Häusern – Kindergartenplätze sind in Häusern gefragt, und angesichts des Neubaugebietes „Abendweide II“, in dem viele junge Familien bauen wollen, ist mit einer noch größeren Nachfrage zu rechnen. Dem Bedarf an Kindergartenplätzen wird nun mit dem Waldkindergarten Rechnung getragen, mit der Adlerhütte fand sich ein geeigneter Standort. Die Leitung des Kindergartens wird Martina Thoma-Steininger (Erzieherin, Schwerpunkt organisatorische Leitung) übernehmen, ihr zur Seite stehen werden Kerstin Krebs (Kinderpflegerin, Schwerpunkt Wald- und Naturpädagogik) und Gert Ploeg (Erlebnis- und Theaterpädagoge, Schwerpunkt pädagogische Konzeption).

In einem Pressegespräch stellen die Leiterin der Einrichtung Martina Thoma-Steininger und ihre Kollegen das Konzept vor. Martina Thoma-Steininger und Gert Ploeg haben bereits Erfahrungen als Erzieher in einem Waldkindergarten, Kerstin Krebs wechselt aus der Villa Kunterbunt ins Adlernest.

Die pädagogische Konzeption steht unter dem Motto „Mit Wurzeln und mit Flügeln“, man wolle die Küken unterstützen, flügge zu werden und ihre Flügel auszubreiten, brachte es Ploeg auf den Punkt. Zu den Wurzeln gehören Tun, Geborgenheit und Natur, zu den Flügeln Spiel und Kreativität. Zum Tun gehören konkrete Tätigkeiten, die die Zuversicht entwickeln, das Probieren und das Experimentieren fördere neben vielen Fähigkeiten auch die Neugier, so Ploeg. Als konkrete Beispiele nannte er Hüttenbau, Gemüseanbau und das Arbeiten in einer Holzwerkstatt.

Geborgenheit als wichtige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung soll unter anderem durch Zeit und Ruhe, aber auch durch Struktur und Halt vermittelt werde. Geplant ist, die Empore der Adlerhütte als Ruhe- und Rückzugsraum auszubauen, ausgestattet werden soll sie mit Matratzen und Kissen, hier kann auch vorgelesen werden.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Natur, Feuermachen, Wandern, Tiere, Pflanzen, Sonne, Wind und Regen werden eine große Rolle spielen. Überwiegend sollen sich die Kinder draußen auf dem verwilderten Gelände mit Sträuchern und Bäumen aufhalten, wo es einen Sandkasten und einen Schaukelbereich geben wird. Nur wenn das Wetter zu schlecht ist, will man in die Hütte ausweichen.

Zu den Flügeln gehört das Spiel. Freies Spiel fördere die Kreativität, soziale Fertigkeiten und die Vielseitigkeit. Rollenspiele, Klettern und Erlebnispädagogik zählen zu diesem Bereich. Nichts wird vorgegeben, so Ploeg, die Erzieher würden nur im Hintergrund unterstützen. Diverse Kunstformen mit hohem Ausprobierfaktor würden die Kreativität fördern und Potenziale freilegen, erklärte der Erzieher. In der Hütte soll es eine Malwand geben, Arbeiten mit Ton ist ebenso vorgesehen wie Spieltheater, Musik, Singen, Bewegung, Tanz und Geschichten. Wichtig sei, die Kinder ausprobieren zu lassen, ihnen nicht zu sagen, was richtig und was falsch sei, sie aber zu unterstützen, „nur so kann man Fliegen lernen“. Ein weiterer Punkt ist den Pädagogen wichtig: das gemeinsame Vesper. Süßes ist dabei nicht erwünscht, Obst und Gemüse werden zur Verfügung gestellt.

Suche nach Personal

Betreut werden können 20 „Adlerküken“ im Adlernest in der Zeit von 7.30¦Uhr bis 13.30 Uhr. Aufgenommen werden Kinder ab dem Alter von zwei Jahren und neun Monaten, zunächst steht eine dreimonatige Eingewöhnungsphase an. Die Elternbeiträge entsprechen denen im Kindergarten Villa Kunterbunt, ein Wechsel zwischen den beiden kommunalen Einrichtungen sei problemlos möglich, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser. Derzeit sei man auf der Suche nach weiterem Personal, auch die Schaffung einer PIA-Stelle werde in Erwägung gezogen.