschnitzel mit Pommes so viele Emissionen verursache wie ein Auto auf der Fahrt von Freiburg an den Bodensee? Lachs mit Kartoffeln und Spargel entsprächen dagegen nur einer Strecke von Freiburg nach Staufen. In der Gemeinderatssitzung am Montag zeigte sich Bürgermeister Thomas Kaiser sehr zufrieden mit dem Verlauf der Energietage. 200 Menschen hatten sich in der Nahwärmezentrale informiert, im Kraftwerk in Häusern waren es 200 bis 300 Interessierte, so der Rathauschef. Und man habe viel Anerkennung für das, was man in Häusern auf die Beine stelle, erhalten.