Planung und Bau des Gesundheitsparks Hochrhein in Albbruck soll in einer Hand ein Generalübernehmer gewährleisten. Der Landkreis erwartet sich davon eine kürzere Planungs- und Bauzeit sowie eine bessere Kontrolle der Kosten, wie Landrat Martin Kistler am Montag im Gemeinderat Albbruck darlegte.

Der Kreistag will am Mittwoch, 19. April, die Planungsleistung für den Neubau des Zentralklinikums und den Gesundheitspark vergeben. In Albbruck als Standortgemeinde gab Kistler einen Sachstandsbericht zum Planungsstand.

„Wir sind im Zeitplan und gehen davon aus, dass wir ihn weiter einhalten“, so der Landrat. Die Planungsarbeit könne nach der Vergabe durch den Kreistag bereits im Mai beginnen und Mitte 2025 abgeschlossen sein, so dass der Kreistag 2026 den Baubeschluss fassen könne. Sofort im Anschluss soll mit dem Bau begonnen werden.

Voraussetzung dafür ist eine gültige Baugenehmigung, für die die Gemeinde Albbruck den Bebauungsplan Gesundheitspark in trockene Tücher bringen muss. Außerdem sollte der definitive Förderbescheid des Landes vorliegen.

Eine Detailplanung für den Gesundheitspark Hochrhein, der 2028 oder 2029 seinen Betrieb aufnehmen soll. Das Zentralkrankenhaus soll im ...
Eine Detailplanung für den Gesundheitspark Hochrhein, der 2028 oder 2029 seinen Betrieb aufnehmen soll. Das Zentralkrankenhaus soll im westlichen Bereich entstehen. | Bild: Baldauf Architekten und Stadtplaner/Landkreis Waldshut

„Wir vermeiden Schnittstellen. Wenn nur einer da ist, ist der auch verantwortlich“, erklärte Kistler zur Entscheidung, einen Generalübernehmer mit Planung und Bau eines schlüsselfertigen Gebäudes zu beauftragen. Dies biete Zeit- und Kostensicherheit. 2029 solle der Bau fertiggestellt sein, so der Landrat. Dieses Datum liegt etwas später als das auf der Projekthomepage gesundheitspark-hochrhein.de genannte Jahr 2028.

Zentralklinikum soll Krankenhaus der Regel- und Schwerpunktversorgung werden

Das Zentralklinikum in Albbruck soll ein Krankenhaus der Regel- und Schwerpunktversorgung werden, das Level II der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im März vorgestellten Krankenhausreform entspricht.

Wir brauchen dieses gute Krankenhaus im Landkreis“, sagte Kistler. Er bezweifelte, ob ein Krankenhaus der Grundversorgung (Level I) die in einem weitflächigen Landkreis notwendige medizinische Versorgung gewährleisten könne, und ob es finanziell auskömmlich sei.

Gemeinderat stellt die Frage: Sind 350 Betten nicht zu wenig?

Gemeinderat Lothar Schlageter (FW) stellte infrage, ob ein Klinikum mit weniger als 400 Betten – geplant sind laut Projekthomepage derzeit rund 350 – für eine Versorgung auf Level II ausreiche, und ob ein solch kleines Haus überhaupt finanziell überlebensfähig sei. „Wir müssen ein größeres Krankenhaus mit vielen Abteilungen planen“, forderte Schlageter.

Die Zahl der Betten sei nicht die entscheidende Größe, entgegnete Kistler. „Entscheidend ist, was in der Versorgung inhaltlich passiert.“ Der Landrat bezweifelte außerdem, ob für eine große „Bettenburg“ genügend Personal gefunden und die für den Unterhalt nötigen höheren Einnahmen gemacht werden könnten, wie er ausführte.

Zwischen B 34 und dem Rhein ist Platz für den Gesundheitspark Hochrhein und das geplante Kreisklinikum. Im Vordergrund der Tiefbrunnen ...
Zwischen B 34 und dem Rhein ist Platz für den Gesundheitspark Hochrhein und das geplante Kreisklinikum. Im Vordergrund der Tiefbrunnen Bannhag. | Bild: Manfred Dinort

Auf die von Gemeinderätin Britta Ebner (SPD) angesprochene ungenügende hausärztliche Versorgung im Landkreis antwortete Kistler, dass eben der eklatante Mangel an praktizierenden Medizinern in der Fläche eine Ausweitung des ambulanten Angebots im neuen Zentralklinikum erfordere.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Zentralklinikum müsse in ein „rundes Verkehrskonzept“ eingebunden werden, das die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, an Radwege wie auch ein Parkhaus für den motorisierten Individualverkehr beinhalte, sagte Kistler auf eine Frage von Gemeinderätin Marion Kuder (CDU) hin.

Abwärme aus der Wasserstoff-Produktion versorgt Gesundheitspark

Der Albbrucker Bürgermeister Stefan Kaiser versprach, dass seine Gemeindeverwaltung Tempo machen werde bei der Aufstellung eines Bebauungsplans für das Areal des Gesundheitsparks.

Der Bebauungsplan beinhaltet auf einem zum Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern (Radag) gehörenden Gelände die Errichtung einer großen Produktionsanlage für Wasserstoff durch den Energieproduzenten RWE. Die Abwärme dieser Anlage, die über eine Leitung Wasserstoff nach Basel und Freiburg liefern soll, soll zur Wärmeversorgung unter anderem des Gesundheitsparks und des Zentralklinikums genutzt werden.

Auf dem Weg zum Zentralklinikum im Kreis Waldshut