Im ehemaligen Spital startet jetzt der Aufbau. Die Arbeiten zum Gesundheitscampus beginnen kommende Woche. Bislang wurde das Gebäude im Erdgeschoss bis auf den Rohbauzustand entkernt. Aber jetzt geht der Innenausbau los, die Trockenbauer richten ihre Baustelle ein, dann werden Wände eingezogen, danach Installation verlegt, die enorm aufwendige Haustechnik erstellt, sodass die Mieter des Ärztezentrums im Erdgeschoss im Herbst des nächsten Jahres einziehen könne. So sieht also der Zeitplan aus, und Geschäftsführer Jörg Blattmann ist optimistisch, dass das auch hinhaut. Der Personalwechsel in der Geschäftsführung hatte keine Auswirkungen auf den Bauzeitenplan, sagt er. Blattmann hatte im August den erkrankten Campus-Manager Peter Mast abgelöst.
Aufträge erteilt: Trockenbauer legen kommende Woche los
Die Finanzierung des 27-Millionen-Projektes steht, so Blattmann, die Mietverträge sind unterschrieben, „und im vierten Quartal 2022 wollen wir die Räume im Ärztehaus übergeben.“ In den vergangenen Monaten hatte das Campus-Team alle Hände voll zu tun mit Ausschreibungen und Auftragsvergaben. Jetzt sind die Handwerker für Innenausbau und Fassadenerneuerungen am Start. Und sie haben eine riesige Spielfläche vor sich. Denn seit der Entkernung im Erdgeschoss herrscht im Grund ein freier Blick von der eine Seite des Gebäudes bis zur anderen. Denn das Spital hatte im EG kaum tragende Wände, die oberen Stockwerke stehen auf Stützen. Das heißt: Der Architekt konnte das rund 9000 Quadratmeter große Erdgeschoss völlig neu einteilen, ausgerichtet nach den Wünschen der künftigen Mieter. Nach diesen Plänen werden nun im Trockenbach die neuen Wände gestellt. Mit der neuen Raumaufteilung wird im EG künftig nichts mehr an die Strukturen des ehemaligen Spitals erinnern.

Der nächste Abschnitt sind Installationen für Wasser, Abwasser und Strom. Diese Aufträge werden nach Worten von Blattmann Ende November vergeben. Ende Dezember sollen die Aufträge für Transformatoreneinheit, Blitzschutz, Erdung, Heizung und Lüftung folgen. Ein Beispiel für die Aufwendigkeit des Projektes: Allein die Lüftung kostet 3,5 Millionen Euro“, beschreibt Blattmann.

Insgesamt ist das Projekt mit 27 Millionen Euro kalkuliert, knapp 13 Millionen steuert die Landkreis Waldshut bei, die Restsumme muss finanziert werden. Die Volksbank Rhein-Wehra ist hier der Finanz-Partner für das Campus-Projekt.

Die Erneuerung der drei Obergeschosse sind laut Blattmann weit weniger aufwendig. Hier wird das Altenpflegeheim Marienhaus künftig einen großen Teil belegen. „Die Arbeiten sind hier kein Hexenwerk“, ist Blattmann froh. Denn anders als im Erdgeschoss braucht es in den Obergeschossen keine komplette Entkernung und Neuaufbau der Raumaufteilung. Den heutigen Architekten kommt zugute, dass ihre Vorgänger beim Bau des Krankenhauses vor 40 Jahre mit maximal Zwei-Bett-Zimmern und Nasszelle geplant haben. So kommt die bestehende Aufteilung der früheren Patienten-Zimmer der seit 2019 geltenden Heimbauverordnung für Pflegeheime entgegen. Denn nach dieser müssen Heime künftig allen Bewohnern Einzelzimmer anbieten könne.
Für die Obergeschosse läuft derzeit noch die Architektenplanung, beschreibt Blattmann den aktuellen Stand. Die Ausschreibungen der Arbeiten ist hier für das dritte Quartal 2022 geplant, die Auftragsvergabe für Quartal vier.
Für die Bewohner des Marienhauses wird es einen großzügigen Dachgarten geben
Einen besonderen Charme sieht Blattmann beim künftigen Dachgarten, der zum Marienhaus gehören wird. Diese als Garten angelegte Terrasse wird sich auf dem Dach des Erdgeschosses befinden. Das Erdgeschoss ist nämlich in der Grundfläche wesentlich größer als die Obergeschosse. Somit entsteht rund um die vier Flügel des ehemaligen Spitals ein Dachgarten mit über 2000 Quadratmetern, den die Heimbewohner über das erste Obergeschoss betreten können. Daneben werden in einem Flügel der Oberschosse auch Mitarbeiterwohnungen eingerichtet.
Erledigt ist mittlerweile die komplette Dachsanierung, berichtet Blattmann. Das Flachdach des Spitals sei bis zur Betondecke komplett abgeräumt und danach mit Abdichtung und Dämmung wieder aufgebaut. Die Dacharbeiten fanden zwischen Juli und September statt. Die Außenfassade wird im KfW-Umweltstandard 70 saniert.