Selbst in der Blasmusik scheint die Globalisierung stetig fortzuschreiten. Lautete das Motto des Jahreskonzerts der Dorfmusik Rechberg 2022 noch „Do sin mir däheim“, folgte in diesem Jahr das Motto „Nu Englisch Züg“. Und tatsächlich standen auf dem Konzertprogramm ausschließlich englische Titel.
Jedem Blasmusiker dürfte diese Anspielung auf der Hand liegen. Nur zu oft heißt es aus den Reihen der Gäste als Kritik so oder so ähnlich: „Hä, ihr hän jo scho recht gspielt – aber unterm ganze Englisch Züg hät no en zünftige Marsch gfehlt.“ Die 36 Dorfmusiker und ihre Dirigentin Julia Wehinger haben sich zum diesjährigen Konzert deswegen bewusst den Spaß erlaubt, aus diesem Spruch ihr Motto abzuleiten.
Gemeindehalle ist voll besetzt
Trotz, oder vielleicht gerade wegen des zuvor ganz klar auf Plakaten kommunizierten Mottos fanden sich am Samstag, 30. November, um 20 Uhr rund 180 Gäste in der Gemeindehalle in Klettgau-Rechberg ein, um dem Jahreskonzert der Dorfmusik zu lauschen. Durch das Programm führten wie gewohnt Isabelle Hofschild und Nico Talenta.
Den ersten Teil des Konzerts eröffneten die Musiker mit dem Stück „Fanatic Winds“ von Thomas Doss, das sich wie gemacht für den Beginn des Abends eignete. Es folgte ein getrageneres Werk von Bert Appermont namens „Return of the Vikings“. Herausfordernd flott ging es dann in einem Arrangement von „Lord of the Dance“ zu. Und obwohl das Stück schon in den Proben ein ordentliches Tempo hatte, legten die Musiker während ihres Auftritts gekonnt noch einen Zacken zu. „Canticle of the Saints“ von Ed Huckeby rundete den ersten Konzertteil dann ab.
Bereits seit 25 Jahren im Verein
Bevor es aber in die Pause ging, folgte die Ehrung von Jeanette Indlekofer. Bereits seit 25 Jahren gehört sie dem Verein an. Carsten Huber, Vorsitzender der Dorfmusik Rechberg, führte in seiner Ansprache ihr ehrenamtliches Engagement auf und ernannte sie zum Ehrenmitglied. Gewünscht hatte sich Jeanette Indlekofer das Stück „Highland Cathedral“, das die Dorfmusik zu ihren Ehren spielte. Während der anschließenden Pause konnten die Gäste Lose für die Tombola kaufen. Die Preise wurden nach dem Konzert verlost.
In den zweiten Konzertteil startete die Dorfmusik Rechberg mit dem Stück „Can you English please“ von der Band Fäaschtbänkler, gefolgt von reichlich Sexappeal in der „Rocky Horror Picture Show“ von Richard O‘Brien. Trotz des englischen Programms durfte selbstverständlich eines nicht fehlen: ein Marsch. Mit dem „New Forest March“ von Johnnie Vinson bediente die Dorfmusik auch dieses Genre während ihres Jahreskonzerts.
Weiter ging es mit einem Arrangement von Peter Kleine Schaars „On my way“ und dem „Jungle Dixie“ von Mario Bürki. Mit „Cloud 9!“ von Filip Ceunen verabschiedete sich die Dorfmusik Rechberg dann von ihrem Publikum, das aber noch nicht genug hatte und zwei Zugaben forderte. Und dann, ganz zum Schluss fiel er doch noch, der Satz, irgendwo aus dem Publikum: „Die spielet jo nur Englisch Züg.“